Trotz Krisenjahr Rekord-Fundings für Blockchain-Projekte in 2022

Trotz des Krisenjahrs 2022 bekamen Blockchain-Projekte so viel Geld wie noch nie. Das sagt ein neuer Bericht.

Daniel Hoppmann
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Afrika Krypto

Beitragsbild: Shutterstock

| Die Krypto- und Blockchain-Adoption bleibt in Afrika weiter ungebremst

Für die globale Wirtschaft war 2022 kein gutes Jahr. Krieg, Inflation, Leitzinsanhebungen, Lieferkettenprobleme und die Nachwirkungen der Corona-Pandemie sorgten auf den Finanzmärkten für teils heftige Turbulenzen. Der Krypto-Space kämpfte zusätzlich mit eigenen Krisen. Die Implosion des Terra-Ökosystems, Massenentlassungen, Insolvenzwellen und nicht zuletzt der Untergang von FTX drückten die Kurse und beförderten den Sektor in eine neue Eiszeit.

Anders als erwartet, blieb das Interesse an der Blockchain-Technologie aber ungebrochen, insbesondere von der Geldgeberseite. Das sagt ein neuer Bericht der Venture-Capital-Firma “CV VC”. Demnach nahmen Blockchain-Projekte 26,8 Milliarden US-Dollar aus Finanzierungsrunden ein. Damit übertrifft 2022 das bisherige Rekordjahr 2021 um 4 Prozent. Die Hälfte der Deals wurde dabei in den USA geschlossen, gefolgt von Asien mit 26 Prozent. Europa belegt den dritten Platz mit 21 Prozent.

Blockchain-Funding in Afrika boomt

Eine Region, die weiter an Bedeutung gewinnt, ist Afrika. Blockchain-Projekte konnten im vergangenen Jahr auf dem Kontinent insgesamt 474 Millionen US-Dollar einnehmen – ein Anstieg von 429 Prozent. Die Fundings konzentrieren sich allerdings vor allem auf zwei Länder: Südafrika und die Inselgruppe der Seychellen. Gemeinsam sind sie für 81 Prozent der Finanzierungsrunden verantwortlich. Die regulatorischen Bedingungen spielen den Standorten dabei zweifelsfrei in die Karten. Danach folgen Kenia, Nigeria und Liberia. Letzteres schaffte es durch ein einziges Funding der Blockchain-Plattform Jambo in die Top5.

Im Bericht stechen besonders drei Unternehmen hervor, deren Fundings insgesamt 65 Prozent des Gesamtvolumens ausmachen. Die auf den Seychellen registrierte Kryptobörse Kucoin sammelt allein ein Drittel der Gelder ein (160 Millionen US-Dollar). Danach folgt das Zahlungsunternehmen MFS Africa (100 Millionen US-Dollar) und die Bitcoin-Börse VALR (50 Millionen).

Krypto-Adoption nimmt zu

Der Report verdeutlicht das rapide Wachstum der Krypto- und Blockchain-Industrie auf dem afrikanischen Kontinent. Adoptions-technisch gebe es keinen Markt, “auf dem das Wachstum und die Nachfrage nach integrativen und zugänglichen Finanzdienstleistungen stärker ausgeprägt ist, als in Afrika”, erklärt Ian Putter, Regional Director des Blockchain Research Institute Africa der Standard Bank.

Die Bevölkerungen nutzen Kryptowährungen, um etwa Währungsabwertungen zwischen einzelnen afrikanischen Ländern auszugleichen. In der Zentralafrikanischen Republik ist Bitcoin mittlerweile offizielles Zahlungsmittel.

Durch den starken Adoptionsanstieg fordern Beobachter wie der Internationale Währungsfonds bessere Regulierungen des Sektors. Laut des CVVC-Berichts ist Krypto derzeit in fünf Ländern erlaubt. Der überwiegende Teil hat Bitcoin und Co. teilweise oder gänzlich verboten. In neun Staaten bleibt der rechtliche Status ungeklärt.

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