Binance Report: Wetten, dass… es auf Augur nicht immer mit rechten Dingen zugeht?

In einem Report unterstellen Researcher der Bitcoin-Börse Binance der blockchainbasierten Wettplattform Augur gleich mehrere Designfehler. Auch eine unzureichende Liquidität gehört zu den Problemen, die der Binance-Report anspricht.

Christopher Klee
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Beitragsbild: Shutterstock

Augur, eine der bekanntesten Prognose-Plattformen auf der Blockchain, leidet unter einigen – teilweise gefährlichen – Designfehlern. Zu diesem Schluss kommt eine Analyse der Research-Abteilung der Bitcoin-Börse Binance.

Erst vor wenigen Tagen berichtete BTC-ECHO über einen mutmaßlichen Scam, der sich auf Augur abgespielt haben sollte. Der Binance Report bezieht sich ebenfalls auf diesen Angriff  und spricht von einer „design flaw attack“ – dem Ausnutzen eines Designfehlers im Augur-Protokoll. Ein User hat in böswilliger Absicht mehrere Wetten angeboten, die kleinere Unstimmigkeiten im Wortlaut beziehungsweise unlogische Wettziele enthielten.

Der Scammer setzt dabei selbst auf den unwahrscheinlichsten Wettausgang und stakt REP auf die Ungültigkeit des von ihm erschaffenen Markts. Die Plattform erkennt den Fake-Markt infolgedessen als ungültig an. Die Wettteilnehmer erhalten ihre Einsätze zurück. Dazu kommen noch Abwicklungsgebühren aus dem realisierten Volumen auf dem Markt, proportional zu dem Anteil, der sich aus der zum Zeitpunkt der Markteröffnung festgelegten Gebühr ergibt. Der Scammer kann auf diese Weise nur Profit machen. Denn:

Wenn der Markt N mögliche Ergebnisse hatte (ohne das ungültige Ergebnis) und die Kosten für einen kompletten Satz von Anteilen C ETH waren, dann erhalten Händler C/N ETH für jeden mit dem Marktvertrag abgewickelten Anteil.

Auszug aus dem Augur White Paper

Doch nicht nur die Möglichkeit der Eröffnung solcher Fake-Märkte findet Kritik im Binance Report. Die Analysten bemängeln darüber hinaus eine mangelnde Liquidität der Augur-Märkte. Auch beim Staking von REP auf neu erschaffene Prognosemärkte gebe es Verbesserungspotenzial:

Derzeit passt sich der Validitätsbond oder der vom Marktschöpfer gepfändete Betrag, der beschlagnahmt wird, wenn der geschaffene Markt als ungültig eingestuft wird, nicht an die Größe des Markts an, sodass die Nutzer wiederholt gefälschte Märkte zu einem festen Preis erstellen können.

Version 2 will es besser machen

Augur-Entwickler Joey Krug hat bereits am 20. März eingeräumt, dass der Programmcode einen Bug enthält, der die Berechnung des Bonds betrifft. Zudem handelte es sich um einen Einzeltäter und die von ihm generierten Handelsvolumina seien aus Wash Trading hervorgegangen.

2) Das System in Augur hat eine eingebaute Methode, um dies zu bekämpfen: eine Gültigkeitsanleihe [Validity Bond]. Je mehr [Prognose-]Märkte ungültig sind, desto höher ist die Anleihe, Augur strebt ein Prozent der Märkte als ungültig an. Im Moment sind es zehn Prozent. Warum? Es gibt einen Fehler in der Berechnung dieser Anleihe, der sie zu niedrig macht.

Version 2 von Augur soll hier Abhilfe schaffen. Allerdings befindet sich das Update noch in der Entwicklung, die man laut Krug nicht überstürzen möchte. Hoffentlich gehören die von Binance-Research attestierten Schwächen des Protokolls dann der Vergangenheit an.

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