Wieso man eine Full Node betreiben sollte
Eine Full Node ist eine komplette Kopie der Bitcoin-Transaktionshistorie ab dem Genesis-Block. Ist die Node einmal synchronisiert, also die Abschrift der Blockchain erstellt, prüft die Node Bitcoin-Transaktionen auf ihre Gültigkeit. Erreicht etwa eine Double-Spend-Transaktion die Node, wird diese abgelehnt.
Je höher die Anzahl der Nodes, desto sicherer das Netzwerk. Wer also das Bitcoin-Ethos der dezentralisierten Konsensfindung leben und das Netzwerk unterstützen möchte, muss eine Full Node aufsetzen. Schließlich heißt es in Bitcoiner:innen-Kreisen nicht umsonst: “Don’t trust; verify.” Eine Node schützt damit auch das eigene Investment, denn mit dem Grad der Dezentralisierung steigt auch der Wert von Bitcoin.
Neben diesen eher altruistischen Zielen gibt es noch eine Reihe handfester Gründe, um zum “First Class Bitcoin Citizen” zu werden. Beispielsweise ist eine anonyme Nutzung des Bitcoin-Netzwerks nur mithilfe der eigenen Node möglich. Denn selbst wer seine Coins auf einer Hardware Wallet liegen hat, vertraut dem Wallet-Hersteller wertvolle Daten an.
Schließlich ist die Wallet mit der Node des Herstellers (Ledger, Trezor und Co.) verbunden. Die Unternehmen sind also in der Lage, auf eine große Menge sensibler Daten zuzugreifen, die die Privatsphäre der Nutzer:innen kompromittieren können. Für Bitcoiner:innen ist der Betrieb einer eigenen Full Node daher Pflicht. Und so gehts.
Einkaufsliste – das brauchst du für die Full Node
- Raspberry Pi 4
- 1 TB SSD Festplatte
- Hülle für die SSD-Festplatte
- 16 GB Micro SD
- Netzteil für Raspberry Pi (wichtig: unbedingt das originale Netzteil kaufen)
- Ethernet-Kabel
- SD Card Reader
- Optional: Case für Raspberry Pi 4
Software
- Umbrel OS (findest du unter: getumbrel.com)
- Balena Etcher
So gehts:
Schritt 1
Downloade das Umbrel-Betriebssystem unter getumbrel.com.
Umbrel hat eine Implementierung des Bitcoin-Core-Quellcodes geschrieben und bietet das Programm kostenlos zum Download an.
Das Umbrel OS muss im nächsten Schritt auf die SD-Karte geschrieben werden, damit der Raspberry Pi weiß, was er tun muss. Für das Überschreiben der Software auf die SD-Karte, auch flashen genannt, braucht es eine spezielle Software. Wir empfehlen dafür Balena Etcher. Die Software findest du unter balena.io/etcher/.
Verbinde die SD-Karte mit deinem Rechner. Sofern dein Rechner keinen SD-Slot hat, brauchst du dafür einen SD Card Reader.
So schreibst du die Umbrel-Software auf deine SD-Karte:
Schritt 2
Stecke die SD-Karte in die dafür vorgesehene Schnittstelle am Raspberry Pi.
Schritt 3
Verbinde die SSD-Festplatte mit einer USB-Buchse am Raspberry Pi.
Schritt 4
Verbinde das Ethernet-Kabel mit deinem heimischen W-LAN-Router.
Tipp: Am einfachsten ist es, mit einem Rechner auf Umbrel zuzugreifen, der mit demselben W-LAN-Netz wie die Node verbunden ist. Von unterwegs kannst du mithilfe des TOR-Browsers auf deine Node zugreifen.
Schritt 5
Verbinde das Netzteil mit dem Gerät und schließe es am Strom an.
Schritt 6
Verbinde das Ethernet-Kabel mit deinem W-LAN-Router.
Schritt 7
Sieh deiner Node beim synchronisieren zu. Unter umbrel.local kannst du auf das grafische User Interface deiner Node zugreifen. Bei schneller Internetverbindung sollte die Blockchain in wenigen Tagen synchronisiert sein. Hier siehst du zum Beispiel die Blockhöhe (rot) und die Hashrate (grün) der Full Node von BTC-ECHO.
Im App Store kannst du verschiedene Anwendungen wie etwa Block Explorer installieren. Damit kannst du die Blockchain beispielsweise nach bestimmten Blöcken oder Transaktionen durchsuchen und selbstständig verifizieren, ohne Dritten vertrauen zu müssen.
Der Mempool Explorer ist eine grafische Aufbereitung der aktuellen Geschehnisse auf der Blockchain. Dort lässt sich die Auslastung des Mempools auslesen und etwa ablesen, wie hoch die aktuellen Transaktionsgebühren sind.
Disclaimer
Dieser Artikel erschien bereits im Dezember 2021. Für die erneute Veröffentlichung wurde er überprüft und entsprechend angepasst.