Bitcoin: Britische Steuerbehörde übt Druck auf Börsen aus

Wer dachte, dass er seine Einkünfte durch Bitcoin & Co. an den Steuerbehörden vorbeimanövrieren kann, wird bald auch im Vereinigten Königreich eines Besseren belehrt. Die dortige Steuerbehörde HM Revenue & Customs startete jüngst eine Offensive zum Rückerhalt der Steuern. Hierbei wählte sie ein anderes Vorgehen als ihre US-amerikanische Schwesternorganisation.

Anton Livshits
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Britische Steuerbehörde Bitcoin

Beitragsbild: Shutterstock

Die britische Steuerbehörde HM Revenue & Customs (HMRC) hat Schritte eingeleitet, um verpasste Steuereinnahmen aus Bitcoin-Transaktionen zurückzuerhalten. Dafür übt sie Druck auf Bitcoin-Börsen aus. Die Behörde forderte die Börsen in der vergangenen Woche per Brief auf, Kundennamen und Transaktionsdetails offenzulegen.

Wie Coindesk unter Berufung auf Insider berichtet, sollen derartige Briefe bei mindestens drei im Vereinigten Königreich operierenden Bitcoin-Börsen eingegangen sein. Neben dem Branchenriesen Coinbase handelt es sich hierbei um die Bitcoin-Händler eToro und CEX.IO. Keines der betroffenen Unternehmen äußerte sich bislang zu den Geschehnissen. Die Steuerbehörde verweigerte ebenfalls eine deutliche Auskunft, schließlich könnte eine Offenlegung den Erfolg der eigenen Bemühungen um Aufklärung gefährden. Sie wies lediglich darauf hin, dass ein derartiges Vorgehen durchaus in ihren eigenen Ermessensbereich fällt:

Diese Börsen können Informationen über ihre Kunden und die von ihnen abgeschlossenen Transaktionen speichern. Diese Transaktionen können zu potenziellen Steuerbelastungen führen, und HMRC ist befugt, Mitteilungen zu veröffentlichen, in denen die Börsen aufgefordert werden, diese Informationen bereitzustellen.

Größte Bitcoin-Gewinne bleiben unberührt

Interessant ist indes der Zeitraum, über den das HMRC Informationen sammeln will. Ein weiterer Insider machte gegenüber Coindesk deutlich, dass es sich wohl lediglich um die vergangenen zwei oder drei Jahren handeln wird. Ein längerer Zeitraum wäre technisch demnach nicht umsetzbar. Ein solches Vorgehen führt allerdings zu einer brisanten Konsequenz, da Anleger die größten Bitcoin-Gewinne nochmals einige Jahre davor verbucht hatten:

Wenn sie (HMRC) nur zwei oder drei Jahre zurückgehen, denke ich, dass das Interessante hier ist, dass die Personen, die sehr früh in den Jahren 2012-13 in Kryptowährungen investiert haben, nicht betroffen sein werden. Diejenigen, die wahrscheinlich die größten Gewinne erzielt haben, werden nicht betroffen sein, es werden wohl nur die Menschen sein, die in der Zeit, in der Kryptowährungen ihren Höhepunkt erreichten, dazukamen.

Auch in den USA: IRS will Bitcoin-Steuern

Das Vorgehen der britischen Behörde orientiert sich indessen an ihrer Schwesternorganisation auf der anderen Seite des Atlantiks. Auch die US-Steuerbehörde IRS markierte ein gesteigertes Interesse an Steuereinnahmen aus Bitcoin-Geschäften. Zu diesem Zweck versendete sie über 10.000 Warnbriefe. Anders als im Vereinigten Königreich richten sich diese allerdings nicht an die Bitcoin-Börsen, sondern direkt an deren Kunden.

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