Marktupdate SEC verklagt Ripple, Brad Garlinghouse und Chris Larsen – XRP stürzt ab

Es ist offiziell: Die US-amerikanische Börsenaufsicht SEC stuft XRP, die viertgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung, als Wertpapier ein. Nun muss sich Ripple und zwei seiner Co-Founder vor Gericht verantworten. Obwohl sich Ripple CEO Garlinghouse siegesgewiss gibt, kämpft der XRP-Kurs mit einem starken Abverkauf.

Christopher Klee
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Ripple-Asset XRP vor einem Kursschart, der einen Absturz illustriert

Beitragsbild: Shutterstock

Eine Hiobsbotschaft für XRP Holder: Die US-amerikanische Werpapieraufsichtsbehörde SEC hat das kalifornische FinTech Ripple verklagt. Die Behörde wirft Ripple vor, mit XRP ein nicht registriertes Wertpapier unters Investorenvolk gebracht zu haben. Mit dem Initial Coin Offering (ICO) des XRP Token konnte Ripple im Jahr 2015 über eine Milliarde US-Dollar einnehmen. Die SEC stuft den XRP nun offenbar als Wertpapier ein. Um ein Wertpapier auch Kleininvestoren anbieten zu dürfen, muss ein Unternehmen gewisse regulatorische Bedingungen erfüllen. Dazu gehört beispielsweise das Erstellen eines Wertpapierprospekts.

SEC reicht Klage gegen Ripple und zwei Co-Founder ein

Nachdem im Vorfeld bereits Gerüchte über die SEC-Klage kursierten, veröffentlichte die SEC am 22. November die Pressemitteilung zur Causa Ripple. Darin erklärt Stephanie Avakian, Direktorin der Enforcement Division der SEC:

Emittenten, die die Vorteile eines öffentlichen Angebots, einschließlich des Zugangs zu Kleinanlegern, eines breiten Vertriebs und eines Sekundärhandelsmarktes, nutzen wollen, müssen die Bundeswertpapiergesetze einhalten, die eine Registrierung von Angeboten vorschreiben, es sei denn, es gilt eine Ausnahme von der Registrierung. Wir behaupten, dass Ripple, Larsen und Garlinghouse es versäumt haben, ihr laufendes Angebot und den Verkauf von Milliarden von XRP an Kleinanleger zu registrieren, wodurch potenziellen Käufern eine angemessene Offenlegung über XRP und das Geschäft von Ripple sowie andere wichtige, seit langem bestehende Schutzmaßnahmen vorenthalten wurden, die für unser robustes öffentliches Marktsystem grundlegend sind.

Marc P. Berger, stellvertretender Direktor der Enforcement Division der SEC ergänzt:

Wir unterstellen, dass Ripple und seine Führungskräfte es über Jahre hinweg versäumt haben, diese Kernbestimmungen des Anlegerschutzes zu erfüllen, so dass den Anlegern Informationen vorenthalten wurden, auf die sie ein Recht hatten.

„Wir werden auf der richtigen Seite der Geschichte stehen“: Garlinghouse bleibt zuversichtlich

Ripple CEO und Co-Founder Brad Garlinghouse wehrt sich unterdessen heftig gegen die Vorwürfe. Er bestreitet, dass es sich bei XRP um ein Wertpapier handelt. Die SEC führe einen Feldzug gegen die US-amerikanische Krypto-Landschaft, zetert Garlinghouse auf dem offiziellen Ripple-Blog. Vielmehr sieht er die Schuld bei der SEC. Die Behörde habe es in den letzten Jahren versäumt, ein einheitliches Regelwerk für den Krypto-Sektor zu entwickeln.

Wir haben immer gesagt, dass es einen Mangel an regulatorischer Klarheit für Krypto in den USA gibt, und die SEC hier in den Vereinigten Staaten hat sich zurückgelehnt und jahrelang zugesehen.

Garlinghouse erhebt seinerseits schwere Vorwürfe in Richtung der Behörde, namentlich gegen Noch-Behördenchef Jay Clayton.

Ungeachtet dessen, was er [Jay Clayton] die Öffentlichkeit glauben machen möchte, ist es offensichtlich, dass die SEC sich überhaupt nicht für die Förderung von Innovationen im Bereich der digitalen Vermögenswerte einsetzt. Mit diesem Verhalten, die SEC ist in einem all-out-Angriff auf die Krypto-Industrie. Das wird das wahre Vermächtnis von Jay Clayton sein.

Der Fall liegt nun dem Bundesbezirksgericht in Manhatten vor. Garlinghouse gibt sich siegessicher:

Chris [Larsen] und ich hatten die Möglichkeit, die Sache separat beizulegen. Wir könnten das tun, und es läge alles hinter uns. Das wird NICHT passieren. So zuversichtlich sind Chris und ich, dass wir im Recht sind. Wir werden aggressiv kämpfen – und unseren Fall beweisen – durch diesen Fall werden wir klare Regeln für die Industrie hier in den USA bekommen. Wir sind nicht nur auf der richtigen Seite des Gesetzes, sondern wir werden auf der richtigen Seite der Geschichte stehen.

Er appelliert an die Ripple-Shareholder und XRP-Holder, sich keine Sorgen zu machen.

XRP-Kurs fällt, Gesamtmarkt steigt

Der XRP-Kurs spricht indes eine andere Sprache.

XRP-Kurs kämpft gegen den Abverkauf

Zu Redaktionsschluss handelt der Ripple Coin bei 0,368 US-Dollar. Damit ist der XRP-Kurs in den letzten 24 Stunden um über 20 Prozent eingebrochen und bildet die traurige Ausnahme in einem Markt, den heute – angetrieben von Kursgewinnen bei der Krypto-Leitwährung Bitcoin –größtenteils grüne Kerzen prägen.

Neben Bitcoin kann vor allem der Litecoin-Kurs nicht nur auf Tages- sondern auch auf Monatssicht stark zulegen.

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