Globaler Überblick Wo steht die CBDC-Entwicklung? BIZ zieht Bilanz

Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) hat untersucht, welche Zentralbanken CBDC-Projekte betreiben. Ein umfangreiches, detailliertes Papier zu dieser Studie liegt vor und liefert jede Menge aufschlussreiche Einblicke.

Christian Stede
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Rechentafel

Beitragsbild: Shutterstock

Wir haben bereits mehrfach über die Bestrebungen diverser Zentralbanken zur Einführung einer digitalen Währung (CBDC) berichtet. Nun hat die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) ein Papier herausgegeben, das sich sehr ausführlich mit dieser Thematik auseinandersetzt. Die BIZ untersucht in ihrer Studie wirtschaftliche und institutionelle Triebkräfte der CBDC-Entwicklung und zieht eine aktuelle Bilanz der Bemühungen der einzelnen Zentralbanken.

Die BIZ ist eine eine Art Zentralbank der Zentralbanken. 1930 in Basel gegründet, besteht sie derzeit aus 60 Mitgliedern, allesamt Zentralbanken oder vergleichbare Institutionen. Erst kürzlich rief sie den BIS In­no­va­ti­on Hub ins Leben. Dadurch soll die in­ter­na­tio­na­le Zu­sam­men­ar­beit bei in­no­va­ti­ven Fi­nanz­tech­no­lo­gien innerhalb der Zentralbanken gefördert werden. Das rund 40 Seiten starke Papier untersucht politische und infrastrukturelle Gegebenheiten der beteiligten Länder. Zum Schluss werden die CBDC-Ansätze der Zentralbanken von China, Schweden und Kanada etwas ausführlicher unter die Lupe genommen.

Das Thema CBDC gewinnt mehr an Aktualität

Zunächst einmal taucht die Frage auf, warum CBDC relativ plötzlich ein derart großes Thema geworden ist, obwohl das Konzept bereits Ende der achtziger Jahre zum ersten Mal theoretisch diskutiert wurde. Die Studie nennt als Grund zum einen die „rückläufige Verwendung von Bargeld in einigen Ländern“. Als weiteren Wendepunkt nennt das Papier die Ankündigung von Facebook, mit Libra eine eigene Kryptowährung herauszugeben. Nicht zuletzt habe die Covid-19-Pandemie dem Zahlungsverhalten der Bevölkerung einen Schub in Richtung Digitalisierung gegeben.

Stand Mitte Juli 2020 macht die BIZ weltweit insgesamt 36 Zentralbanken aus, die CBDCProjekte gestartet haben. Besonders interessant ist eine Grafik, die die positive oder negative Grundhaltung der zu diesem Thema gehaltenen Vorträge im Jahresverlauf abbildet. Daraus ist klar zu erkennen, dass die Vorträge mit positivem Tenor immer mehr zugenommen haben. 

Die Motivationen dafür können durchaus unterschiedlich sein. Zentralbanken in fortgeschrittenen Volkswirtschaften untersuchen CBDCs vornehmlich, um die Sicherheit und Effizienz des inländischen Zahlungsverkehrs zu fördern. In Schwellenländern ist dagegen die finanzielle Inklusion ein großes Thema. Hier geht es darum, einer möglichst großen Zahl von Bürgern den Zugang zum Finanzmarkt zu ermöglichen.

Auch wenn die Motivation von Zentralbank zu Zentralbank unterschiedlich ist, gelingt es der BIZ-Studie, die Gemeinsamkeiten der diversen Projekte aufzuzeigen. Man sieht die CBDC gleichwohl nicht als Bargeld-Ersatz, vielmehr als eine sinnvolle Ergänzung. Die BIZ als übergeordnete Instanz ist bestrebt, dass die Zentralbanken ihre Synergieeffekte nutzen. Gerade wenn es um so ein zukunftsträchtiges Projekt wie eine CBDC geht.

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