Gucci, Prada, Balenciaga: Nach den großen Luxusmarken sucht man auf dem Mode-Event in der deutschen Hauptstadt vergeblich. Die Berlin Fashion Week widmet sich insbesondere den Underground-Designern der Szene, die mit innovativen Designs die Modetrends von Morgen prägen.
Im Rahmen der Modewoche vom 15. bis zum 21. Januar konnten Modebegeisterte an Events, die in der ganzen Stadt verteilt stattfanden, teilnehmen. Neben Diversität in der Modewelt und Nachhaltigkeit in der Kleiderindustrie kommt auch der Bereich Technologie in der Modebranche nicht zu kurz.
So werden beispielsweise wichtige Momente und Erlebnisse der Fashion Week im “Berlin Metaverse” ausgestellt. Das gemeinsame Projekt mehrerer Partner bietet Besucherinnen und Besucher “immersive Möglichkeiten und Erfahrungen mit digitaler Mode, Marketplace, NFT Gallery, Modenschauen und einem Konferenzbereich bietet”, heißt es auf der offiziellen Webiste.
Neben der Dokumentation des Events im Metaverse stand auch eine Metaverse Fashion Show von “VORN – The Berlin Fashion Hub” auf dem Programm. Insgesamt neun Designerinnen und Designer kreierten dafür eine phygitale (Kombination aus physisch und digital) Kollektion. Zusätzlich zu den physischen Kleidungsstücken konnten Besucherinnen und Besucher im Rahmen eines VR-Erlebnisses mehr Details über die Entstehung der Kollektion erfahren.
Kommen Fashion-NFTs in Mode?
Derweil ist es kein Geheimnis, dass virtuelle Mode noch nicht im Mainstream angekommen ist. Auch Lena Nussbaum, Gründerin des Modelabels YES MY LOVE, erklärte in einem Podcast mit BTC-ECHO: “Da haben wir selbst als Label noch Pionierarbeit zu leisten.” Mit ihrem Label beschäftigt sich Nussbaum mit der Digitalisierung der Mode und hat bereits ein phygitales Produkt auf den Markt gebracht. Dass Mode-NFTs lediglich für kurze Zeit en Vogue sein werden, verneint Nussbaum jedoch: “Es ist kein Trend oder Hype, so sehen wir das nicht. Es ist ein Bestandteil vom Web3 und es wird jeder in Zukunft NFTs haben – oder auch einen digitalen Kleiderschrank.”
Dennoch gibt es etliche Marken, die bereits virtuelle Kleidungsstücke auf den Markt gebracht haben. So kämpfen aktuell Adidas und Nike mit ihren digitalen Sneaker-Kreationen um die Dominanz im Metaverse, während Dolce & Gabbana eine ganze NFT-Modekollektion auf Polygon lancierte.
“Ich glaube, die komplette Massenadaption kann noch ein wenig dauern, da würde ich noch von ein paar Jahren sprechen”, erklärt Nussbaum. Erste digitale Kleidungsstücke könnte jedoch die ein oder andere Person bereit in den nächsten ein bis zwei Jahren haben, schätzt sie.
Auf herkömmlichen Fashion Events schaut man Mode-NFTs jedoch noch oft mit einer gewissen Verwunderung entgegen, erzählt Nussbaum im Podcast. Mit der diesjährigen Berlin Fashion Week dürfte man jedoch ein Zeichen gesetzt haben, dass sich virtuelle Mode langsam in Richtung Mainstream bewegt.