Kurzes Intermezzo CBDC-Funktion in chinesischer Banking-App verschwindet wieder

In der Banking-App der chinesischen Bank CCB tauchte plötzlich ein Feature zur neuen digitalen Zentralbankwährung auf. Dann war es plötzlich wieder verschwunden.

Christian Stede
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Person zaubert mit Hut

Beitragsbild: Shutterstock

Konfusion um einen Service der China Construction Bank (CCB): Wie einige Kunden der Bank eher zufällig herausgefunden hatten, gab es in der Banking-App urplötzlich die Möglichkeit, eine Central Bank Digital Currency (CBDC) zu ihrer Wallet hinzuzufügen. Kaum hatte sich dieses Feature im Netz herumgesprochen, war die entsprechende Funktion auch schon plötzlich nicht mehr verfügbar. Genauere Auskünfte über die Funktion stützen sich meist auf Erfahrungsberichte einzelner User. Auf dem Blogportal Baijiahao Baidu war ein Beitrag aufgetaucht, der das Ganze als „Test“ deklariert:

Derzeit hat die App zwei Untermenüs hinzugefügt: ‚Digital Wallet Recharge‘ und ‚Digital Currency‘. Benutzer können Bankkarten binden, um sie direkt zu aktivieren. Derzeit ist diese Funktion jedoch nur in einigen Testbereichen verfügbar.

Einigen Benutzern soll es wohl tatsächlich gelungen sein, kleine Mengen an Transaktionen zu tätigen. Sie verknüpften ihre CCB-Bankkonten erfolgreich mit der Wallet. Sucht man aber jetzt in der Banking-App von CCB wieder nach der Funktion beziehungsweise nach „digitaler Währung“ auf Chinesisch, erscheint nur noch die folgende Meldung:

Diese Funktion ist noch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich. Bitte haben sie Geduld.

Wie sieht die Strategie der Banken in Sachen DCEP aus?

Die CCB ist eine der vier großen Banken Chinas für Geschäfts- und Privatkunden, die in staatlicher Hand sind. Auch wenn die Funktion der Wallet jetzt wieder deaktiviert zu sein scheint, ist die kurze Verfügbarkeit doch ein klares Indiz. Denn hieraus wird klar, dass die chinesische Geschäftsbank eine Strategie zur Einführung des digitalen Yuan verfolgt. Dabei gilt eine andere der vier großen Banken Chinas, nämlich die People’s Bank of China (PBoC) als federführend in dem Digital Currency Electronic Payment (DCEP)-Projekt. 

Die chinesische Zentralbank hat zuletzt immer öfter mit ihren CBDC-Projekten für Gesprächsstoff gesorgt. Manche Projekte der Zentralbank finden dezidiert in verschiedenen Großstädten des Landes statt. Ein Gerücht, wonach ein Einwohner aus Shenzhen in der südchinesischen Provinz Guangdong den Kaufpreis einer lokalen Immobilie mit dem digitalen Yuan (DCEP) bezahlt hatte, wurde jedoch indes dementiert. Zahlreiche Beobachter gehen derweil davon aus, dass die Versuche bis Ende dieses Jahres abgeschlossen werden könnten. Bei einem erfolgreichen Abschluss wäre dann der Weg frei für die offizielle Einführung der nationalen digitalen Währung.

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