Meinungs-ECHO Bitcoin-Analyst: “Ich warte auf den Short Squeeze”

Ein Analyst wartet auf den Bitcoin-Short-Squeeze, während ein Alteingesessener den DeFi-Sektor für ein Casino hält. Willkommen zum Meinungs-ECHO.

Phillip Horch
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Eine Statue, die einen Hoddie trägt, ein smartphone hält und ganz eindeutig auf den Short Squeeze bei Bitcoin wartet

Beitragsbild: Shutterstock

Bitcoin: “Ich warte auf den Short Squeeze”

Bitcoin-Twitter-Analyst Ki Young Ju von der Krypto-Analysefirma CryptoQuant hält es für wahrscheinlich, dass auf Bitcoin ein Short Squeeze zukommt. Ein Short Squeeze kann bei Assets vorkommen, die in großer Menge geshortet worden sind. Wenn es dann jedoch zu einem plötzlichen Preisanstieg kommt, müssen die offenen Positionen wieder glattgestellt werden. Die Shorter müssen das Asset nachkaufen, um ihre Verluste zu begrenzen.

Ki Young Ju sieht aktuell die Chancen dafür nicht schlecht, dass es auch bei Bitcoin zu einem Short Squeeze kommen könnte.

[Ich] warte auf den großen Short Squeeze. Ende 2020 haben viele Menschen Short-Positionen auf Bitcoin gesetzt und wurden im Bereich zwischen 10.000 und 20.000 US-Dollar liquidiert, bevor der parabolische Bullrun begonnen hat. Damals waren 10 Prozent der stündlichen Market-Orders Short-Liquidationen. Heute sind es ungefähr 1 Prozent

Ki Young Ju

Nachdem sein Tweet in der Community für Aufsehen gesorgt hatte, hat Ju seine Aussage dann allerdings etwas relativiert. So fügte er in einem weiteren Tweet hinzu:

Nur um eines klarzustellen: Ich habe nicht gesagt, dass der parabolische Bullrun beginnt. Ich sage nur, dass es so aussieht, als ob wir uns dem Boden nähern und es ist nun an der Zeit zu warten, bis der Short Squeeze beginnt. Es könnte noch ein paar Monate oder Jahre bis zum nächsten Bullrun dauern, das können wir nicht wissen.

Ki Young Ju

“Geld in Kryptowährungen zu stecken ist Glücksspiel”

Aaron Davis, Mitgründer der Metamask-Wallet, ist indessen bei weitem nicht von allem überzeugt, was der Krypto-Markt zustande gebracht hat. In einem Interview mit Vice warnte er Nutzer davor, dass das aktuelle Krypto-Ökosystem einem Casino gleiche, das Ponzi-Schemas anzieht. In diesem Zusammenhang warnte er Anleger und Anlegerinnen davor, ihr Geld blind in hochgepriesene Projekte zu stecken.

[…] sein Geld in Kryptowährungen zu stecken, ist Glücksspiel. Ich sage nicht, dass die derzeitige Situation die Zukunft der Finanzen ist und dass ihr eure Ersparnisse [in Krypto] schieben solltet. Einige Menschen sagen genau das und ich glaube, dass das extrem gefährliches Verhalten ist.

Aaron Davis, Co-Founder von MetaMask gegenüber Vice

Im Interview spielte Davis vor allem auf Play-to-Earn-Games aus dem Ethereum-Dunstkreis an, die darauf basieren, Geld zu investieren, um (idealerweise) mehr Geld herauszubekommen. Auch sein Metamask-Mitgründer Kollege Dan Finlay sah den Markt in einem düsteren Licht. Seiner Meinung nach haben auch Bankrott-Unternehmen wie Celsius oder der Broker Voyager dafür gesorgt, dass das Krypto-Ökosystem aktuell nicht im besten Licht da steht.

Vor allem im Hinblick auf den großen ICO-Crash im Jahr 2018 kann man hier gute Parallelen zur aktuellen Situation ziehen. Während der Bitcoin-Kurs in die Höhe schoss, kamen viele substanzlose ICO-Projekte auf, die vom Bitcoin-Hype profitiert haben. Schon kurze Zeit später waren sie größtenteils im Erdboden versunken. Gut möglich, dass vielen NFT- und DeFi-Projekten nun dasselbe Schicksal droht.

Die Aufgabe von Metamask sei es, so Finlay weiter, die Verwendung so sicher wie möglich zu gestalten. Was die User letztlich mit ihrem Geld anstellten und welche Möglichkeiten andere Menschen finden, um ihnen das Geld aus der Tasche zu ziehen, darauf hätten auch Finlay und Davis keinen Einfluss.

Wir können Menschen nicht davon abhalten, Ponzis auf der Blockchain zu bauen. Es ist per Definition unmöglich, das ganze Ding in einen großen Bogen zu spannen und ihn in eine Richtung zu zwängen.

Dan Finlay, Mitgründer von MetaMask

Doch auf längere Sicht gebe es Hoffnung. Hier liege es am gesamten Krypto-Space, kreative Lösungen für die aktuellen Probleme zu finden.

Wir werden wissen, dass wir oder jemand anderes vielleicht etwas richtig gemacht hat, wenn wir den Klimawandel bekämpft haben oder für mehr soziale Gerechtigkeit gesorgt haben werden. Das sind meine beiden größten Hoffnungen für das Ökosystem. Natürlich sage ich nicht, dass Kryptowährungen die Erderwärmung lösen werden, aber ich sage, dass dies meine größte Hoffnung ist. Dass wir kreativ werden, vielleicht in Bezug auf kollektive Organisation und Crowdfunding, und vielleicht finden wir eine Lösung für den Kohlenstoff[ausstoß]. Und vielleicht können wir die Regierungen bei der Selbstregulierung schlagen, denn aus meiner Sicht versagen sie dabei sehr, sehr. Und dafür brauchen wir Kreativität.

Dan Finlay, Mitgründer von MetaMask

Bitcoin knackt die Million? Könnte dauern.

Zum Nachtisch etwas Hopium. Arthur Hayes, der in Ungnade gefallene ehemalige Chef der Krypto-Börse BitMEX, beantwortet die 1-Million-Dollar-Prognose für Bitcoin mit einem klaren Ja. Für die Zeitachse ist er ganz im Einklang mit Ki Young Ju: Das kann dauern.

Der Doom-Loop hat begonnen. 1 USD = 1 EUR. Bereitet euch für […] 1 BTC = 1 Million US-Dollar vor. Aber habt Geduld. Diese Dinge brauchen Zeit.

Arthur Hayes, ehemaliger CEO von BitMEX
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