Energieverbrauch Bitcoin-Miner Riot Platforms wehrt sich gegen Vorwürfe der New York Times

Die New York Times lässt in einem aktuellen Artikel kein gutes Haar an der US-amerikanischen Bitcoin-Industrie. Jetzt meldet sich einer der größten Miner zu Wort.

Tim Reindl
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Mining Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

| Mining-Anlagen füllen riesige Industriehallen mit Recheneinheiten

“Bitcoin-Minen machen mit Strom Geld, indem sie ihn verschlingen, verkaufen und sogar abschalten – und sie verursachen eine immense Umweltverschmutzung”, schreibt die New York Times. Ein umfassender Artikel vom 9. April nimmt den Energieverbrauch US-amerikanischer Mining-Unternehmen unter die Lupe und kommt dabei zu einem vernichtenden Ergebnis: Hohe Belastung für Umwelt und Klima, geringer Mehrwert für die örtliche Bevölkerung. Für den hohen Energieverbrauch zahle “die Öffentlichkeit einen Preis”. Auch Riot Platforms, einer der großen US-amerikanischen Miner, ist Gegenstand der Anschuldigungen. Dieser wehrt sich nun in einem umfangreichen Pressestatement.

“Verzerrte Darstellung”: Riot Platforms wehrt sich

Nur einen Tag nach der Veröffentlichung des Artikels legte Riot Platforms eine Gegendarstellung vor, in der die Mining-Firma die wesentlichen Kritikpunkte aufgreift. Die New York Times habe ein “falsches und verzerrtes Bild” des Unternehmens entworfen und “irreführende Informationen” zur Verfügung gestellt.

Unser Bitcoin-Mining-Betrieb erzeugt keine Treibhausgasemissionen, ähnlich wie jedes andere Rechenzentrum von Facebook, Amazon oder Google – und doch wurden wir herausgegriffen. Unser Rechenzentrum verwendet Strom aus dem texanischen Stromnetz, dem saubersten Stromnetz in den Vereinigten Staaten.

Pressestatement von Riot Platforms 10. April 2023

Laut New York Times übersteige der Strombedarf von Bitcoin-Minern die vorhandene Menge an Erneuerbaren. In der Folge würden “96 Prozent des Energiebedarfs, der durch die Mine des Unternehmens hinzugefügt wurde, durch fossile Brennstoffe gedeckt”. Dem widerspricht Riot Blockchain. Der Miner sei “ausschließlich in ländlichen Gebieten tätig, in denen Wind- und Solarenergie im Überfluss vorhanden sind”.

Auch der Vorwurf, dass Bitcoin-Mining “deutlich weniger Arbeitsplätze als andere Industriezweige” schaffe und “die lokale Wirtschaftsentwicklung” kaum vorantreibe, wird gekontert: “Riot beschäftigt Hunderte von Vollzeitmitarbeitern hat Hunderte von lokalen Auftragnehmern eingesetzt und ist der größte Steuerzahler im Bezirk.”

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Außerdem profitierten die texanischen Bitcoin-Minen laut New York Times durch bestimmte Vereinbarungen mit dem Netzbetreibern. Diese sehen vor, dass die Miner ihre Tätigkeit in Phasen der Spitzenauslastung des Stromnetzes einstellen und dafür eine Entschädigung erhalten. Mining-Unternehmen können im Vergleich zu anderen Industriezweigen ihren Betrieb deutlich flexibler und umfassender herunterfahren und profitierten daher in unverhältnismäßigem Maße von der Regelung, so die New York Times.

Bitcoins Energieverbrauch: ein nie enden wollender Streit

Die Auseinandersetzung zwischen der New York Times und Riot Platforms steht exemplarisch für eine der zentralen Kontroversen im Bitcoin-Universum: die Berechtigung des Energiebedarfs. Kritiker monieren den hohen Stromverbrauch. Befürworter argumentieren, dass das Bitcoin-Mining den Ausbau erneuerbarer Energien fördere, weil die Miner, um konkurrenzfähig zu sein, auf günstigen Strom angewiesen sind. Bei erneuerbaren Energien fällt viel überproduzierter und daher kostengünstiger Strom an, der durch das Mining besonders effizient genutzt wird. Dem wiederum begegnen Aussagen wie die der New York Times mit dem Argument, dass diese Theorie sich in der Praxis nicht bewahrheitet hat.

In diesem Zusammenhang taucht auch immer die Frage danach auf, was ein “hoher Energieverbrauch” überhaupt bedeutet. Gegner des Bitcoin-Minings sind dazu geneigt, den Stromverbrauch des Bitcoin-Netzwerks mit Nationalstaaten zu vergleichen. Verteidiger der Technologie betonen bei Vergleichen meist die Nützlichkeit des Netzwerks und verweisen ihrerseits auf den hohen Bedarf etwa von Wäschetrocknern oder Weihnachtsbeleuchtungen.

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