Wie BTC-ECHO im März dieses Jahres berichtete, hat die Reserve Bank of Zimbabwe (RBZ) allen registrierten Finanzunternehmen den Umgang mit Kryptowährungen verboten. In diesem Zuge wurden auch die Kryptobörsen angewiesen, ihre Handelsaktivitäten zu beenden. Daraufhin ist die größte Kryptobörse des Landes, Golix, vor das Oberste Gericht gezogen und klagt nun die RBZ bezüglich eines unrechtmäßigen Verbotes an.
Eine Frage der Befugnis
Golix behauptet, die RBZ habe keine Befugnis, ein solches Kryptoverbot auszusprechen. Laut lokaler Medienberichten weist die Kryptobörse darauf hin, dass nur das Parlament einen solchen Schritt in die Wege leiten dürfe. Zudem habe die RBZ keinen angemessenen Zeitrahmen für die Umsetzung des Verbots eingeräumt.
Bislang gab es keinen eindeutigen Rechtsrahmen bezüglich des Umgangs mit Kryptowährungen in Simbabwe. In der Vergangenheit hatte die Zentralbank die Bürger auf das eigene Risiko hingewiesen, sollten sie mit Kryptowährungen handeln. Digitale Währungen waren zwar bisher nicht als gesetzliche Zahlungsmittel anerkannt. Dennoch wurden keinerlei Vorschriften und Richtlinien diesbezüglich bekannt gegeben. Somit war es Unternehmen, die mit Kryptowährungen handelten, nicht möglich, entsprechende Lizenzen zu erhalten. Obwohl die Entscheidung der RBZ noch vor Gericht diskutiert werden muss, wurden bereits die Golix-Konten geschlossen und der Handel entsprechend unterbunden.
Weder eigene noch virtuelle Währungen – und nun?
Nachdem der Simbabwe-Dollar aufgrund der enormen Inflation keinerlei Wert mehr hatte, wurde die landeseigene Währung im Juni 2015 eingestampft. Ausländische Währungen sind jedoch knapp und viele Auslandsüberweisungen wurden von der Nationalbank einbehalten. Entsprechend attraktiver wurden dezentrale Kryptowährungen für die unter der finanziellen Instabilität des Landes leidenden Bevölkerung. Umso dankbarer wurden auch die Geldautomaten von Golix, an denen man sowohl Bitcoin als auch Litecoin handeln konnte, angenommen. Doch auch diese sollen nun dem Kryptoverbot zum Opfer fallen. Demnach werden die Simbabwer auf informelle Peer-to-Peer-Handelsbeziehungen zurückgreifen müssen, um weiterhin Kryptowährungen zu tauschen.
Wir sind gespannt, wie das Urteil des Gerichts bezüglich des Kryptoverbots entscheiden wird und werden euch natürlich auf dem Laufenden halten.
BTC-ECHO