Südkorea: Regierung unter Zugzwang

Am gestrigen Dienstag hat eine Petition gegen die geplante Regulierung von Kryptowährungen in Südkorea mehr als 200.000 Befürworter erreicht. Sie hat damit die Mindestanzahl erreicht, um die koreanische Regierung unter Zugzwang zu stellen. Außerdem fällt sie zeitlich mit zwei offiziellen Statements zusammen, die die Unentschlossenheit Südkoreas im Bereich der Regulierung zeigen.

Phillip Horch
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Beitragsbild: Seoul City Skyline, The best view of South Korea. via shutterstock

Am 28.12.2017 hat ein unbekannter Befürworter des Handels mit Kryptowährungen eine Petition eingereicht. Die noch bis zum 27.01.2018 laufende Unterschriftensammlung hat zum Zeitpunkt der Veröffentlichung 216.901 Menschen unter sich versammelt. Diese Anzahl besitzt eine Signalwirkung an die Regierung in Südkorea. Denn das Gesetz in Südkorea sieht es vor, dass das Blaue Haus, der Regierungssitz in Seoul, auf Petitionen reagieren muss, die die Mindestanzahl von 200.000 Stimmen innerhalb von 30 Tagen erreichen.

Der „glückliche Traum“ von Südkorea

Der anonyme Verfasser der Petition spricht vom „glücklichen Traum des Volkes“, den die Regierung nicht zerstören sollte. Weiterhin zieht er Parallelen zur Börse und sagt, dass Schaden, der aus unvernünftigen Investitionen resultieren, nicht das alleinige Problem von Kryptowährungen seien. Vielmehr gebe es diese eben auch andernorts und seien daher anders als mit einem kompletten Verbot zu behandeln. Der Tonfall der Petition ist dabei fast schon pathetisch:

„Vielleicht werde ich [durch den Krypto-Traum] die Luft, die ich zum Atmen brauche, bekommen“

Auszug aus der Petition, freie Übersetzung

Schließlich betont der Verfasser, dass Menschen nicht dumm seien, er selbst investiere beispielsweise nur so viel, wie er verkraften könne zu verlieren. Auch widerspreche er nicht dem Vorhaben einer möglichen Besteuerung oder Regulierung. Er betont jedoch wiederholt, die Regierung unter Moon Jaein solle mit einem Verbot der Börsen und des Krypto-Handels nicht den glücklichen Traum des Volkes zerstören.

Das Überschreiten der Grenze der nötigen Mindeststimmen ging mit der Veröffentlichung von zwei Meldungen einher, die die angespannte Lage in Südkorea unterstreichen. Denn wie man dem südkoreanischen Medium Yonhapnews entnehmen kann, bestehen Pläne der Regierung, die „irrationale Investment-Welle“ einzudämmen. Weiterhin wurde von einem möglichen Verbot der Börsen gesprochen, was nicht zuletzt mit dem andauernden Knick im Kurs korreliert. Schließlich zählt Südkorea einige der größten Börsen wie bithumb und coinone zu den im Land ansässigen.

Eine zweite Meldung, die noch am selben Tag herausging, schränkte diese Aussagen jedoch ein. So sei es unmöglich, Krypto-Börsen ohne die Zustimmung der Nationalversammlung zu verbieten. Eine Entscheidung sei dahingehend noch nicht getroffen worden und stehe für die nächsten Tage aus.

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