BItcoin Scam BitConnect-Promoter droht langjährige Haftstrafe

Einer Führungsfigur des weltumspannenden Krypto-Schneeballsystems BitConnect drohen Jahre in Haft. Ein Gerichtsurteil wird für Februar 2021 erwartet.

David Scheider
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Eine Hütchenspielerin bewegt Becher über einer Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

John Bigatton, ehemaliger Chef-Scammer der australischen Dependance des Pyramidensystems BitConnect, wandert womöglich für lange Zeit hinter schwedische Gardinen. Wie die Australische Australian Securities & Investments Commission (ASIC) via Pressemitteilung publizierte, führt die Behörde ein Ermittlungsverfahren gegen Bigatton aufgrund mehrfacher Vergehen gegen geltendes Australisches Finanzrecht. Zur Last gelegt werde dem Australier unter anderem folgende Straftaten:

  • Betreiben einer nicht registrierten Investmentplattform (Höchststrafe: fünf Jahre Gefängnis und/oder eine Geldstrafe von 42.000 Australischen Dollar (AUD)).
  • Bereitstellung nicht lizenzierter Finanzdienstleistungen im Namen einer anderen Person (Höchststrafe von zwei Jahren Haft und/oder eine Geldstrafe von 42.000 AUD).
  • Vier Fälle von Irreführung in Finanzangelegenheiten. Höchststrafe von jeweils zehn Jahren Haft.

Im schlimmsten Fall drohen Bigatton folglich 47 Jahre Gefängnis. Dass das Gericht die Höchststrafe vollstreckt, gilt allerdings als unwaarscheinlich. Ohne eine Gefängnisstrafe dürfte der 52-jährige allerdings nicht davon kommen, die ASIC erwartet ein Urteil im Februar 2021. Bereits im September hat die Behörde gegen den Angeklagten ein siebenjähriges Berufsverbot in der Finanzbranche ausgesprochen.

BitConnect: Ein filmreifes Betrugsschema

Das Ponzi-Schema BitConnect (BCC) war bis zu seiner Schließung im Januar 2018 eines der „erfolgreichsten“ Betrugssysteme im Kryptoversum. Während seines zweijährigen Bestehens wuchs die Plattform auf einen Gesamtwert von über 2,5 Milliarden US-Dollar an. Dabei setzte BitConnect auf exorbitante Gewinnversprechen, denen tausende Investorinnen und Investoren folgten. Der Zustrom neuen Kapitals sowie der allgemeine Hype um Kryptowährungen und Token verschaffte BCC seinerzeit diesen enormen Zustrom, der die Blase immer weiter aufblähte. Zu Hochzeiten des Scams brachte es BCC auf den absurd hohen Kurswert von 500 US-Dollar – bevor der Token über 99 Prozent seines Werts einbüßte und binnen kürzester Zeit auf unter 1 US-Dollar fiel. Tausende Anleger waren geprellt.

Richtig Schluss war dann allerdings erst Anfang 2018. Mit einer Unterlassungsverfügung gebot das Texas State Security Board dem Treiben Einhalt.

Klettert Bitcoin beharrlich weiter Richtung Allzeithoch (mehr dazu hier), dürfte die aktuell bullishe Marktstimmung nach und nach auch wieder vermehrt Betrüger auf den Plan rufen. Während 2017 noch Initial Coin Offerings (ICO)groß im Kurs waren, kommen dieser Tage immer neue Ideen auf den Plan, naiven Anlegerinnen und Anlegern Geld aus der Tasche zu ziehen.

Anstatt den Totalverlust zu risikieren, sollte man folglich lieber einmal zu häufig als einmal zu wenig recherchiert haben. Ansonsten droht das selbe Schicksal wie den BitConnect-Jüngern.

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