Noch immer notiert Bitcoin (BTC) in unbefriedigendem Territorium. Denn bereits seit Mitte Mai oszilliert die Kryptowährung zwischen 40.000 US-Dollar und 32.000 US-Dollar – ohne Anstalten zu machen, alsbald in einen neuen Aufwärtstrend zu wechseln. Zum Zeitpunkt des Schreibens handelt BTC bei 36.544 US-Dollar und notiert damit 1,6 Prozent im Minus verglichen mit dem Vortag.
Auch in der mittleren Frist sieht es eher ernüchternd aus. Ein Blick auf die Monatsübersicht verrät, dass diese mutmaßliche Mid-Cycle-Korrektor ungewöhnliche lange dauert und ungewöhnlich heftig ausfällt. Zwei rote Kerzen auf Monatssicht? Das gab es 2017 nicht.
Drops wie der vom Mai, bei dem BTC binnen Tagen 50 Prozent seines Wertes einbüßte, gehen nicht spurlos an den Anlegern vorbei. Vor allem Neulinge wurden dabei aus dem Markt gespült. Wie unsere Slideshow zeigt, ist Bitcoins Volatilität nichts Ungewöhnliches:
Bitcoin: Die 5 madigsten Monate seit 2018
Januar 2018: Katerstimmung nach Bullen-Fete
Der Jahresauftakt 2018 markierte das Ende der ICO-Blase von 2017, die nicht nur Bitcoin, sondern auch den Altcoins enorme Kursgewinne bescherte. Wer seine Schäfchen bis dahin nicht ins Trockene gebracht hatte, musste sich warm anziehen. Nachdem die Krypto-Rallye im Dezember 2017 in einen Bitcoin-Kurs von knapp 20.000 USD gegipfelt hatte, setzten im Januar 2018 lawinenartige Abverkäufe ein, die den Beginn einer einjährigen Talfahrt für Bitcoin und Altcoins markierte. Bitcoin stürzte um rund 27 Prozent 13.880 USD auf 10.150 USD.
März 2018: Die Bären übernehmen
Im Februar 2018 sah es kurzzeitig danach aus, als hätten die Bären ihr Pulver verschossen – der Monat schloss mit einem zarten 30-Tages-Plus von 1,63 Prozent. Doch schon im März wurde deutlich, dass die Korrekturphase noch lange nicht beendet war. Bitcoin setzte seinen Sturzflog fort und handelte Ende März bei 6.928 USD – 32 Prozent niedriger als zu Beginn des Monats.
November 2018: Ein Ende mit Schrecken
Schlimmer geht’s immer: im November 2018 wurde wohl auch der hoffnungsvollste Hodler der Illusion beraubt, dass sich Bitcoin noch im laufenden Kalenderjahr wieder in Richtung des 2017er Allzeithochs bewegen würde. BTC rutschte von 6.304 USD auf 3.971 USD. Mit dem 30-Tage-Minus von 37 Prozent setzten die Bären ein Ausrufezeichen unter eines der aus Anlegersicht schwersten Jahre der Bitcoin-Geschichte. Erst für den Februar 2019 sollte Bitcoin wieder eine positive Monatsbilanz aufweisen.
März 2020: Covid-19 schlägt zu
2019 konnte der Bitcoin-Kurs wieder einiges an Boden gut machen. Binnen eines Jahres stieg BTC um über 100 Prozent von 3.400 USD auf rund 7.160 USD. Die Weichen für ein bullisches 2020 schienen gestellt – dann kam Covid-19. Die Weltgesundheitsorganisation rief am 11. März 2020 die Corona-Pandiemie aus – mit verheerenden Folgen für den Krypto- und traditionelle Märkte. BTC stürzte kurzfristig unter 4.000 USD, dann begann der große Dip-Kauf. Dennoch schloss der Bitcoin-Kurs im März 2020 bei 6.421 USD und druckte damit ein 30-Tage-Minus von knapp 25 Prozent.
Mai 2021: What goes up, Musk come down
Ausgehend vom Corona-Debakel wurde 2020 zu einem der stärksten Jahre der Bitcoin-Geschichte. Bullishe Nachrichten von insitutionellen bitcoin-käufen und der BTC-Integration von PayPal schossen den Bitcoin-Kurs zum Jahresende wieder in die Region des 2017er Rekordhochs und darüber hinaus. Als im März dann noch Tesla CEO Elon Musk das Bitcoin-Investment seines Unternhemens verkündete, explodierte Bitcoin auf ein Allzeithoch jenseits der 60.000 USD. Doch im Mai folgte die Ernüchterung: Plötzlich zeigte Musk Bedenken wegen Bitcoins hohem Energiebedarfs und kündigte an, dass Tesla künftig keine BTC-Zahlungen akzeptierte. BTC kam daraufhin massiv ins Straucheln und konnte erst bei 30.000 USD wieder Fuß fassen. Mit einem Monatsminus von 35 Prozent war der Mai 2021 der madigste Monat in der jüngeren Bitcoin-Geschichte.
Big Picture: Der ganz normale Bitcoin-Wahnsinn
Wer Bitcoin seit längerem verfolgt, den dürfte auch die jüngste Korrektur kaltlassen. Die Kurshistorie von Bitcoin zeigt, dass das Prinzip HODL nach wie vor seine Berechtigung hat.
RSI: Bitcoin unterbewertet
Doch es gibt Grund für einen vorsichtigen Optimismus. Und der liegt im RSI begründet. Der RSI (Relative Strength Index) ist ein technischer Indikator, anhand dessen sich recht zuverlässig ablesen lässt, ob ein Asset über- oder unterbewertet ist. Typischerweise spricht man bei einem RSI von >70 von einem überkauften Asset und rechnet mit einer Korrektur. Dem gegenüber stehen überverkaufte Assets, die man anhand eines RSI <30 erkennt. Aktuell steht Bitcoin mit 61 zwar noch gut da. Vergleicht man den aktuellen RSI aber mit vergangenen Bullenmärkten, wirkt das Asset dann doch vergleichsweise unterbewertet.
Zu diesem Schluss kommt auch @therationalroot, ein anonymer Datenanalyst.
Ich erwarte auf jeden Fall, dass der Juni mit einem Aufwärtstrend abschließt, denn sonst wäre es das erste Mal, dass wir 3 aufeinanderfolgende Monate in einem Abwärtstrend haben,
schreibt der Analyst auf Twitter.
Auch hier wird deutlich: Die aktuelle Korrektur ist selbst für Bitcoin-Verhältnisse extrem. 2017 fiel der RSI bei der BTC-Korrektur vom März gerade mal auf einen Wert von 73. Im Grunde lässt das nur zwei Schlüsse zu: Der Bullenmarkt ist vorbei oder Bitcoin ist deutlich unterbewertet und dürfte alsbald wieder Boden gutmachen.
Dass zweitere Option näher liegt, sieht auch Permabulle PlanB. Der Urheber des umstrittenen Stock-to-Flow-Modells weist darauf hin, dass Bitcoin nach Maßgabe seiner Berechnung immer noch auf Mondkurs ist. Schließlich unterschreitet BTC selbst bei derlei heftigen Dips nicht die zulässigen Werte des Modells.
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