Der FinTech-Arm der deutschen WEG Bank AG hat eine Kooperation mit dem österreichischen Zahlungsdienstleister Salamantex bekannt gegeben. Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit steht das Kassensystem von Salamantex, das Bezahlungen mit Bitcoin & Co. im Einzelhandel erlaubt. In einer Pressemitteilung, die BTC-ECHO vorliegt, attestiert WEG-Bank-Chef Matthias von Hauff Kryptowährungen eine wachsende Verbreitung in professionellen Kreisen:
Unser Haus sieht in der wachsenden Verbreitung von digitalen Währungen eine große Chance, da sich hier nach einem gewissen Anfangs-Hype nun eine zunehmend professionalisierte neue Klasse von Anlageinstrumenten und Zahlungsverkehrsdiensten etabliert.
Mithilfe der Kassenlösung sollen Händler ihren Kunden das Bezahlen mit Kryptowährungen anbieten können. Der Händlerseite soll es dabei freistehen, die Krypto-Einnahmen zu halten oder sie sich nahezu instantan in Fiatgeld umwandeln zu lassen.
Salamantex begrüßt Blockchain-Strategie der Bundesregierung
Während das System von Salamantex in Österreich bereits bei einigen Händlern – etwa bei Filialen der A1 Telekom Austria – erprobt wird, steht ein Pilotprojekt für Deutschland noch aus. Hierfür planen die WEG Bank und Salamantex einen „Sandbox“-Versuch, der in Abstimmung mit der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erfolgen soll.
Die im September veröffentlichte Blockchain-Strategie der Bundesregierung gebe ein ermutigendes Signal an die Branche, meint Salamantex-Chef René Pomassl:
Durch die Zusammenarbeit mit der WEG Bank AG bzw. TEN31 [dem FinTech-Arm der WEG Bank] und der laufenden Prüfung durch die BaFin, festigen wir den Anspruch als Firstmover im Markt. Die gerade publizierte Blockchain-Strategie der deutschen Bundesregierung unterstreicht die steigende Bedeutung der Branche und schafft den nötigen Regulierungsrahmen. Ein Schritt, den wir ausdrücklich begrüßen.
Damit blicken die Kooperationspartner optimistischer auf den Blockchain-Standort Deutschland als Konkurrent BitPay. So erfolgt die Ankündigung von WEG Bank und Salamantex knapp zwei Monate, nachdem der Krypto-Zahlungsdienstleister die Einstellung seines Deutschlandgeschäfts bekannt gegeben hat. Als Grund für den Exodus aus der Bundesrepublik führte BitPay die neuen Gesetzesvorgaben für Verwahrstellen von digitalen Vermögenswerten an. Danach unterliegen Krypto-Custodians ab dem 1. Januar 2020 der Aufsicht der BaFin.