Marktupdate BitMEX fällt in Ungnade – Bitcoin-Kurs (BTC) steigt

Die Vorwürfe gegen BitMEX haben ein tiefes Loch in die Börsenreserven gerissen, während Kryptowährungen allmählich den Weg zur Kasse finden. Das Marktupdate.

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze vor einer Chart

Beitragsbild: Shutterstock

Der Bitcoin-Kurs (BTC) läutet die neue Handelswoche mit einem Plus von 0,8 Prozent ein. Zu Redaktionsschluss notiert die größte Kryptowährung bei 10.681 US-Dollar, knickt auf Wochensicht jedoch um 0,7 Prozent ein.

Bitcoin-Kurs im Wochenchart

BitMEX wirbelt Bitcoin-Ökosystem durcheinander

Die Anklage des US-Justizministeriums und der Commodity Futures Trading Commission (CFTC) gegen die Bitcoin-Börse BitMEX hat ein Beben im Krypto-Ökosystem ausgelöst. Vergangene Woche wurde bekannt, dass es sich bei BitMEX um eine nicht registrierte Handelsplattform handeln könne. Dabei sollen Anti-Geldwäsche-Richtlinien (AML) und Know-Your-Customer-Regeln (KYC) nicht eingehalten worden sein. Die Meldung blieb nicht folgenlos.

Seitdem sind über 45.000 Bitcoin im Gegenwert von knapp einer halben Milliarde US-Dollar von der Börse abgezogen worden. Die Reserven sind indes auf knapp 120.000 Bitcoin zusammengeschmolzen, ein Einbruch von 27 Prozent. 

Die meisten Anleger haben am vergangenen Freitag die Koffer gepackt. 44.000 Bitcoin verließen nur an diesem Tag die Börsenbestände. Wie Glassnode schreibt, sind 30 Prozent davon an die Konkurrenz, namentlich Gemini und Binance transferiert worden.

Es ist fraglich, ob BitMEX das Vertrauen der Anleger schnell zurückgewinnt. Andere Anbieter schließen die Lücke der (noch-) Top-5-Krypto-Derivatebörse schnell.

Dank Bitcoin ein Dach über’m Kopf

In einer vom FinTech Blockcard durchgeführten Studie wurde das Verbraucherverhalten von Krypto-Anlegern untersucht. Das Ergebnis des Crypto Spending Report überrascht.

Denn die Mehrheit der mehr als 35.000 Teilnehmer verwendet Kryptowährungen wie Bitcoin für alltägliche Bezahlfunktionen. Die wenigsten hodln demnach ihre Kryptos.

Über 70 Prozent der Befragten gaben schließlich an, in den letzten 12 Monaten Kryptowährungen ausgegeben zu haben, während knapp 30 Prozent ihre Kryptos unberührt in der Wallet ließen.

Knapp 10 Prozent kaufen Nahrungsmittel mit digitalen Währungen, jeweils 8 Prozent geben Kryptowährungen für Kleidung und Bildung aus und immerhin 5 Prozent bezahlen ihre Miete mit Kryptowährungen. Der mit Abstand größte Prozentsatz bei der Kategorie “More Crypto” überrascht hingegen wenig. Über 77 Prozent kaufen mit Kryptowährungen eben weitere Kryptowährungen, Stichwort: Trading.

Bei der Höhe der Ausgaben gibt es eine große Streuung. Ein Drittel der Befragten gab an, zwischen 1.000 und 10.000 US-Dollar an Kryptowährungen in den letzten 12 Monaten ausgegeben zu haben. Ein Viertel hat zwischen 100 und 1.000 US-Dollar in Kryptos ausgegeben, bei knapp 15 Prozent waren es nur zwischen 1 und 100 US-Dollar.

Mit 76 Prozent gab die deutliche Mehrheit der Teilnehmer zudem an, auch weiterhin mit Kryptowährungen bezahlen zu wollen. Nur 14 Prozent halten ihre Kryptos zurück. Knapp 10 Prozent sind unentschieden und warten die nächsten Marktentwicklungen ab.

Letzte Hürden

Auf die finale Frage, was passieren müsse, damit mehr Kryptowährungen in mehr Bezahlvorgänge fließen, lautete die übereinstimmende Forderung: Mehr Akzeptanzstellen. Außerdem müsse die Infrastruktur ausgebaut und benutzerfreundlicher werden, sprich: schnellere Transaktionen und intuitivere Bedienoberflächen.

Die Studie zeigt: Kryptowährungen wie Bitcoin werden in stetig mehr Bezahlvorgängen eingebunden. Die meisten Krypto-Besitzer nutzen virtuelle Währungen für alltägliche Transaktionen. Einzig die mangelnde Akzeptanz hindert “digitale Währungen daran, eine bedeutendere Rolle im Handel zu spielen”. Ist diese Hürde genommen, steht der flächendeckenden Adaption nichts mehr im Wege:

Wenn wir auch nur annähernd eine Masseneinführung erleben würden, könnten wir davon ausgehen, dass digitale Währungen einen bedeutenderen Anteil am weltweiten Zahlungsverkehr einnehmen werden.

Bis dahin seien Nutzer weiterhin auf Fiat-Krypto-Brücken wie Debitkarten angewiesen.

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