Steuerfahnder nehmen John McAfee ins Visier

Die US-Steuerbehörde strebt offenbar Ermittlungen gegen den Ex-Softwareunternehmer John McAfee sowie weitere Personen aus seinem Umfeld an. Das Enfant terrible der Krypto-Szene ist nun gezwungen, seinen „Wahlkampf“ für das US-Präsidentenamt von internationalen Gewässern aus zu führen.

Christopher Klee
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John McAfee

Beitragsbild: NullSession

John McAfee ist auf der Flucht – und zwar vor den Geistern, die er rief. Am 3. Januar verkündete er noch vollmundig per Twitter, seit acht Jahren keine Steuererklärung abgegeben zu haben. Deshalb habe ihn die US-Steuerbehörde IRS im Visier. „Hier bin ich“, provoziert McAfee den IRS am Ende des Tweets. Offenbar kam die Provokation an.

Denn nun hat die IRS offenbar eine Grand Jury im US-Bundesstaat Tennessee dazu bewegen können, Ermittlungen gegen den Ex-Unternehmer aufzunehmen. Das gab der potenzielle US-Präsidentschaftskandidat am 22. Januar auf seinem Lieblingsmedium Twitter bekannt.

„Ab heute findet der Wahlkampf für McAfee 2020 aus dem Exil statt. Mir wird zur Last gelegt, Kryptowährungen in krimineller Weise gegen die US-Regierung eingesetzt zu haben. Weitere Videos folgen in Kürze. Bleibt dran!“

In dem Video verrät McAfee, dass rechtliche Schritte gegen ihn, seine Frau sowie vier Wahlkampfhelfer eingeleitet wurden. Konkreter konnte McAfee indes nicht werden. Es handele sich um „nicht näher beschriebene IRS-Verbrechen“. Er lasse sich jedoch nicht davon abhalten, seinen „Wahlkampf“ von seinem „Freedom Boat“ aus weiterzuführen.

Breakermag gelang es, McAfee kurz nach Veröffentlichung des Videos telefonisch zu erreichen. In dem Telefonat verriet er seinen Standort freilich nicht:

„Glaubst du, die US-amerikanische Regierung schreckt davor zurück, jemanden in internationalen Gewässern aufzusammeln?“

Auf die Frage, wie es sich anfühlt, ein Steuerflüchtiger zu sein, erwidert McAfee:

„Ich bin bereits mein gesamtes Leben praktisch vor der ganzen Welt auf der Flucht, mein Freund, denn ich lebe unkonventionell und ich will die Wahrheit, so wie ich sie sehe, aussprechen.“

McAfees „Wahlkampf“

Eine dieser Wahrheiten ist, dass McAfee sich wenig darum schert, ob er überhaupt ein zulässiger Kandidat für die US-Präsidentschaftswahl ist. Er wolle nicht das Amt, sondern die Bühne.

„Bitte, Leute. Lasst euch nicht von Trivialitäten wie ‚bin ich für das Amt des Präsidenten zulässig?‘ ablenken. Denkt daran: Ich will nicht Präsident werden! Ich will nur die Bühne, ich muss einfach nur antreten. Ich habe es schon einmal für die Libertäre Partei getan. Wen kümmert es, ob ich es kann? Ich bin verdammt nochmal gerade dabei! “

McAfees Wahlkampf ist eine zweifelhafte Werbung für den Krypto-Space; zwar wird dort seine Anti-Establishment-Haltung auf offene Ohren treffen. Für die Mainstream-Adaption von Bitcoin & Co. ist es jedoch weniger förderlich, wenn einer der prominentesten Krypto-Fürsprecher sich nur noch auf internationalen Gewässern einigermaßen sicher fühlen kann. Mangelnde Konsequenz kann man dem Enfant terrible der Krypto-Szene jedenfalls nicht vorwerfen.

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