Großer Appetit PayPals Heißhunger auf Bitcoin übersteigt das Angebot

Laut Dan Morehead, CEO von Pantera Capital, kaufen Großinvestoren wie PayPal oder Square mehr als 100 Prozent der neu generierten Bitcoin-Bestände auf. Diese Aussage ist jedoch etwas irreführend.

Daniel Hoppmann
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Ein Smartphone, auf dem das PayPal-Logo zu sehen ist, liegt angelehnt an eine Computertastatur auf einem Holztisch. Daneben liegen zwei Bitcoin-Münzen

Beitragsbild: Shutterstock

Dan Morehead, CEO von Pantera Capital, meinte gegenüber CNBC, dass Großanleger, wie PayPal und Square, massiv in Bitcoin investieren. Demnach kauften alleine die beiden Finanzdienstleister zusammen mehr als 100 Prozent der neugenerierten Bitcoin auf. Konkret sagte Morhead im auf Twitter publizierten Interview:

Wir haben aktuell Käufer, wie PayPal, die alleine mehr als 100 Prozent der neu ausgegebenen Bitcoin kaufen.

Moreheads PayPal-Aussage ist irreführend

Diese Aussage ist tatsächlich etwas irreführend, da sie impliziert, PayPal und Co. kauften die neugeschaffenen Bestände leer. Das stimmt nur zum Teil. Nach dem im Mai stattgefundenen vierjahreszyklischen Bitcoin Halving werden aktuell alle zehn Minuten 6,25 Bitcoin weltweit geschürft. Das macht circa 900 Bitcoin am Tag. PayPal erwirbt laut einem Investorenschreiben Pantera Capitals alleine 70 Prozent der neugeschaffenen Bitcoin. Zusammen mit den Investments von Cashapp, dem mobilen Zahlungsdienst von Square Inc., erstrecke sich der prozentuale Anteil der Investments in frisch geminte Bitcoin auf über 100 Prozent. Dabei muss man berücksichtigen, dass Miner ebenfalls einen Teil ihrer erzeugten Bitcoin „hodln“ (halten) und nicht direkt weiterverkaufen. Heißt im Klartext: Großinvestoren kaufen mehr Bitcoin als aktuell auf den Markt gelangen.

PayPals Investment erscheint insofern logisch, als der Zahlungsdienst über ungefähr 300 Millionen aktive Nutzer verfügt. Zwar werden sich unter diesen bereits zahlreiche Hodler mit eigener Wallet befinden; Schätzungen gehen von rund 100 Millionen BTC-Besitzern aus. Dennoch muss PayPal eine große BTC-Reserve aufbauen, um der Nachfrage gerecht werden zu können – spätestens, bis die Bitcoin-Integration über die USA hinaus ausgeweitet wird, was für 2021 geplant ist. Nachdem PayPal im Oktober in Zusammenarbeit mit Paxos ankündigte, Kryptowährungen über den Zahlungsdienst erwerben und verkaufen zu können, deckt sich der US-Gigant massenhaft mit Bitcoin ein.

PayPal CEO geht von Bitcoin-Massenadaption aus

Im ersten Interview nach der Bitcoin-Implementierung PayPals, prognostizierte CEO Dan Shulman eine Massenadaption des Bitcoin. Er sei sich sicher, dass Kryptowährungen zum alltäglichen Zahlungsmittel werden. Dabei habe die globale Pandemie den Trend seiner Meinung nach stark beschleunigt. Die Zukunft sieht Shulman in einem Finanzsystem, das schneller, kostengünstiger und effizienter ist als das herkömmliche. Die finanzielle Inklusion empfinde er als erstrebenswert, um Menschen weltweit den Zugang zur Finanzwelt zu ermöglichen. 

Bedenken, die viele Menschen gegenüber Kryptowährungen aufgrund der volatilen Kurse haben, könne der CEO nachvollziehen. Gerade bei kleineren Händlern auf Paypal seien die Gewinnspannen mitunter klein und könnten durch schwankende Kurse gar ganz zunichte gemacht werden. Der Wechselkurs sei jedoch stets transparent und im Moment des Kaufs beiden Seiten bekannt. Das Risiko der Volatilität sei demnach gar nicht so hoch wie anfangs gedacht. 

Bitcoin-Miner halten tendenziell ihre Bitcoin in 2020

Häufig gibt ein höherer Bitcoin-Kurs auch Minern einen Anlass, ihre Bestände zu verkaufen. So geschehen 2017 und 2019 als der Kurs auf zwischenzeitliche 20.000 beziehungsweise 14.000 US-Dollar schoss. Trotz des gegenwärtigen Allzeithochs, zeichnet sich bei den digitalen Goldschürfern aktuell ein Trend ab, bei dem Miner ihre Bestände eher halten als verkaufen. Tatsächlich sind das optimistische Zeichen für den Bitcoin.

Wenn mehr Miner beschließen, Bitcoin zu halten, anstatt sie zu verkaufen, entsteht ein Angebotsdefizit. Dies dürfte automatisch die bullische Tendenz der Kryptowährung gegenüber einer boomenden Nachfrage bei institutionellen Anlegern, wie PayPal und Co. verbessern.

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