Indonesien: Kunststoff-Recyclingzentren entlohnen Sammler mit eigenem Token

Der US-amerikanische Hersteller von Haushaltsreinigungsmitteln SC Johnson und die Umweltorganisation Plastic Bank wollen mehrere Kunststoff-Recyclingzentren in Indonesien eröffnen. Wer hier seinen Plastikmüll abgibt, erhält Token als Belohnung. 

Tanja Giese
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Die Verschmutzung der Weltmeere durch Plastikmüll bereitet mittlerweile nicht mehr nur radikalen Umweltschützern Kopfzerbrechen. Im Pazifischen Ozean treibt eine Insel aus Plastikmüll, die man auf die doppelte Größe der USA schätzt. Wie BTC-ECHO im August dieses Jahres berichtete, beschäftigt sich die philippinische Regierung bereits mit dieser Problematik und testet den Einsatz der Blockchain für den Gewässerschutz. Laut wissenschaftlichen Untersuchungen von SC Johnson gehören die Philippinen neben China, Indonesien, Vietnam und Thailand zu jenen Ländern, die 55 Prozent des Plastikmülls in den Ozeanen zu verantworten haben. Der US-amerikanische Reinigungsmittelhersteller  will nun dafür sorgen, dass ausgediente Kunststoffe umweltschonend recyclet werden.

Müll gegen Token

In einer Pressemitteilung vom 28. Oktober gibt SC Johnson bekannt, sich aktiv gegen die Verschmutzung der Meere durch Plastikmüll einzusetzen. In Kooperation mit der Umweltorganisation Plastic Bank wird das Unternehmen acht Kunststoffsammelzentren in ganz Indonesien eröffnen. Bereits am Tag der Pressemitteilung wurde das erste Kunststoff-Recyclingzentrum in der Touristenhochburg Bali eröffnet. Im Mai nächsten Jahres sollen weitere sieben Zentren ihre Tore für einheimische Müllsammler öffnen. Danach hofft SC Johnson, auch andere asiatische Länder von dem Projekt überzeugen zu können. Fisk Johnson, Chairman und CEO von SC Johnson, betont die Wichtigkeit dieses Projekts:

„Unsere Ozeane müssen geschützt werden. Ich begrüße das Versprechen der indonesischen Regierung, jährlich eine Milliarde US-Dollar für die Reduzierung der Plastikverschmutzung bereitzustellen. Wirtschaft, Regierung und NGOs müssen zusammenkommen, um dieses wichtige Thema anzugehen. Es ist wichtig, dass wir Maßnahmen ergreifen, um zu verhindern, dass immer mehr Plastik in unsere Ozeane gelangt.“

So lobenswert Johnsons Engagement gegen die Verschmutzung der Umwelt durch Plastikmüll auch ist – als Hersteller von Reinigungsmitteln trägt das Unternehmen keinen geringen Teil dazu bei. Dessen ist sich der CEO allerdings auch bewusst und strebt daher eine „neutrale Plastikbilanz“ an:

„Wir wollen mit innovativen Recycling- und Verwertungsprogrammen dazu beitragen, Plastik zurückzugewinnen, das der Menge entspricht, die wir in die Welt tragen. Auf diese Weise können wir unsere Umweltauswirkungen neutralisieren und gleichzeitig etwas in Gemeinden mit übermäßiger Plastikverschmutzung tun.“

Und nebenbei die Armut besiegen

Plastikmüllsammler können in den Zentren ihre „Beute“ gegen digitale Token, deren Namen jedoch bislang nicht bekannt ist, eintauschen. Diese können sie wiederum zum Kauf von Waren und Dienstleistungen über ein dezentrales System nutzen. Laut der Pressemitteilung wird die Abwicklung über die Blockchain dafür sorgen, dass die Token weder verloren noch gestohlen werden können.

Sie wird außerdem dazu beitragen, die Armut in den angrenzenden Regionen zu reduzieren, glaubt der Gründer und CEO von Plastic Bank, David Katz. Gebiete, die eine erhöhte Umweltverschmutzung aufweisen, seien nämlich laut der kooperierenden Unternehmen besonders von Armut betroffen. Ob die Aktion tatsächlich dazu beitragen wird, die finanzielle Situation der Teilnehmer deutlich zu verbessern, wird sich zeigen müssen. In jedem Fall scheint hier ein sinnvolles Umweltprojekt durch den Anreiz der Entlohnung entstanden zu sein.

BTC-ECHO

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