Bitcoin-Analyse Bitcoin: Korrekturausweitung oder Kehrtwende? Darauf kommt es jetzt an

Der Bitcoin-Kurs (BTC) kann sich zwar weiterhin oberhalb der 30.000 USD stabilisieren, der bearishe Ausbruch aus der Seitwärtsrange trübt das Chartbild aktuell jedoch ein. Auch die rückläufige Bitcoin-Dominanz indiziert eine Verschiebung zu Gunsten der Altcoins.

Stefan Lübeck
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Bitcoin-Münze vor einem Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoin-Kurs schafft es nicht zurück über 34.000 USD

BTC-Kurs: 30.513 USD (Vorwoche: 34.589 USD)

Widerstände/Ziele: 32.237 USD, 33,770 USD, 35.025 USD, 36.097 USD, 37.910 USD, 39.130 USD, 40.407 USD, 41.970 USD, 43.703 USD, 45.710 USD, 61.694 USD, 77.678 USD  

Unterstützungen: 30.070 USD, 29.748 USD, 28.716 USD, 27.563 USD, 25.752 USD, 24.298 USD, 23.887 USD, 21.892 USD, 19.884 USD, 18.488 USD, 16.500 USD

Kursanalyse auf Basis des Wertepaares BTC/USD auf Coinbase

Der am 21. Januar gebrochene Support bei 33.770 USD konnte diese Woche nicht nachhaltig zurückerobert werden. Vorerst wirkt die 30.000-USD-Marke aber weiter haltgebend. Wie in der letzten Analyse beschrieben, führte der Ausbruch aus der Seitwärtsrange zwischen 34.000 USD und 38.000 USD vorerst zu einer Richtungsentscheidung.

Bullishes Szenario (Bitcoin-Kurs)

Die Bitcoin-Bullen konnten einen nachhaltigen Fall unter die psychologische Marke von 30.000 USD bisher abwenden. Unterstützt von den anhaltenden Zukäufen von Grayscale und Microstrategy konnte der BTC-Kurs bislang oberhalb dieses wichtigen Supports stabilisiert werden. Können die Anleger den BTC-Kurs weiter oberhalb dieser Unterstützung halten, bestehen weiterhin Anstiegschancen zurück in Richtung der Range-Unterkante bei 33.770 USD.

Kann der BTC-Kurs in den kommenden Handelstagen zurück über den Widerstand katapultiert werden, ist zunächst ein Anstieg bis an den Resist bei 35.025 USD vorstellbar. Wird auch diese Kursmarke zurückerobert, und in der Folge die Abwärtstrendlinie nach oben gebrochen, rückt zunächst die 36.097 USD wieder in den Blick der Anleger. Können die Bullen auch diesen Widerstand dynamisch überwinden, ist ein erneuter Anstieg bis an die 37.910 USD einzuplanen.

Erst wenn jedoch auch dieser Resist per Tagesschlusskurs überwunden wird, hellt sich das Chartbild deutlich auf und Ziele auf der Oberseite werden abermals ins Visier genommen. In der Folge ist ein Kursanstieg bis in den Bereich um 39.130 USD vorstellbar. Erst wenn der Bitcoin-Kurs auch diese Widerstandmarke nachhaltig überwindet, ist mit einem erneuten Anlaufen der 40.407 USD zu planen. Die Rückeroberung der psychologischen 40.000-USD-Marke dürfte den BTC-Kurs erneut in Richtung Allzeithoch bei 41.970 USD führen.

Können die Anleger genug Kaufkraft generieren und das Allzeithoch per Tagesschlusskurs deutlich nach oben durchbrechen, rückt das 461er Fibonacci-Extension bei 43.703 USD in den Blick der Anleger. Sollte in der Folge auch dieses Widerstandslevel überwunden werden, wartet bei 45.710 USD die nächste wichtige charttechnische Hürde. Weitere Ziele jenseits der 50.000 USD könnten mittelfristig ins Visier genommen werden. Kursanstiege bis an die 61.694 USD sowie 77.678 USD sind für 2021 weiterhin nicht auszuschließen.

Bearishes Szenario (Bitcoin-Kurs)

Der Bitcoin-Kurs wird aktuell von Verkaufssignalen des RSI sowie MACD-Indikators begleitet. Die Bullen schafften es in den letzten Handelstagen nicht, den Kurs wieder nachhaltig zurück über die 35.000 USD zu befördern. Dieses ist als erstes Anzeichen einer Schwäche zu werten. Schaffen es die Bären den Kurs der Krypto-Leitwährung Bitcoin per Tagesschlusskurs unter die 30.000 USD und in der Folge auch unter das Verlaufstief bei 28.720 USD zu drücken, wird eine Korrekturausweitung zunehmend wahrscheinlicher.

Die Konsolidierung dürfte sich zunächst bis an die 27.563 USD ausweiten. Wird auch diese Unterstützung dynamisch unterboten, ist ein Kursrutsch bis an die 25.752 USD vorprogrammiert. Kommen die Bullen auch hier nicht zurück aufs Parkett, wird der BTC-Kurs unmittelbar in Richtung des Supportbereichs zwischen 23.887 USD und 23.710 USD nachgeben. Hier findet sich die Kurslücke aus dem Future-Kurs der CME sowie das Ausbruchslevel vom 25. Dezember 2020.

Die Bullen sollten nach dem Schließen der Kurslücke tunlichst versuchen, den Kurs wieder gen Norden zu befördern. Schaffen es die Bären durch anhaltende Verkäufe den Bitcoin-Kurs dynamisch unter diesen Bereich zu drücken, rückt zunächst die 21.892 USD in den Blick. Ein nachhaltiges Unterschreiten dieses Supports dürfte den Bitcoin bis an das 2017er Allzeithoch bei 19.884 USD korrigieren lassen.

Zwar ist aktuell spätestens in diesem Bereich von einer bullishen Gegenreaktion auszugehen, auszuschließen wäre ein Kursabsacker in Richtung der 18.488 USD sowie maximal 16.500 USD jedoch nicht. Vorerst ist dieses bearishe Szenario aber noch Zukunftsmusik. Großinvestoren wie Grayscale werden eine derartige Kurskorrektur verhindern wollen. Auch für die BTC-Miner wäre ein weiterer Kursabschlag von fast 50 Prozent nicht wünschenswert. Bearishe Anleger sollten daher einen nachhaltigen Bruch des Verkaufstiefs bei 28.716 USD abwarten bevor sie neue Short-Positionen eröffnen.

Bitcoin-Dominanz fällt im Wochenvergleich um fünf Prozentpunkte

Bitcoin-Dominanz auf Basis von Werten von Cryptocap dargestellt

Auch diese Woche verringert sich die Marktdominanz der Leitwährung Bitcoin weiter. Die BTC-Dominanz rutsche in der Folge unten den wichtigen Support bei 64,78 Prozent und damit unter seinen gleitenden Mittelwert der letzten 200 Tage (EMA200) (blau). In der Spitze fiel die Dominanz auf ein neues 20 Tage-Tief bei 62,53 Prozent, bevor sie sich am Montag, den 25. Januar stabilisieren konnte und zurück an den Widerstand bei 64,03 Prozent anstieg.

Damit hat sich die Marktmacht von Bitcoin seit seinem Hoch bei 73,64 Prozent um 15 Prozentpunkte verringert. Die Anleger favorisieren somit weiterhin Investments in Altcoins. Solange Bitcoin sich in seiner zuletzt ausgebildeten Seitwärtsrange befindet, sehen Anleger keinen Grund, wieder vermehrt in die Krypto-Leitwährung zu investieren.

BTC-Dominanz: Bullishes Szenario

Mehrere Handelstage konnte sich die BTC-Dominanz oberhalb des wichtigen Unterstützungsbereichs bei 64,78 Prozent halten, bevor es am 23. Januar zu einem dynamischen Bruch des EMA200 kam. In der Folge fiel die Dominanz deutlich zurück und konnte sich erst am Support bei 62,53 Prozent stabilisieren. In den letzten 3 Handelstagen kam es zu einer Gegenbewegung bis an die lila Widerstandslinie bei 64,03 Prozent.

Steigt die BTC-Dominanz per Tagesschlusskurs zurück über diesen wichtigen Widerstand an, rückt zunächst der Kreuzwiderstand aus EMA200 und gelber Widerstandszone bei 64,74 Prozent wieder in den Blick. Erst wenn die Dominanz auch diesen Bereich nachhaltig zurückerobert und danach weiter gen 65,57 Prozent ansteigen kann, ist eine Umkehr wahrscheinlicher. An dieser Chartmarke verläuft aktuell der EMA100 (gelb) sowie knapp darüber der EMA20 (rot).

Kann die Dominanz im Zuge eines ansteigenden Bitcoin-Kurs auch diese Widerstandslevel durchbrechen, und die rote Abwärtstrendlinie ausgehend vom Jahreshoch dynamisch überwinden, ist ein Anstieg bis an die grüne Widerstandszone bei 66,28 Prozent vorstellbar. Wird in der Folge auch dieser Bereich nach oben durchstoßen, rückt abermals der Schlüsselwiderstand zwischen 67,47 Prozent und 68,01 Prozent in den Fokus. Hier verläuft aktuell auch der Supertrend im Tageschart.

Ein erneuter Abpraller nach unten darf in diesem Widerstandsbereich nicht verwundern. Steigt die Marktdominanz weiter an und überwindet per Tagesschlusskurs auch diesen sehr starken Widerstand, dürfte als nächstes der Bereich um 69,03 Prozent angelaufen werden. Schaffen es die Bullen auch die 69,03 Prozent per Tagesschlusskurs zu überwinden, entscheidet sich spätestens an der 69,89 Prozent, ob die Marktmacht von Bitcoin die 70-Prozent-Schwelle zurückerobern kann. Maximal ist in den kommenden Wochen ein Anstieg bis an die 70,91 Prozent vorstellbar.

BTC-Dominanz: Bearishes Szenario

Anleger suchten auch diese Woche ihr Glück in Altcoin-Investments. Insbesondere der DeFi-Sektor spielte eine entscheidende Rolle. Der Rutsch der BTC-Dominanz unter den EMA200 könnte zumindest kurzfristig weitere Abgaben zur Folge haben. Wird die 64,03 Prozent sowie der EMA200 bei 64,78 Prozent nicht nachhaltig zurückerobert, ist ein Retest des Wochentiefs bei 62,53 Prozent vorstellbar.

Wird auch dieser Support unterboten, ist ein Kursrückgang bis an die 62,02 Prozent wahrscheinlich. Hier entscheidet sich, ob die Altcoins Bitcoin nachhaltige Marktanteile in den kommenden Wochen abnehmen können. In diesem Bereich verläuft ein wichtiger horizontaler Support sowie die grüne Aufwärtstrendlinie ausgehend vom Tief am 13. September 2020.

Können die Bitcoin-Anleger diese Chartmarke nicht nachhaltig stabilisieren, ist eine Ausweitung der aktuellen Korrektur vorstellbar. Fällt die Krypto-Leitwährung nachhaltig unter die 30.000 USD zurück, aktivieren sich die nächsten bearishen Kursziele bei 61,37 Prozent sowie insbesondere 60,63 Prozent.

Auch wenn es aktuell noch nicht nach einem nachhaltigen Unterschreiten dieser Unterstützungsmarken aussieht, kann eine Korrekturausweitung bis an die 59,64 Prozent sowie 58,32 Prozent nicht ausgeschlossen werden. Korrigiert Bitcoin mittelfristig bis in den Bereich der 23.700 USD, ist auch eine Konsolidierung bis in den lila Supportbereich zwischen 57,23 Prozent und 57,20 Prozent möglich. Dieser Bereich ist vorerst als maximales bearishes Kursziel auf der Unterseite anzusehen.

Disclaimer: Die auf dieser Seite dargestellten Kursschätzungen stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Sie sind lediglich eine Einschätzung des Analysten.

Die Chartbilder wurden mithilfe von TradingView erstellt.

USD/EUR-Kurs zum Redaktionsschluss: 0,81 Euro.

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