Arbitrage

Arbitrage ist die Praxis des Kaufs und Verkaufs von Vermögenswerten über zwei oder mehr Märkte, um von unterschiedlichen Preisen zu profitieren. Zum Beispiel könnte ein Händler einen bestimmten Vermögenswert auf einem Markt kaufen und den gleichen Vermögenswert schnell auf einem anderen Markt zu einem höheren Preis verkaufen.

Was ist Arbitrage?

“Der Arbitragehandel ist eine Handelsstrategie, bei der ein Anleger eine beliebige Anlageklasse wie zum Beispiel Bitcoin auf einer Krypto-­Börse kauft, mit dem Ziel, diese Position auf einer anderen Krypto-­Börse mit Gewinn zu einem höheren Preis wieder zu verkaufen.” So lautet die grundlegende Definition der Trading-Methode laut ­BTC-ECHO-Marktexperte Stefan Lübeck.

Die Methode gilt als risikoarm und stellt das Gegenteil des risikoreichen Spekulationshandels dar. Als Anlagestrategie ist der Arbitragehandel keine Erscheinung des Krypto-Markts, sondern existiert bereits seit Jahrhunderten – früheste geschichtliche Erwähnung im Italien des 14. Jahrhunderts.

Eine Motivation, um Arbitrage zu betreiben, liegt in der Ineffizienz der Märkte. Dies bedeutet, dass ein bestimmter Vermögenswert an verschiedenen Orten unterschiedliche Kurse aufweisen kann, obwohl beide Märkte genau den gleichen Vermögenswert (oder sehr ähnliche) anbieten.

Im Kontext der Finanzmärkte wird Arbitrage oft als eine fundamentale Kraft angesehen, weil sie verhindert, dass unterschiedliche Märkte erhebliche Preisunterschiede zwischen ähnlichen oder identischen Vermögenswerten schaffen.

Daher beruht die Praxis der Arbitrage auf geringen Preisunterschieden und führt daher tendenziell zu einer Preiskonvergenz. Die Geschwindigkeit, mit der diese Konvergenz stattfindet, kann als Maßstab für die Gesamtmarkteffizienz herangezogen werden. Ein perfekt effizienter Markt würde keinerlei Arbitragemöglichkeiten bieten, da jeder Handelsaktiva an allen Börsen den gleichen Preis haben würde.

Ist Arbitrage risikofrei?

Die schlechte Nachricht vorweg: Ein Schnell-reich-werden-Rezept ist Arbitragehandel heute nicht mehr. Denn längst haben auch professionelle Trader die Strategie für sich entdeckt und nutzen preisliche Unterschiede bei Bitcoin und Co. mittels Arbitrage-Bots aus, um schnellstmöglich zu profitieren. Kleinanleger kommen da an ihre Grenzen: “Da es beim Arbitragehandel auf Geschwindigkeit der Ausführung von Käufen und Verkäufen ankommt, haben sich die Möglichkeiten des gewinnbringenden Bitcoin-Arbitragehandels für Kleinanleger deutlich verringert”, so Stefan Lübeck.

Zu der notwendigen Geschwindigkeit ist die Höhe des Kapitals eine weitere Hürde für Kleinanleger, denn um von preislichen Unterschieden zu profitieren, müssen die anfallenden Handelsgebühren mit in Betracht gezogen werden. Wenngleich die Bitcoin-Kurse sich zu SBFs Anfängen mitunter von Börse zu Börse um 30 Prozent unterschieden, sind es heute oft nur Nachkommastellen, die ausgenutzt werden, um Profite zu generieren. Geringere Profitmöglichkeiten mit deutlich größerer Konkurrenz, die in Sekundenbruchteilen auf preisliche Unterschiede reagiert.

Ebendieser zeitliche Aspekt stellt eine weitere Hürde dar. Denn nicht jede Überweisung von Krypto-Börse zu Krypto-Börse wird unmittelbar ausgeführt – oft vergehen Minuten. Minuten, in denen sich die Kurse teils wieder angeglichen haben könnten, was in Anbetracht der Handelsgebühren dann sogar Verluste für Investoren bedeuten könnte.

Wie funktioniert Arbitragehandel mit Kryptowährungen?

Lübeck vermutet, dass die Verzögerungen nicht etwa willkürlich entstanden sind: “War es in 2017 noch möglich, eine Kryptowährung ohne große zeitliche Latenz von einer Börse auf die andere Börse zu versenden, kommt es heutzutage häufig zu einer künstlichen, gewollten Verlangsamung beim Transfer in Zeiten großer Kursdifferenzen zwischen den unterschiedlichen Krypto-Börsen.”

Doch auch wenn es sich für Kleinanleger nicht mehr wirklich lohnt, privat Arbitragehandel zu betreiben, gibt es Möglichkeiten, auch mit begrenztem Kapital in der Trading-Sparte mitzumischen. Ähnlich den Mining Pools gibt es etwa Arbitrage Pools, in denen Anleger ihr Kapital bündeln können und gemeinsam über Arbitrage-Bots die preislichen Unterschiede ausnutzen. Auch bieten gängige Trading-Bots Arbitrage-Möglichkeiten an. Allein: Das Erwachsenwerden des Krypto-Markts hat dazu geführt, dass man das wirklich große Geld mit Arbitrage nicht mehr verdienen kann.

Häufige Fragen (FAQ)

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