Bitcoin ETFs und ihre Folgen 1 Prozent in Bitcoin: Was wäre, wenn BlackRock und Co. in BTC einsteigen würden

Wie hoch kann der Bitcoin-Kurs noch steigen? Bedingt durch die neue Welle an Bitcoin-ETF-Anträgen von Wall-Street-Größen wie BlackRock erfährt ebenjenes Gedankenexperiment neuen Aufwind.

Sven Wagenknecht
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Beitragsbild: Shutterstock

| Welchen Kurs könnte Bitcoin erreichen, wenn Blackrock und Co. in den Markt drängen?

Wer kennt es nicht? Als Investor ist es sehr verlockend, zu überlegen, welche Kurse der entsprechende Basiswert erreichen kann, wenn ein bestimmtes Ereignis eintritt. “Was wäre, wenn …” ist eine Formulierung, die gerade im Krypto-Sektor oft Anwendung findet. Wenn auch immer mit Vorsicht zu genießen, wollen wir daher in diesem Artikel genau diese Frage stellen. Denn durch die zahlreichen Bitcoin-Spot-ETF-Anträge von Schwergewichten wie BlackRock rückt ein solches Szenario schließlich immer näher.

So groß sind BlackRock und Co.

Mit BlackRock (9,09 Billionen USD Assets under Management, AuM) hat der weltweit größte Vermögensverwalter einen Bitcoin-ETF-Antrag bei der amerikanischen Börsenaufsicht SEC eingereicht. Gerüchten zufolge soll auch die weltweite Nummer drei, Fidelity Investments (4,28 Billionen USD AuM), mit einem Bitcoin ETF liebäugeln. Eine offizielle Bestätigung gibt es noch nicht, allerdings hat Fidelity sein Krypto-Interesse erst vergangene Woche mit einem Investment in EDX, einer neuen Kryptobörse, bestätigt.

Kein Gerücht hingegen sind die Bitcoin-ETF-Anträge von Invesco (1,48 Billionen USD AUM) und von Wisdom Tree (90 Milliarden US-Dollar), die ebenfalls einen Spot-ETF für die Kryptowährung beantragt haben. Nur zum Vergleich: das Bruttoinlandsprodukt der viertgrößten Volkswirtschaft der Welt, Deutschland, beträgt gerade einmal 4,26 Billionen USD (Stand 2021).

Würde also nur ein Bruchteil der Gelder, die in dortigen Fonds und ETFs gebunden sind, in Bitcoin umgeleitet werden, könnte das einen signifikanten Effekt auf den Bitcoin-Kurs haben.

Vorbild Gold ETFs

Für diese Argumentation gibt es durchaus gute Gründe. Schließlich ist ebenjenes Szenario mit der Emission von Gold ETFs im Jahr 2004 eingetreten. Mit Auflegung der ersten Gold ETFs kam es zu einer Gold-Rallye. Stand der Goldkurs im November 2004 noch bei 400 US-Dollar, waren es im Jahr 2006 bereits 600 US-Dollar und nochmal zwei Jahre später, im Jahr 2008, sogar 800 US-Dollar. Die Gold-Rallye war da noch längst nicht vorbei und erreichte im Jahr 2011 ihren vorläufigen Höhepunkt, bei knapp 2.000 US-Dollar. Durch das Konstrukt ETF wurde Gold für viele Anleger einfacher und wirtschaftlicher zugänglich gemacht, was neben anderen Faktoren, die Kursanstiege begünstigt hatte.

Die Vertriebler von BlackRock und Co. haben dabei, von attraktiven Provisionen getrieben, die Gold ETFs als wichtige Portfoliobeimischung beworben. Das Narrativ, dass zu einem gut diversifizierten Portfolio auch Gold gehört, ist aufgegangen und hat Mittelzuflüsse in Billionenhöhe bewirkt. Ebenjenes Narrativ könnte in Form vom digitalen Gold ein Revival erleben. Schließlich stellt es eine eigenständige und tendenziell gering korrelierte Anlageklasse dar – ebenfalls Pflicht für gut diversifizierte Portfolios.

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Die Bitcoin-Rechnung

Im Gegensatz zu Gold ist nicht davon auszugehen, dass sich ETFs als primäres Vehikel durchsetzen werden. Die Gründe für den von Natur aus digitalen Basiswert legen ein Direktinvestment nahe. Aus regulatorischen und infrastrukturellen Gründen können Bitcoin-ETFs allerdings eine wichtige Übergangslösung in der Token-Etablierung darstellen.

Um eine ungefähre Vorstellung von den Volumina zu erhalten, muss man sich vor Augen führen, dass allein die fünf größten Vermögensverwalter der Welt ein Vermögen von rund 25 Billionen US-Dollar verwalten. Würden lediglich ein Prozent davon kontinuierlich in Bitcoin umgeschichtet oder durch neue Gelder angelegt werden, würde dies einem Mittelzufluss von rund 250 Milliarden US-Dollar entsprechen. Bei einer aktuellen BTC-Marktkapitalisierung von knapp 600 Milliarden US-Dollar ein nennenswerter Effekt.

Durch eine sehr wahrscheinlich weiter ansteigende Geldmenge in den kommenden Jahren, eine stetige Bitcoin-Adoption in der Breite und die Existenz von weit mehr als nur fünf Vermögensverwaltern auf der Welt, wären die vermutlichen Mittelzuflüsse und Preiseffekte weit höher. Zumal der Löwenanteil zukünftig nach wie vor durch den Bitcoin-Direkterwerb erfolgen dürfte. Spot-ETFs wären lediglich eine nette Ergänzung.

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Aktien- und Goldmarkt im Vergleich

Natürlich gibt es noch weitere Vergleichsgrößen, die helfen, eine Einordnung zur zukünftigen Bitcoin-Marktkapitalisierung zu machen. So liegt die Gesamtmarktkapitalisierung des globalen Aktienmarktes bei über 100 Billionen US-Dollar. Rund drei Prozent davon gehen allein auf ein einziges Unternehmen, Apple, zurück. Das Unternehmen ist damit fünfmal so stark kapitalisiert wie Bitcoin.

Wie viel Luft Bitcoin nach oben hat, verdeutlicht auch die Goldmarktkapitalisierung, die bei rund 12 Billionen US-Dollar liegt. Würde Bitcoin nur 10 Prozent der Gold-Marktanteile für sich gewinnen, wäre dies eine Verdopplung der aktuellen Marktkapitalisierung – und vereinfacht – eine Verdopplung des aktuellen Bitcoinkurses. Dass dieses Szenario alles andere als verrückt ist, dürften die wenigsten erfahrenen Krypto-Investoren bezweifeln. Zumal Bitcoin, als er sein Allzeithoch bei rund 67.000 US-Dollar Ende 2021 markierte, bei einer Marktkapitalisierung von ungefähr 1,2 Billionen US-Dollar stand.

Manch ein Bitcoin-Fan ist sogar davon überzeugt, dass Bitcoin auf die gleiche oder gar höhere Marktkapitalisierung kommen kann wie Gold. In diesem Szenario müsste sich die Marktkapitalisierung von Bitcoin verzwanzigfachen. Würde man dies 1:1 auf den Kurs herunterbrechen, würde das einem BTC-Kurs von rund 600.000 US-Dollar entsprechen.

Disclaimer: Der Artikel gibt lediglich die persönliche Meinung des Autors wider. Es handelt sich dabei nicht um eine Kauf- oder Verkaufsempfehlung.

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