Bitcoin gegen Sanktionen Treibt die russische Elite BTC ins dicke Plus?

Neue Bitcoin-Adressen mit mehr als 1.000 BTC auf der Habenseite schießen seit einigen Tagen wie Pilze aus dem Boden. Flüchten die russischen Oligarchen nun in Bitcoin?

Marlen Kremer
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Russland

Beitragsbild: Shutterstock

Spätestens nachdem das Spendenaufkommen an die Ukraine die 30-Millionen-Dollar-Marke überschritten hatte, ist auch dem Putins Zirkel der Mehrwert von Kryptowährungen in Krisenzeiten bewusst.

Im Sammelbecken der Sanktionen gegen den Kreml kämpft sich derweil Bitcoin (BTC) als Alternative zum klassischen Finanzsystem durch. Die digitale Währung klettert aktuell um über 17 Prozent in Richtung Norden. Damit notiert die Mutter aller Kryptowährungen bei etwa 43.153 US-Dollar.

Doch nicht nur Putin selbst scheint den Krypto-Sektor ins Auge gefasst zu haben. Einst an der Politik des russischen Staatsoberhauptes ergötzt, wird die Kritik der Elite Russlands an Putins blutigem Kurs immer lauter. So forderte der russische Medien-Tycoon Evgeny Lebedev in einem offenen Brief Putin dazu auf, den "schrecklichen Konflikt in der Ukraine zu beenden". Weiterhin bat der Eigentümer der Londoner Tageszeitung Evening Standard, "die Russen davon abzuhalten, ihre ukrainischen Brüder und Schwestern zu töten".

Nicht zuletzt dürften die westlichen Sanktionen gegen den Kreml ausschlaggebend dafür gewesen sein, dass die Kritik aus den eigenen Reihen prominenter wird. Denn nicht nur die russische Zentralbank fühlt sich wie ein Fisch auf dem Trockenen, wenn es um Fremdwährungen geht. Auch für die reichen Zügelzieher Moskaus ist somit der Geldhahn abgedreht – jedenfalls in Bezug auf den US-Dollar und andere Fiatwährungen von Weltrang.

Umschichtung der russischen Assets

Es überrascht kaum, dass Kryptowährungen in diesem Zusammenspiel einen Plan B darstellen, um weiterhin den Lifestyle als russischer Industriekapitän weiterleben zu können. Während in der Ukraine Menschen um ihr Leben kämpfen, können wir die Privatjets der russischen Elite auf Twitter nachverfolgen. So ganz eingeschränkt sieht das jedenfalls nicht aus.

Eine Möglichkeit, wie Russlands Oligarchen weiterhin im Reichtum baden können, ist die Flucht aus dem Rubel in eine digitale Währung wie Bitcoin. Während die Börse in Moskau geschlossen bleibt und sich die Staatswährung Russlands in einem regelrechten Sinkflug befindet, sieht es im digitalen Alternativsystem ganz anders aus. Die Anzahl der uniquen Bitcoin-Adressen mit einem Guthaben von mehr als 1.000 BTC zeigt einen eindeutigen Zulauf seit dem 27. Februar. Demnach gibt es inzwischen 2.259 solcher Adressen, die über 1.000 BTC schwer sind.

Bei solch hohen Summen auf der Habenseite ist davon auszugehen, dass die neuen Adressen nicht von Otto Normalverbraucher erstellt wurden. Mit einem aktuellen Wert von über 43 Millionen US-Dollar passt das Bitcoin-Guthaben wohl nicht in den durchschnittlichen Geldbeutel.

Zwei Seiten der Bitcoin-Medaille

Während Kryptowährungen für die Ukraine eine Art digitale Rettungsleine in Form von Spenden darstellen, ist davon auszugehen, dass sich die russische Elite die Zensurresistenz dezentraler Systeme ebenfalls zunutze macht.

Letztendlich steht jedoch fest: Der Kryptomarkt fungiert momentan als alternatives, finanzielles Rückgrat in einer Krisensituation.

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