Meinungs-ECHO Bitcoin-Halving Countdown läuft: “Hedgefunds decken sich ein”

Das Bitcoin Halving und seine Auswirkungen auf den Bitcoin-Kurs dominierten die Kommentarspalten in der Krypto-Szene.

Christopher Klee
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Altmodischer Wecker, die Uhrzeit steht auf fünf vor Zwölf.

Beitragsbild: Shutterstock

Pantera Capital CEO Morehead: Bitcoin-Kurs nächstes Jahr bei 115.000 US-Dollar

Berufsbedingt Bitcoin-bullish blickt Dan Morehad, CEO des Investment-Unternehmens Pantera Capital in die Zukunft von BTC. In einem Brief an die Investoren wurde von Morehead laut dem Krypto-Nachrichtenportal Cointelegraph zunächst ein Bitcoin-Kurs von über 533.000 US-Dollar (bis August 2021) kolportiert. Wenige Tage später backt der Pantera Chef auf Medium etwas kleinere Brötchen, die sich jedoch ebenfalls als Futter für Bitcoin Bullen eignen dürften.

Beim zweiten [Bitcoin Halving] ist das Angebot nur um ein Drittel geringer als beim ersten. Interessanterweise hatte es genau ein Drittel der Auswirkungen auf den Kurs. Hochrechnung dieser Beziehung auf 2020: Der Rückgang des Angebots ist nur 40 Prozent so groß wie 2016. Wenn diese Beziehung Bestand hat, würde das etwa 40 Prozent so viel Kursimpuls bedeuten – Bitcoin würde mit 115.212 US-Dollar pro BTC seinen Höchststand erreichen.

Statt bei einer halben Million und ein paar zerquetschten US-Dollar sieht Morehead den Bitcoin-Kurs im August kommenden Jahres also immerhin noch im sechsstelligen Bereich.

Wahrscheinlichkeit für Kursanstieg „deutlich“ über 50 Prozent

Das etwas wackelige Kalkül: Die Kursentwicklung seit den letzten (also den ersten) beiden Bitcoin Halvings:

Bitcoin hat in der Vergangenheit 459 Tage vor dem Halving die Talsohle durchschritten, ist vor dem Halving in sie hineingeklettert und danach nach oben explodiert. Die Erholungsphasen nach einem Halving dauerten durchschnittlich 446 Tage – vom Halving bis zum Höhepunkt dieses Bullenzyklus. In diesem Zyklus hat der Markt tatsächlich 514 Tage vor der Halbierung die Talsohle durchschritten.

Skeptiker versucht der Pantera-Boss indessen mit einem Klassiker der US-amerikanischen Literatur zu beschwichtigen – und blickt abermals in die Vergangenheit:

Mir ist klar, dass dieser Kurs für manche heute lächerlich klingen mag. Aber 5.000 US-Dollar klang genauso lächerlich wie unsere erste schriftliche Kursprognose, als wir den Pantera Bitcoin Fund bei 65 US-Dollar / BTC auflegten. Mark Twain wird oft der Spruch zugeschrieben: „Die Geschichte wiederholt sich nicht, aber sie reimt sich oft“. Ich sage nur, dass die Wahrscheinlichkeit, dass Bitcoin steigen wird, mehr als 50:50 beträgt – und zwar deutlich.

zeigt sich Morehead unwahrscheinlich optimistisch.

Peter Schiff: Wer will nach dem Bitcoin Halving noch BTC kaufen?

Von bullishen Kurs-Spekulationen lässt sich Investor und erklärter Bitcoin-Feind Peter Schiff bekanntlich kaum hinter seinem Goldofen hervorlocken. Schiff scheint ein diebisches Vergnügen dabei zu empfinden, die Bitcoin Community mit verächtlichen Tweets gegen sich aufzuwiegeln. Entsprechend genüsslich legt Schiff auch die heilige Kuh Bitcoin Halving auf das Schafott:

Ein konsensbasierter Markt ist überfüllt und entwickelt sich in der Regel nicht so, wie es die Masse erwartet. Ich kann mir keinen konsensbasierteren Handel mit #Bitcoin vorstellen, als angesichts des Halvings long zu gehen, ein Ereignis, das allgemein als extrem optimistisch angesehen wird. Wenn also das Halving eintritt, wer bleibt dann noch übrig, um zu kaufen?

Auf den Hinweis eines Hodlers, dass Schiff mehr über Bitcoin als über sein Lieblings-Asset Gold twittert, outet sich Schiff als Troll:

Ich gebe zu, dass ich euch gerne auf die Palme bringe. Wenn #Bitcoin erst einmal kollabiert ist, werde ich das nicht mehr so oft tun können. Also muss ich Heu machen, solange die Sonne scheint, denn sie wird nicht lange scheinen.

Es ist bei weitem nicht das erste Mal, dass Schiff die Bitcoin-Dämmerung predigt. Der Permabär versucht regelmäßig, Wasser in den Wein der Krypto-Bullen zu schütten.

Novogratz: Hedgefunds steigen ein

Mike Novogratz ist ebenfalls selten um eine bullishe Kursprognose verlegen: Als Chef von Galaxy Digital Investment rührt er regelmäßig die Werbetrommel für Bitcoin. Zuletzt gab er im US-TV seinen Senf zum Status Quo des BTC vor dem Bitcoin Halving

Wir sehen viele neue Investoren in diesem Bereich. Hedge-Fonds, die [Bitcoin] kaufen, nicht nur einzelne Manager. Sie kaufen es in ihrem Fonds. Ich denke, Sie werden bald einige Ankündigungen oder Briefe von Investoren sehen. [Das sind] […] alles positive Dinge in Bezug auf [Kapital-]Fluss in diesen Raum. Dort liegt der Großteil meines Risikos […]. Nach einer langen Dürrephase haben wir jetzt wirklich echte Aktivität [im Bitcoin-Raum],

sagte Novogratz im US-Nachrichtensender CNBC.

Weniger rosig fällt derweil seine Prognose für den Aktienindex S&P 500 aus. Zwar rechnet er nicht mit einem weiteren Crash, zumindest ein Sinkflug sei jedoch noch für eine Weile absehbar.

Ich glaube, [der S&P500] kann abrutschen. Ich würde wohl short gehen, bis vielleicht 2.600 [US-Dollar], und dann würde ich wahrscheinlich wieder long gehen. Ich glaube, wir haben die Tiefstände des Jahres gesehen. Ich glaube lediglich nicht, dass es eine gute Geschichte dafür gibt, warum die Dinge nach oben schießen werden.

Also sprach der Bitcoin-Bulle, der gewiss nur vergessen hat zu erwähnen, dass es sich dabei nicht um eine Investitionsberatung handelt.

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