Der Werdegang des Bitcoin-Kurses ist schon gewaltig. Alleine in den ersten zwei Wochen des neuen Jahres hievte sich der Kurs der Krypto-Leitwährung um bis zu 40 Prozent über das Schlussniveau des zurückliegenden Jahres. Die aktuelle Jahreshöchstmarke liegt bei 41.880 US-Dollar (USD).
Auch bei BTC-ECHO beschäftigen wir uns im Marktupdate täglich mit dem Kursverlauf. Doch wieso spricht man ständig über den Preis?
Märkte und Preise
Im Wechselspiel aus Angebot und Nachfrage spielt der Kurs eine entscheidende Rolle. Man könnte sagen, der Kurs eines Assets reflektiert die Essenz dessen, welchen Preis der Markt für angemessen hält. Dabei spielen Erwartungen über den zukünftigen Wert, die Verfügbarkeit des Gutes, die Nachrichtenlage, die verfügbaren Informationen sowie die gesamtökonomische Gemengelage eine Rolle.
Märkte bringen sodann Käufer und Verkäufer zusammen und dort wo sich Angebot und Nachfrage treffen, entsteht ein Preis. Man kann also festhalten, dass der Preisfindungsmechanismus genau das ist, was Märkte tun: Sie geben Gütern einen fairen Preis nach Maßgabe aller verfügbaren Informationen im Markt.
Preisfindung und Bitcoin
Was ist also ein fairer Wert für Bitcoin? Diese Frage würde vermutlich jeder Marktteilnehmer anders beantworten. Für so manchen ist Bitcoin ein digitales Ersatz für Gold – und sollte daher mindestens so viel Wert sein.
Genau deshalb sind Märkte volatil. Für den einen war BTC bei 40.000 USD deutlich überbewertet, weshalb man dort wohl verkauft hat. Für die andere ist BTC selbst bei 100.000 USD noch fair bewertet, sie wird also auch bei 40.000 USD einkaufen. Wenn die Mehrzahl der Marktteilnehmer zu dem Schluss kommt, dass das aktuelle Niveau zu hoch ist, sinkt der Kurs, da mehr Verkaufs- als Kauforders platziert werden – und umgekehrt.
Am Ende kommt es darauf an, welchen Nutzen die Gesamtheit der Marktteilnehmer in Bitcoin sieht. Und bei einem neuartigen Asset (zur Erinnerung: Bitcoin ist gerade einmal zwölf Jahre alt) kann der Weg zur Etablierung schon mal holprig sein. Betrachtet man die Volatilität, kann man nur schließen, dass der Markt gewisse Schwierigkeiten hat, einen fairen Wert für Bitcoin zu entwickeln. In anderen Worten: Die Marktteilnehmer sind sich uneins darüber, was Bitcoin eigentlich ist und wieviel das Asset letztlich wert ist.
Doch die Volatilität sinkt. Während sie in den vergangenen Zyklen noch Kursanpassungen von 30-40 Prozent an der Tagesordnung standen, beträgt die Volatilität (hier rot dargestellt), gemessen anhand der Standardabweichung des Kurses, dieser Tage etwa 19 Prozent.
Das dürfte nicht zuletzt daran liegen, dass mit MicroStrategy, Square sowie Derivaten wie den Bakkt Futures und Bitcoin-Optionsscheinen immer mehr professionelle Akteure in den Markt strömen. Dies steigert dessen Effizienz und nimmt ihm seine Volatilität.
Der Kursverlauf ist das wichtigste Signal für die Adaption von Bitcoin. Im Prinzip reicht der Bitcoin-Kurs, um festzustellen, an welchem Punkt der Markt angelangt ist. Deshalb gebührt dem Kursverlauf zurecht große Aufmerksamkeit.