Gute Vorbereitung ist die halbe Miete – diese Devise hat sich die Bank of Canada zu Herzen genommen. Für die Zukunft will sich das Geldinstitut auf die Herausgabe einer eigenen digitalen Zentralbankwährung (CBDC) vorbereiten. Dieses Vorhaben verkündet die kanadische Notenbank an diesem Dienstag, dem 25. Februar, auf ihrer Homepage.
Das Heilsversprechen der CBDC
Die Bank of Canada reiht sich in die Riege der über 50 Zentralbanken ein, die derzeit an CBDCs forschen.
Obwohl wir nicht wissen, was die Zukunft bringt, müssen wir vorwärts bewegen und herauszufinden, wie eine solche Zentralbankwährung aussehen und wie diese verwaltet werden könnte, sollte die Entscheidung für deren Herausgabe getroffen werden,
unterstreicht der stellvertretende Gouverneur Timothy Lane auf einer Veranstaltung in Montreal. Nicht erst, wenn der Bedarf offenbar würde, dürfte man mit der Vorbereitung einer eigenen Digitalwährung beginnen, heißt es vonseiten der Zentralbanker weiter.
In ihren Kontingenzplänen arbeitet die Notenbank nun zwei solcher Zukunftsszenarien heraus, in denen die CBDC den Weg in die Öffentlichkeit finden könnte.
Einerseits will die Behörde mit dem Digital-Dollar auf einen möglicherweise anhaltenden Trend bargeldlosen Bezahlens antworten können. Darüber hinaus soll die CBDC das staatliche Geldmonopol garantieren, falls Konzern-Stable-Coins wie Facebooks Libra tatsächlich eine echte Alternative zur Nationalwährung schaffen können. Die hauseigene Digitalwährung soll dann als Gegenpol zu den Privatanbietern für Datenschutz faire Wettbewerbsbedingungen und ein stabiles Geldwertsystem sorgen.
Coronavirus lähmt digitalen Yuan
Für die lautesten Schlagzeilen sowie alarmierte Reaktionen anderer Staaten sorgte dabei zuletzt das chinesische Projekt eines digitalen Yuans. Dessen baldige Herausgabe hatte die Volksrepublik im vergangenen August verkündet und damit für ein politisches Beben gesorgt. Dieses war vor allem auf der anderen Seite des Pazifiks zu spüren und befeuerte dort zuletzt Visionen eines neuen digitalen Wettrüstens.