Bitcoin und traditionelle Märkte – Öl und DAX holen auf

Die Korrelation Bitcoins mit den Vergleichsassets ist weiterhin sehr gering. Mit vier Prozent ist die Volatilität von BTC zwar sehr hoch, jedoch seit einiger Zeit stabil bei diesem Level. Zudem ist die Performance Bitcoins immer noch besser als die der Vergleichsmärkte, allerdings scheinen diese aktuell aufzuholen.

Dr. Philipp Giese
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Bitcoin ist an der Spitze, aber kann es diese Position gegen DAX etc behaupten?

Beitragsbild: Shutterstock

Seit fast einem Jahr verfolgen wir, wie sich Bitcoin im Vergleich zu traditionellen Märkten schlägt. Dabei geht es nicht um einen trivialen Vergleich der Performance. Institutionelle Investoren sind an Bitcoins Anspruch, ein nicht korreliertes, stabiles Asset zu sein, äußerst interessiert. Im Rahmen eines Gastbeitrags auf €uro Fundresearch hat sich BTC-ECHO der Fragestellung gewidmet, ob Bitcoin und der stark korrelierte Krypto-Markt eine gute Ergänzung für klassische Portfolios darstellen würden. Diese Fragestellung ist es, die institutionelle Investoren am Krypto-Markt interessiert, weniger eine Hoffnung auf einen neuen Bull Run wie Ende 2017. Um die Eignung für klassische Portfolios zu klären, kann ein Investor verschiedene Größen betrachten:

  • die Korrelation zwischen dem Bitcoin-Kurs und den traditionellen Märkten
  • die Volatilität
  • die Performance des Bitcoin-Kurses

Wir achten in dieser Artikelreihe deshalb auf diese drei Größen. Sie werden für jeden Tag auf der Basis der letzten 30 Tage berechnet. Als Vergleichsassets aus den traditionellen Märkten betrachten wir die Indizes S&P 500, Nikkei und Dax sowie Öl und Gold.

Bitcoin und Gold weiterhin gegen Rest des Markts

Wie in der letzten Woche ist die Korrelation vom Bitcoin-Kurs zu Gold recht hoch. Sie stieg inzwischen auf über 20 Prozent an. Ebenfalls zum S&P 500 besteht eine positive Kopplung. Diesen beiden Assets stehen die negativen Korrelationen zum DAX, zum Nikkei-Index und zu Öl entgegen:

Korrelationen zwischen Bitcoin und den klassischen Assets

Über einen Monat betrachtet konnte die Korrelation zwischen Bitcoin und Gold ansteigen und auf fast 40 Prozent klettern. Parallel dazu stieg die Kopplung zum S&P 500 an. Die Korrelationen mit den übrigen Assets sind, für den DAX und den Nikkei-Index seit inzwischen fast einem Monat, negativ. Die Korrelation zwischen Bitcoin und Öl lag bis zum 22. Oktober bei fast 20 Prozent, ist jedoch inzwischen tief in den negativen Bereich gefallen:

Laufende Korrelationen zwischen Bitcoin und den klassischen Assets

Die absolute mittlere Korrelation mit den übrigen Märkten liegt bei 16 Prozent und ist damit im Vergleich zur Vorwoche etwas angestiegen. Dennoch ist damit BTC wie in den letzten Wochen das Asset mit der kleinsten absolute Korrelation in unserem Marktvergleich. Auf dem zweiten Platz steht recht knapp dahinter der Nikkei-Index mit 19 Prozent. Die übrigen Assets weisen absolute Korrelationen von 20 bis 30 Prozent zum übrigen Markt auf. Das Bild eines unabhängigen Assets wird durch eine Berücksichtigung von Kompensationseffekten wieder bestätigt: Mit 2 Prozent bewegt sich der Bitcoin-Kurs fast vollständig unabhängig zum übrigen Markt. Doch auch Gold bewegt sich mit einer mittleren Korrelation von einem Prozent sogar noch etwas unabhängiger zu den Vergleichsmärkten, während die übrigen Assets deutlich höhere mittlere Korrelationen besitzen.

Bitcoin-Kurs: 4 Prozent als neuer Volatilitätsstandard?

Die Volatilität Bitcoins steht seit den Turbulenzen von Ende Oktober weiterhin bei ungefähr 4 Prozent. Wie immer liegt sie damit deutlich über der der Vergleichsassets. Selbst Öl verhält sich mit einer Volatilität von rund 1,3 Prozent deutlich stabiler als der Bitcoin-Kurs, während die übrigen Vergleichsassets Volatilitäten deutlich unter einem Prozent haben:

Volatilität von Bitcoin weiterhin gewaltig.

Bald Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Bitcoin und Vergleichsassets?

Die Performance vom Bitcoin-Kurs konnte die Woche über stabil bei 0,5 Prozent bleiben. Damit ist BTC weiterhin das am besten performende Asset. Man sollte jedoch betonen, dass andere Assets alles versuchen, Bitcoin diesen ersten Platz streitig zu machen. Bis auf Gold steigen die Performances der klassischen Assets seit einigen Wochen sukzessive an. Besonders deutlich sieht man das bei Öl, dessen Performance in weniger als einem Monat von -0,5 Prozent auf 0,25 Prozent ansteigen konnte:

Bitcoin triumphiert noch über die anderen Assets, aber alle außer Gold holen auf

Seit einigen Wochen betrachten wir eine Übersicht, wie sich lang- und kurzfristige Investments gelohnt hätten. Wir sehen aktuell eine Fortsetzung der Entwicklung von letzter Woche. Sowohl langfristige als auch kurzfristige Investments wären in Bitcoin mehr als in anderen Assets entlohnt worden. Lediglich die Person, die vor einem Quartal, motiviert von dem bisherigen Bull Run, ein Einmal-Investment gewagt hätte, wäre noch stark im Minus.

Die schon oben kommentierte Beobachtung, dass viele der klassischen Assets aktuell aufholen, zeigt sich auch in dieser tabellarischen Betrachtung: Investoren, die vor einem Monat in den DAX investiert hätten, könnten sich über eine fast so hohe Rendite freuen wie Bitcoin-Anleger. Lediglich Gold liegt in einem Dornröschenschlaf:

Sowohl ein lang- als auch ein kurzfristiges Investment hätte sich gelohnt.

Die insgesamt recht positive Entwicklung des Bitcoin-Kurses bezüglich Korrelation und Performance wird für Investoren zweifellos interessant sein. Gerade die geringe Korrelation zu den Vergleichsmärkten verspricht aktuell, dass Bitcoin tatsächlich ein guter Kandidat für institutionelle Portfolio-Manager sein könnte. Mit Diversifikation könnten sie von der starken Performance Bitcoins profitieren, ohne auf die positiven Entwicklungen von DAX oder Öl zu verzichten.

Daten am 8. November von cryptocompare.comfinance.yahoo.com und fred.stlouisfed.org verwendet.

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