Geld für „revolutionäre Vorschläge“ US-Verkehrsministerium fördert Blockchain-Forschung im Transportwesen

Eine Abteilung des Verkehrsministeriums der USA sucht nach Unternehmen, die mithilfe der Blockchain den Straßenbau in den USA umkrempeln wollen – gefördert mit mehreren Millionen US-Dollar.

Dana Hajek
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Beitragsbild: Shutterstock

Wie die Federal Highway Administration (FHWA) – ein Teil des US-Verkehrsministeriums –  am 3. Februar in einer breit angelegten Ankündigung bekannt gab, finanziere sie die Forschung dreier technischer Bereiche, darunter Blockchain, für eine „effizientere“ Straßenverwaltung. Die Finanzierung von bis zu vier Millionen US-Dollar stünde jedem Unternehmen offen, das bis zum 20. März 2020 einen „revolutionären“ Vorschlag zur Veränderung des Straßenbaus vorstellt. Sie rechnen damit, vier bis sechs Verträge abzuschließen.

Dieses Programm unterstützt wissenschaftliche Untersuchungen und Studien, die das aktuelle Wissen und den neuesten Stand der Wissenschaften und Technologien fördern, die bei der Planung, dem Entwurf, dem Bau, dem Betrieb, der Instandhaltung und dem Management des Straßenbaus innerhalb des Landes eingesetzt werden,

erklärt die FHWA in der breit angelegten Ankündigung (BAA). Das strategische Ziel benennen sie wie folgt:

Strategisch wird diese Forschung die erforderliche Entwicklung revolutionärer Ansätze, Methoden und Durchbrüche ermöglichen und beschleunigen, um Innovationen voranzutreiben und die Effizienz des Straßenverkehrs erheblich zu verbessern.

Damit ist das Verkehrswesen ein weiterer Bereich, der sich experimentierfreudig gegenüber der Blockchain-Technologie zeigt. Diese wird im Rahmen des Projekts mehrere Funktionen erfüllen: Das Hauptaugenmerk liegt auf der Verwaltung sicherer Zertifikate für Fahrzeug-zu-Fahrzeug- und Fahrzeug-zu-Infrastruktur-Anwendungen sowie eine neue Preisgestaltung auf Autobahnen.

Automobilhersteller sind vorne mit dabei

Bisher erforscht der Mobilitätssektor diesen Bereich schon unter dem Namen MOBI. Hierbei handelt es sich um den Zusammenschluss führender Automobilunternehmen, darunter BMW, General Motors und Ford. Die Mobility Open Blockchain Initiative testet derzeit ein digitales Identifikationssystem für Fahrzeuge. Dort wird die Lebensdauer, die Wartungshistorie und der Besitzverlauf des Fahrzeugs auf einem Bestandsbuch, also der Blockchain, gespeichert. Außerdem ermöglicht es die automatische Zahlung von Maut- und Parkgebühren.

Das wiederkehrende Problem mit den Daten

Ferner wird im Rahmen der Ankündigung des Verkehrsministeriums ebenso nach Projekten gesucht, die dabei helfen, Frachtdaten effektiver zu organisieren. Damit erhält die Regierung geschützte, anonymisierte Daten rund um die Streckenführung und die Zeitplanung. Das umfasst die Abholung, den Transfer und die Zustellung der Waren. Laut der FHWA sei dies unausweichlich, um die Sicherheit zu verbessern. Zudem sei es für „effektive politische und öffentliche Investitionsentscheidungen“ hilfreich.

Geofencing feat. Blockchain

Indes gibt es auch wenig Informationen über die Straßennutzung und ihre Oberflächen. Hier wäre die Blockchain ein Instrument für das Geofencing. Anders gesagt können Straßensegmente oder -oberflächen einfacher verortet werden – und zwar überall: von Autobahnen über städtische Straßenschluchten bis hin zu ländlichen Gebieten. So wird herausgefunden, ob einige Straßen beispielsweise schwere Nutzfahrzeuge überhaupt dauerhaft tragen können.

Wird Autofahren dann teurer?

Bisher haben einige Autohersteller und Blockchain-Firmen bereits digitale Wallets für Maut-Zahlungen entwickelt. Daran knüpft die FHWA an. Sie plant, die Preise auf den Autobahnen zu überarbeiten. Unter der Verwendung der Blockchain verhandle die Verkehrsbehörde verschiedene „dynamische“ und „auktionsbasierte“ Mechanismen, kurz: Gebühren. Darunter fallen auch jene für die Benutzung staugefährdeter Straßenabschnitte. Genauso ist eine Gebühr für die Straßennutzung zu Stoßzeiten im Gespräch. Dies könnte insbesondere große Nutzfahrzeuge dazu ermutigen, Autobahnen und stark befahrene Straßen eher nachts zu befahren.

Australien investiert Milliarden in „Road Map“

Die FHWA ist unterdessen nicht das einzige Verkehrsministerium, das sich die Erforschung der Blockchain-Technologie auf die Fahne geschrieben hat. Denn auch das australische Ministerium für Industrie, Wissenschaft und Technologie hat kürzlich eine „Blockchain Roadmap“ veröffentlicht. Dort wird eine umfassende Neugestaltung der Infrastruktur des Kontinents beschrieben. Australien befürwortet zu diesem Zweck die Blockchain-Integration. Wie der Sydney Morning Herald am 7. Februar berichtete, hofft Ministerin Karen Andrews, einen Sektor im Wert von rund 175 Milliarden US-Dollar (259,4 Milliarden AUD) zu erschaffen. 

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