Am frühen Montagmorgen des 8. August liefen die Twitter-Kanäle heiß: Das Office of Foreign Assets Control (OFAC), eine Behörde des US-Finanzministeriums, setzte den umstrittenen Krypto-Mixer Tornado Cash auf die schwarze Liste – die Nutzung ist seitdem verboten und kann strafrechtlich verfolgt werden. Die Maßnahme stieß in weiten Teilen der Krypto-Branche auf Kritik. Coinbase, Circle, Blockchain Association, Charles Hoskinson – selten gab es ein geschlosseneres Auftreten. Die Beschränkung anonymer Geldtransfers war eine Sache. Vielmehr fühlte man sich an einem wunden Punkt getroffen: der Meinungsfreiheit. Mit dem Verbot wurde der Quellcode einer Open-Source-Software sanktioniert.
Zweiklassengesellschaft auf Ethereum?
Dezentralität, Neutralität, Inklusion: Kritiker sehen die Grundwerte der Blockchain-Technologie durch das Tornado-Cash-Verbot bei Ethereum bedroht. Der Grund: Seitdem Ethereum auf das Konsensverfahren Proof of Stake umgestellt hat, werden Transaktionen, die über Tornado Cash verschickt werden, zunehmend ausgesiebt. Die Anzahl der Blöcke, die den Richtlinien der OFAC entsprechen, also keine Transaktionen des verbotenen Mixers enthalten, steigt kontinuierlich.