BTC-ECHO vor Ort Das war die BTC22 in Innsbruck

Bitcoin-Romantisierung und grenzenloser Optimismus: Unser Autor war bei der größten deutschsprachigen Bitcoin-Konferenz dabei. Das war sein Eindruck.

David Scheider
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Beitragsbild: David Scheider / BTC-ECHO

| Vom 15. bis 17. September traf sich das Who-is-Who der deutschsprachigen Bitcoin-Szene in Innsbruck. BTC-ECHO war live dabei.

Berge und Bitcoin – das geht zusammen. Bei der BTC22 in Innsbruck gab sich vom 15. bis 17. September das Who-is-Who der deutschsprachigen Bitcoin-Szene die Klinke in die Hand. Während also die Augen des Altcoin-Space wegen des ETH-Merge auf die zweitgrößte Blockchain gerichtet waren, gab es bei der BTC22 nur ein Thema: Bitcoin!

Um es kurz zu machen: Die Konferenz war ein Erfolg. Organisatoren Peter Taschler und Lukas Waldner haben in der Alpenstadt neue Standards in Sachen BTC-Meetup gesetzt. Denn am Ende war es genau das: Eine Zusammenkunft von bis zu 700 Bitcoin-Begeisterten, die für drei Tage ihre Utopie einer neuen Wirtschafts-, gar Gesellschaftsordnung gefeiert haben.

Das war die BTC22 in Innsbruck

Vom Bier, über den Kaffee bis hin zum Mittagessen konnte alles in BTC bezahlt werden. Die Infrastruktur stellt Lipa bereit, ein Schweizer Lightning-Zahlungsanbieter – und das mit Erfolg. Insgesamt konnten Unternehmensangaben zufolge 2.868 Zahlungen im Gesamtwert von 17.500 Euro verarbeitet werden. In einem Blog-Post schreibt das Unternehmen:

Es war eine Ehre für uns, alle Bitcoin-Zahlungen für die gesamte Veranstaltung zu verarbeiten. Wir waren in der Lage, 2.868 Zahlungen mit einem Volumen von über 88 Millionen Satoshi ohne größere Zwischenfälle zu verarbeiten.

Konferenzen wie diese sind immer ein guter Anlass unter Beweis zu stellen, dass eine Zukunft mit Bitcoin nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis denkbar ist. In anderen Worten: Lightning funktioniert!

Bei Bitcoin-Only-Konferenzen wird eine Utopie erschaffen, wie sie sich Bitcoiner vorstellen. Das ist einerseits schön, auf der anderen Seite hat es etwas von Preaching to the Choir. Denn sind wir ehrlich: Zufällig hat hier niemand die 599 Euro für ein Ticket (mindestens) auf den Tisch gelegt. Es wäre schön, wenn sich die Community trauen würde, auch kritische Stimmen ins Speaker-Programm zu holen.

“Wenn eine Gemeinschaft immerzu Begriffe dropt, über die sie sich verständigt hat, dann macht man es sich manchmal zu leicht”, mahnt auch Ijoma Mangold in seinem exzellenten Vortrag zu kritischem Denken innerhalb des Space.

Jimmy Song: Eine Spur zu dick aufgetragen

Neben Mangold waren dann aber auch die altbekannten Hochkaräter aus dem Bitcoin-Space auf der Bühne – oder zumindest auf dem Screen oberhalb derer – zu sehen und gaben ihre Erzählung zum Besten. Man kennt es bereits: Saifedean Ammous wettert gegen “Fiat-Unis” und deren Anreizstruktur, die nur Fiat-Akademiker:innen hervorbringe und Jimmy Song verklärt Bitcoin zu einer Art moralischen Geldform, die obendrein Männer zu besseren (und vor allem christlicheren) Familienvätern macht. Da bin ich ausgestiegen.

Trotz der erwartbaren Bitcoin-Romantisierung war die BTC22 gespickt von inspirierenden Ideen und optimistischen Teilnehmer:innen. Ich freue mich aufs nächste Mal.

Alle Vorträge findet ihr auf dem Youtube-Kanal der BTC22.

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