Bitcoin-Verbotsdebatte So grün kann Bitcoin-Mining sein

In der Bitcoin-Verbotsdebatte dreht sich vieles um den hohen Stromverbrauch der Kryptowährung. Wie innovativ die Mining-Branche hier sein kann, zeigt ein Unternehmen aus den USA.

Nicola Hahn
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Bitcoin-Mininng

Beitragsbild: picture alliance

Der hohe Stromverbrauch des Bitcoin Minings ist mittlerweile zur größten Angriffsfläche von Bitcoin geworden. Neben der möglichen Verwendung für Geldwäsche und sonstige kriminelle Aktivitäten ist dieser für zahlreiche Kritikerinnen und Kritiker wie beispielsweise US-Senatorin Elizabeth Warren das ultimative Argument gegen die Kryptowährung.

Sicherlich kann man geteilter Auffassung darüber sein, ob der hohe Stromverbrauch beim Bitcoin tatsächlich gerechtfertigt ist oder nicht. Das Bild, welches in vielen Medienbeiträgen gezeichnet wird, ist allerdings oftmals sehr einseitig. Dabei wird unter anderem die Frage völlig außer Acht gelassen, welche Rolle das Proof-of-Work-Verfahren (PoW) in Sachen Netzwerksicherheit einnimmt. Darüber hinaus werden Fortschritte beim Energiemix sowie die Rolle des Bitcoin Minings bei der Stabilisierung des Stromnetzwerks oft nur am Rande erwähnt.

Innovative Ansätze

Ja, ganz klimaneutral ist die Mining-Branche – wie so viele andere Sektoren auch – bis dato noch nicht. Der Anteil erneuerbarer Energien liegt nach Angaben des Bitcoin Mining Councils allerdings immerhin bei 58,5 Prozent. Dazu kommt, dass wohl in kaum einer Branche so an innovativen Lösungen geforscht wird, um erzeugte Energie noch effizienter zu nutzen.

Ein Beispiel hierfür ist Stronghold Digital Mining. Das Unternehmen aus Pennsylvania etwa nutzt Kohleabfälle für die Stromversorgung seiner Computer. Wie das ganze funktioniert, beschreibt das Unternehmen in einem Reuters-Beitrag und auf seiner Webseite. Stronghold sammelt dabei Kohleasche aus einem nahe gelegenen Bergwerk und verarbeitet sie in einer Verarbeitungsanlage. Nachdem die Kohleasche sortiert und zerkleinert wurde, wird sie in einem Kesselgebäude verbrannt, um den Strom für das Bitcoin-Mining des Unternehmens zu erzeugen. Kohleasche ist ein Nebenprodukt, das bei der Verbrennung von Kohle zur Stromerzeugung anfällt. Dieses kann ins Grundwasser sickern und enthält unter anderem Schwermetalle, die als krebserregend gelten.

Bitcoin-Mining schafft Anreize für Investitionen

Während der Kryptosektor auch in den USA immer noch politischen Gegenwind erfährt, formiert sich mittlerweile eine ganze Armee an US-Abgeordneten aus beiden Parteien, die das Potenzial von Bitcoin und Co. erkannt haben und sich öffentlich für Krypto starkmachen. Dazu zählt auch der texanische Kongressabgeordnete Pete Sessions. Dieser lehnte sich vor wenigen Tagen mit einer gewagten Prognose aus dem Fenster. Auf Twitter verlautbarte der US-Politiker, dass das Bitcoin Mining eine “entscheidende Rolle beim Wiederaufbau der Energieunabhängigkeit in den USA spielen” werde.

Der US-Bundesstaat Texas gilt mittlerweile als das Bitcoin-Mining-Zentrum des Landes. Rund 14 Prozent der weltweiten Bitcoin-Hashrate entfallen auf die Miner des Lone Star State. Viele der großen Bitcoin-Mining-Gesellschaften haben sich dort nahe der großen Energieerzeuger niedergelassen. Die flexible Stromabnahme führt sogar dazu, dass vermehrt in erneuerbare Energien investiert wird, meint Fred Thiel, CEO von Marathon Digital Holdings, einem der größten Bitcoin Miner in Nordamerika:

Tatsächlich ist das Bitcoin-Mining der größte Einzelanreiz für Energieerzeuger, mehr Anlagen für erneuerbare Energien zu bauen, denn bei einem Energieüberschuss gibt es außer den Minern keinen Kunden, die die neuen zusätzlichen Stromerzeugungskapazitäten kaufen würde

Fred Thiel gegenüber BTC-ECHO
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