Marktupdate Zwischenhalt 50.000 USD: Bitcoin auf Rallye-Kurs

Was lange währt: Der Bitcoin-Kurs hat sich aus der Talsohle gekämpft und notiert erstmals seit Mai wieder über 50.000 US-Dollar. Kommt jetzt die Spätsommer-Rallye?

Moritz Draht
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Bitcoin-Münze

Beitragsbild: Shutterstock

102 Tage mussten sich Anleger auf den Moment gedulden, aber in den frühen Morgenstunden war es endlich wieder soweit: Bitcoin hat die magische Marke von 50.000 US-Dollar hinter sich gelassen. Der langersehnte Sprung über den symbolträchtigen Widerstand unterstreicht eine zuletzt starke Performance der größten Kryptowährung, die nach spärlichen Sommermonaten allmählich wieder in Tritt kommt. Im 30-Tage-Vergleich liegt BTC inzwischen mit 50 Prozent im Plus, rund 17.000 US-Dollar hat Bitcoin in gerade mal einem Monat zugelegt. Somit rückt auch eine weitere Schlüsselmarke wieder in greifbare Nähe. Zu Redaktionsschluss fehlen der Marktkapitalisierung noch 56 Milliarden US-Dollar bis zu einer Billion US-Dollar.

Verluste gleichen sich aus

Die Abverkaufswelle im Mai hat eine Schneise durch die Rendite von Bitcoin-Anlegern gezogen. Mit Erreichen der 50.000er Marke gleichen sich die Verluste aber langsam wieder aus. 88 Prozent der gesamten BTC-Umlaufmenge liegen durch die jüngste Aufholjagd aktuell im Plus. Mit anderen Worten: Der überwiegende Teil der zirkulierenden Angebotsmenge wurde zu einem niedrigeren als dem jetzigen Kursniveau bewegt. Somit zeigt sich mal wieder: Sitzfleisch zahlt sich am Krypto-Markt aus.

Quelle: Glassnode

Dabei dürften sich insbesondere Kleinanleger die Hände reiben, die sich inmitten des Bitcoin Dips die Wallets gefüllt haben. Wie nachfolgende Grafik zeigt, ist der Anteil der Adressen mit 0,1 oder mehr Bitcoin in den letzten Wochen deutlich gestiegen. Kalte Füße hingegen haben die Wale bekommen. Seit Anfang Juli ist der Anteil der Adressen, die 100 oder mehr Bitcoin verwahren, rückläufig.

Quelle: Glassnode

Verstopfter Bitcoin-Zufluss

Dass die Nachfrage in letzter Zeit zugenommen hat, zeigt sich auch mit Blick auf die Ab- und Zuflüsse an den Börsen. Bereits seit Ende Juli übersteigt der Outflow den Inflow, also die Menge, der von Börsen abgezogenen Bitcoin gegenüber den an Börsen transferierten Bitcoin. Die daraus resultierende Verknappung der Bitcoin-Bestände an den Handelsplätzen schlägt sich in unmittelbaren Kurssprüngen nieder.

Quelle: CryptoQuant

Miner lauern auf den Einschlag

Zur Angebotsdrosselung leisten auch die Miner ihren Beitrag, deren Outflows an Börsen seit einiger Zeit ins Stocken geraten. Der Miner’s Position Index zeigt, dass die Krypto-Schürfer seit März deutlich weniger Bitcoin transferieren als sie produzieren. Wohl aus Kalkül: Je weniger Bitcoin sie ausgeben, umso höher die Wahrscheinlichkeit steigender Kurse, was sich wiederum für sie bei späteren Verkäufen rentieren dürfte.

Quelle: CryptoQuant

Nachdem es zum Jahresauftakt zu einem breiten Abverkauf kam, sind die Reserven in 2021 wieder sichtlich gestiegen. Aktuell halten Miner 1,84 Millionen BTC und damit rund 9,8 Prozent der gesamten Umlaufmenge.

Quelle: CryptoQuant

Die Zeichen stehen demnach hinsichtlich Angebot und Nachfrage wieder auf Wachstum, wobei Bitcoin aktuell noch weit von seiner dominanten Stellung am Krypto-Markt entfernt ist. Die Marktdominanz, also der prozentuale Anteil der Bitcoin-Marktkapitalisierung an der Gesamtmarktkapitalisierung, liegt zurzeit bei 44 Prozent. Anfang des Jahres lag dieser Wert noch bei über 70 Prozent. Dass die Krypto-Leitwährung Marktanteile einbüßt, spiegelt sich auf anderer Seite durch deutliche Zuwächse bei den Altcoins wider. So konnte Cardano erst heute ein neues Rekordhoch von 2,84 US-Dollar aufstellen.

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