Das Vereinigte Königreich veröffentlichte jüngst ihre Pläne zu wirtschaftlichem Verbrechen. Im „Economic Crime Plan“ präsentiert der Inselstaat auf 76 Seiten, wie er künftig gegen Wirtschaftsverbrechen vorgehen will. Darin kommen unter anderem auch Kryptowährungen zur Sprache
Vereinigtes Königreich will Wirtschaftsverbrechen besser überwachen
Zu der Gefahr von wirtschaftlichen Verbrechen heißt es demgemäß:
Wirtschaftsverbrechen betreffen […] alle Aspekte der Gesellschaft. Wirtschaftsverbrechen reichen über die gesamte Reichweite der Kriminalität, von kleinen Betrügereien bis zu raffinierter Marktmanipulation im Digitalen. […] Die Geldwäsche von Erlösen von Verbrechen ist ein Schlüsselelement der am meisten ernst zunehmenden und organisiertesten Verbrechen, die das Vereinigte Königreich betreffen. Die Bedrohung wächst stetig, beeinflusst vom Aufkommen neuer Technologien, Services und Produkten wie zum Beispiel Krypto-Assets.
Laut Bericht werden Kryptowährungen unter anderem dafür „missbraucht […], um den Besitz der Assets [bei Wirtschaftsverbrechen] zu verschleiern.“
Daher sieht die Regierung des Vereinigten Königreichs vor, ab Januar 2020 die Financial Conduct Authority (FCA) mit der Aufsicht über Kryptowährungen zu beauftragen. Außerdem will die Regierung Bitcoin-Börsen und andere Unternehmen, die mit Kryptowährungen zusammenhängen, stärker überwachen. Dazu will die Regierung eine stärkere Überwachung der Einhaltung der Anti-Geldwäsche-Gesetze forcieren. Wie das Wirtschaftsmagazin Finance Magnates berichtet, hat die UK-Regierung zur Unterstützung der Aktion bereits Gelder in Höhe von knapp acht Millionen US-Dollar von größeren Geldinstituten bekommen. Davon werde ein Teil des Vorgehens bezahlbar. Schließlich koste es die UK-Regierung mindestens 46 Milliarden US-Dollar im Jahr, gegen Wirtschaftsverbrechen vorzugehen.
Bitcoin-Regulierung nach Richtlinien der FATF
Damit will UK laut eignen Angaben sogar über die Vorschriften bzw. Empfehlungen der FATF hinausgehen. Die Financial Action Task Force forderte im Juni eine Bitcoin-Regulierung auf internationaler Ebene. So sieht sie etwa Handelsplätze für Kryptowährungen in der Pflicht, alle persönlichen Daten von Krypto-Tradern zu registrieren und gegebenenfalls darüber zu berichten. Zu diesen gehören laut Forderungskatalog der Name, die Kontonummer, die physische Adresse sowie die Daten der jeweiligen Empfänger von Krypto-Transaktionen.