Wahlbetrug Blockchain-Wahlen: Eine Chance für die Demokratie

Die Blockchain-Technologie steht für Transparenz und Fälschungssicherheit. Die vertrauensstiftende Komponente dieser Technologie scheint deswegen wie prädestiniert für Wahlen und Abstimmungen.

Anton Livshits
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Beitragsbild: Shutterstock

In Zeiten, in denen die Demokratie von Rechts zunehmend unter Beschuss gerät, ist auch das Wahlsystem vor diffamierenden Angriffen nicht sicher. Bei den vergangenen US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 stellte Donald Trump etwa die Behauptung auf, dass Hillary Clinton fälschlicherweise Millionen von Stimmen zugezählt bekommen haben soll.

Einen Beweis für diese Anschuldigungen konnte Trump damals nicht erbringen, nichtsdestotrotz warnt er für die kommende Präsidentschaftswahl erneut vor Wahlbetrug. Auch hier zu Lande stehen die Dinge ähnlich. Denn die Fake-News-Maschinerie der AFD wittert bei diversen Wahlen ebenfalls gerne mal einen vermeintlichen Skandal.

Fest steht allerdings, faire und geheime Wahlen sind das Rückgrat jeglicher Demokratie. Folglich ist unser politisches System auf das Vertrauen in den Wahlprozess angewiesen. Wenn dieses Vertrauen heute Risse zeigt, könnten auch neue technische Lösungen dazu beitragen, den Anschuldigungen vom rechten Rand entgegenzuwirken. Insbesondere die Blockchain-Technologie scheint mehr als geeignet, um diesen Part zu übernehmen. Während Regierungen in Thailand und Südkorea bereits an der Einführung von Blockchain-Wahlsystemen arbeiten, hat ein Team von Kaspersky Lab am 27. Februar ebenfalls einen blockchainbasierten Wahlcomputer lanciert.

Polys setzt Wahlen auf die Blockchain

Der nun vorgestellte Wahlcomputer ist dabei Teil des Polys-Wahlsystems, das Kaspersky bereits im Jahr 2017 auf den Markt brachte. Das Projekt der russischen Cyber-Sicherheitsfirma stellt eine Blockchain-Plattform für diverse Online-Abstimmungen bereit. Hierbei nutzt es die inhärenten Vorteile dieser Technologie, denn Polys speichert die Wahlergebnisse dezentral in Netzwerk-Nodes. Wahlbetrug wäre somit nur möglich, wenn ein Angriff auf alle Rechner im Netzwerk gestartet wird.

Bislang konnten Menschen jedoch lediglich über den eigenen Computer oder eine Smartphone App auf die Wahlplattform zugreifen. Roman Aleshkin, Head of Product bei Polys, weiß allerdings, dass Wähler ohne einen Zugang zum Internet derart von Abstimmungen ausgeschlossen wären. Deshalb galt es, eine Lösung zu finden, die traditionelle Wahllokale mit der Blockchain zu verbinden weiß:

Würden allerdings sämtliche Wahllokale abgeschafft, könnte das andere Wählergruppen ausschließen und entfremden, sie also von der Wahl beziehungsweise der Abgabe ihrer Stimme abhalten. Daher haben wir unsere neuen Wahlgeräte entwickelt. In Kombination mit der Online-Plattform können Bürger ihre Stimme so abgeben, wie sie es gerne möchten – auf eine ebenso bequeme wie transparente Art und Weise.

Authentifikationssystem schafft Transparenz

Polys funktioniert über ein Identifikationssystem. Jeder Benutzer muss sich zunächst mithilfe eines Dokuments authentifizieren, das seine Identität eindeutig nachweisen kann. Erst nach abgeschlossener Authentifikation erhält der Wähler einen personalisierten Zugangscode zur Anmeldung auf dem Wahlgerät.

Durch diesen Code kann der Wähler einerseits auf der Blockchain-Plattform überprüfen, dass seine Stimme auch wirklich gezählt wurde. Polys hält den Namen und die individuelle Wahlentscheidung dabei nicht fest, wodurch die Anonymität von Abstimmungen gewährleistet bleibt. Andererseits verhindert dieser Authentifikationsmechanismus eine mehrfache Wahlteilname.

Kaspersky hatte im Übrigen bereits Gelegenheit, das Wahlsystem in der Praxis zu erproben. Im russischen Wolgograd beteiligten sich 80.000 Menschen an einer Abstimmung über öffentliche Ausgaben. Dabei ging es um die Frage, welche lokalen Projekte der öffentliche Haushalt fördern soll.

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