Virtuelle NFT-Welten Urban-Art im Metaverse: Willkommen in TheHaus on Chain

Ein überdimensionales Paar Füße, psychedelische Tape-Art, irgendwo ein Gleisbett und überall Graffitis: The Haus war eine Urban-Art-Ausstellung der besonderen Art. Auch deshalb, weil sie trotz Besucheransturm nach zwei Monaten abgerissen wurde. Jetzt feiert The Haus sein Comeback – als Virtual Reality NFT-Kollektion.

Moritz Draht
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Beitragsbild: TheHaus: Mario Mankey

In der Matrix wird Neo vor die Wahl gestellt: rote oder blaue Pille. Die eine bringt ihn zurück in seine virtuelle Traumwelt, die andere eröffnet ihm die Wirklichkeit. Der Cyberpunk-Klassiker der Wachowskis verpackt ein altes erkenntnistheoretisches Problem, das mit dem Gehirn-im-Tank-Gedankenexperiment von Hilary Putnam eine populäre Vorlage in der modernen Philosophie des Geistes hat. Was können wir wissen, was ist Wahrheit und was Realität? Im Übergang zum Metaverse werden diese Fragestellungen neu verhandelt. Virtuelle Realitäten verschieben unsere Wahrnehmung, verpflanzen unsere Sinnesapparate in simulierte Welten und vermitteln ein Gefühl transzendenter Bewusstseinszustände. Das klingt abstrakt, wird durch die warm laufende Simulationsmaschinerie des Metaverse aber immer konkreter. Wie sich das “anfühlt”, gleichzeitig hier und doch woanders zu sein, zeigt das Krypto-Kunst-Projekt TheHaus on Chain – mithilfe von NFTs.

“Das ist unser Haus”

165 Künstler:innen, 10.000 qm Ausstellungsfläche und über 70.000 Besucher:innen: The Haus steckte voller Superlative. Schauplatz für eine der wohl weltweit spektakulärsten Urban-Art-Ausstellungen war ein ehemaliges und inzwischen abgerissenes Bankgebäude am Kurfürstendamm, Berlin, das zwei Monate lang zur Kunst-Spielwiese wurde, bevor die Abrissbirnen anrollten. Jeder der über 100 Räume wurde individuell modelliert, demoliert, arrangiert, und in einen Clash-of-Styles-Trip verwandelt. So schnell die Rauminstallationen aufblühten, so schnell verschwanden sie auch wieder. Das Gebäude steht nicht mehr, die Ausstellung lief im Juni 2017 aus. Auf der Blockchain vollzieht The Haus aber seine NFT-Metamorphose.

Raum Gogoplata

The Haus-Initiatoren DIE DIXONS, eine Berliner Street-Art-Crew, haben sich mit dem NFT-Start-up BLNFT und dem AR/VR-Spezialisten Realities zusammengetan, um die Ausstellung als Non-fungible-Token-Kollektion zu reanimieren. Zimmer für Zimmer, Etage für Etage setzt sich die Ausstellung jetzt wieder zusammen und wird als TheHaus on Chain virtuell begehbar. Als Augmented Reality NFT lassen sich die Räume entweder auf den Bildschirm ziehen oder als Virtual Reality NFT mit VR-Brille direkt betreten. Erhältlich sind bereits die ersten NFTs in AR-Form als open Edition für 50 Euro, und als VR-Version in limitierter Stückzahl für je 250 Euro auf Opensea und der noch bis Ende Januar laufenden Ausstellung GO! NFT in Berlin Schöneberg.

NFT-Paralleluniversum

“Im Endeffekt ist The Haus on Chain ein kleines Metaverse für sich”, erklärt BLNFT-Mitgründer Torben Jacobi das Konzept gegenüber BTC-ECHO. NFTs erweitern darin die Handlungsspielräume und lassen das Miniatur-Metaverse zu einem Ort für immersive Grenzerfahrungen entstehen. “Das Schöne ist, du hast nicht nur ein Bild, sondern ein NFT, mit dem du interagieren kannst”, ergänzt Mitgründer Sven Barth. Die NFTs ermöglichen darüber hinaus auch weitere Features: “Über die Members-Area haben NFT-Besitzer:innen auch Zugriff auf zusätzliche Inhalte wie Künstlerinterviews, Live-Events oder Dj-Sets”.

Eintrittstor für die vielschichtigen NFTs ist die Website von The Haus: “Wenn du ein NFT besitzt, kannst du dich da einloggen, bekommst dann einen Code und mit diesem Code kannst du entweder deine VR-Brille, Smartphone oder Tablet füttern”, erklärt Sven. Unverkäuflich, aber für treue Sammler:innen gratis, sind Treppenhaus und Flur. “Die wird es nicht im Verkauf geben, wenn du aber einen Floor komplett hast, kriegst du die NFTs on top”. So setzen sich die NFTs allmählich zum Gesamtkunstwerk zusammen, mit dem Ziel, “dass du dich durchs ganze Haus bewegen kannst.”

Projekte wie TheHaus on Chain verschieben die Grenzen des Machbaren, zersetzen Übergänge zwischen physischer und virtueller Realität, und zeigen neue Interaktionsmöglichkeiten im NFT-Sektor auf. Die Wiedergeburt der temporären Ausstellung The Haus ist ein Experiment, in dem sich Krypto, Kunst und Virtual Reality vernetzen und der Kreislauf schließt: Nachdem Künstler:innen The Haus besetzt haben, besetzt The Haus nun die Polygon Blockchain – Vergängliches wird im Digitalen unsterblich.

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