Bitcoin & Co. Bitcoin & Co. für eine sinnvolle Portfolio-Diversifikation

„Setze niemals alles auf eine Karte“ – diese Lebensweisheit gilt auch für die Geldanlage. Selbst wenn ein professioneller Investor Fan von Bitcoin & Co. ist, wird er selten ausschließlich in diese Anlageklasse investieren. Stattdessen strebt er eine kluge Verteilung für das gesamte Portfolio an. Durch verschiedene Anlage- und Risikoklassen wird die Abhängigkeit von Einzelwerten und damit auch das Anlagerisiko verringert. Es lohnt sich, tiefer in das Konzept der Diversifikation einzutauchen.

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Beitragsbild: Shutterstock

In der achtteiligen Kolumne „Kryptowerte als Geldanlage“ beschäftigen sich Marius Krämer und Peter Weger von coindex® mit Fragen rund um ein Investment in Kryptowerte.

Das Konzept der Diversifikation in der Geldanlage

Harry M. Markowitz erhielt im Jahre 1990 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften, weil er als erstes die Diversifikation für das Management von Risiko beschrieben hat. 20 Jahre später wird das Konzept weiterhin angewendet, um die Verluste eines Einzelwerts durch die Gewinne anderer Werte im Portfolio zu kompensieren oder wettzumachen. In der Theorie wird bei gleichbleibender erwarteter Rendite eine Minimierung des Anlagerisikos erreicht.

Eine hohe Diversifikation wird durch das Zusammenführen von Anlagewerten mit geringer Korrelation erreicht. Korrelation ist in diesem Kontext ein Messwert, der aussagt, in welchem Maße die Preise der Anlagewerte in die gleiche bzw. in die entgegengesetzte Richtung laufen. Ein gut diversifiziertes Portfolio besteht dementsprechend aus Anlagewerten, deren Kurse möglichst unabhängig voneinander verlaufen und somit eine geringe Preis-Korrelation untereinander aufweisen.

Um das zu erreichen, sind professionelle Investoren stets auf der Suche nach alternativen Anlagemöglichkeiten für ihr Portfolio. Aber warum sind gerade Kryptowerte ein interessanter Weg für die Diversifikation?

Sinnvoll diversifizieren mit Bitcoin & Co.

Vor einigen Jahren hatten Investoren vor allem klassische Anlagemöglichkeiten wie Aktien, Bonds oder Immobilien auf dem Radar. Mit der Entstehung von Kryptowerten öffnet sich eine völlig neue Möglichkeit der Portfoliodiversifikation. Bitcoin & Co. unterscheiden sich fundamental von klassischen Anlagen – es liegt nahe, dass auch die Kurse unterschiedlich verlaufen.

Einige Studien zeigen bereits, dass Bitcoin eine extrem geringe Korrelation zu traditionellen Anlagewerten aufweist (Liew & Hewlett, 2017). Vom objektiven Standpunkt der Portfoliotheorie betrachtet ist ein Investment in Bitcoin als Instrument zur Diversifikation deshalb äußerst interessant. Wie im ersten Teil des Artikels beschrieben, lässt sich die erwartete Rendite bei gleichbleibendem Risiko steigern. Aus diesem Grund werden mittlerweile immer mehr professionelle Investoren auf Kryptowerte aufmerksam; nicht ohne Grund sind dieses Jahr zahlreiche etablierte Finanzinstitute in den Markt eingestiegen.

Nicht nur für Bullen

Trifft ein Investor die Entscheidung, Kryptowerte mit in das Portfolio aufzunehmen, stellt sich als Nächstes die Frage, wie groß der Anteil relativ zum Gesamtportfolio ausfallen sollte. In einem Interview gibt Aleh Tsyvinski, Professor und Vermögensverwalter an der University of Yale, dazu seine Einschätzung: Anleger, die glauben, Bitcoin entwickle sich in Zukunft genauso positiv weiter wie in der Vergangenheit, sollten 6 Prozent des gesamten Portfolios in digitale Vermögenswerte investieren. Weniger optimistische Investoren, die an eine moderate Performance glauben, sollten hingegen ungefähr 4 Prozent in Kryptowerte allokieren. Anleger, die der Meinung sind, der Kurs werde fallen, sollten aufgrund der Vorteile der Diversifikation trotzdem wenigsten 1 Prozent anlegen. Man sollte jedoch auch hier bedenken: Die Analyse beruht auf historischen Daten und wie bei jedem anderen Vermögenswert gibt die historische Wertentwicklung keine Garantie für zukünftige Renditen.

Wie bereits im zweiten Artikel unserer Kolumne beschrieben, hängt die Entscheidung von weiteren Faktoren und insbesondere der grundsätzlichen Gestaltung des persönlichen Anlageportfolios ab. Der oben erläuterte Ansatz des renommierten Portfolio-Theoretikers Aleh Tsyvinski bietet eine emotionsfreie und analytische Herangehensweise für eine sachliche Bestimmung des persönlichen Anlagebetrags.

Fazit

Das Konzept der Diversifikation ist unumgänglich für die Geldanlage. Die Investment-Legende Sir John Templeton sagte einmal:

The only investors who shouldn’t diversify are those who are right 100 % of the time.

Diese Aussage verdeutlicht die Bedeutung der Diversifikation weiter. Fährt ein Teil des Portfolios Verluste ein, können diese durch andere Vermögenswerte im Portfolio aufgefangen werden. So kann das Risiko eines Investments effektiv minimiert werden. Das funktioniert jedoch nur, wenn man sich ein breit gestreutes Portfolio aufbaut. Darin sollten alternative Anlageklassen wie Kryptowerte anteilig enthalten sein. Dass Kryptowerte eine sinnvolle Beigabe für jedes Portfolio sein können, haben wissenschaftliche Studien mittlerweile mehrfach gezeigt. Der Anteil an Kryptowerten hängt von der individuelle Einschätzung des Anlegers ab; bei der Orientierung hilft die obige Aussage von Aleh Tsyvinski.

Natürlich muss ein diversifiziertes Portfolio nicht alle Anlagewerte enthalten. Betreibt man jedoch ernsthafte Geldanlage, empfiehlt es sich, nicht nur auf ein Pferd zu setzen. Zur langfristigen Vermehrung des Kapitals sollte man sich folglich stets in verschiedenen Bereichen engagieren – auch über Kryptowerte hinaus.

Im nächsten Artikel unserer Kolumne beschäftigen wir uns mit den unterschiedlichen Anlageinstrumenten, die Investoren für eine Anlage in digitale Vermögenswerte nutzen können.

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