Dezentral oder nicht – die XRP-Armee dürfte dieser Tage insbesondere eine Frage umtreiben: Klassifiziert die SEC Ripples Token als Security oder nicht. Denn sollte sich die US-Börsenaufsicht dazu entschließen, XRP als Security einzustufen, dürfte dies ernsthafte Konsequenzen für die drittgrößte Kryptowährung nach Marktkapitalisierung haben.
Während die Entscheidung der SEC noch aussteht, prescht Garlinghouse auf der Kurznachrichtenplattform Twitter voran und stellt klar, weshalb XRP aus seiner Sicht alles, nur keine Security ist.
Es ist klar, dass XRP keine Security ist. Das Vereinigte Königreich Großbritannien und Nordirland sind auch dieser Meinung,
tweetet der kalifornische Unternehmer am 27. August.
1/ As a defendant in the class action lawsuit, I won't get into the details (response from Ripple is coming soon). I will say: SEC guidance isn't issued by the Commission and isn't law, rule or regulation. It's clear XRP is not a security and the UK and others have said as much.
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) August 27, 2019
Als Grund für seine Haltung stellt er den Nutzen von XRP für das Ripple-Ökosystem heraus. So benötige man XRP, um den Ausbau des RippleNet, Dharma und Forte, alles drei FinTech-Produkte aus dem Hause Ripple, zu gewährleisten.
Problemfall Inflationsrate
Kritiker werfen Ripple und XRP immer wieder Zentralisierungstendenzen vor. So gebe es kaum Möglichkeiten, durch Full Nodes alle Netzwerkregeln eigenständig zu verifizieren, zudem sei die zukünftige Inflationsrate unklar. Wie sich jüngst herausstellte, sind die Vorwürfe nicht ganz unbegründet. Seit geraumer Zeit habe Ripple die Ausgabe frischer XRP aus dem eigenen Trust beschleunigt. Dies hat logischerweise zur Folge, dass der XRP-Kurs sinkt. Schließlich verwässert sich die Kaufkraft von Token, wenn der Markt geschwemmt wird. Während Bitcoin innerhalb der letzten 12 Monate um gut 47 Prozent an Wert zugelegt hat, verliert XRP im selben Zeitraum satte 21 Prozent an Wert.
Die Inflation stimmt mittlerweile auch die XRP-Armee besorgt. So besorgt, dass Krypto-Influencer „Crypto Bitlord“ eine Petition mit dem eindeutigen Titel „Stop Ripple Dumping“ ins Leben gerufen hat.
Zur Stunde haben bereits 2.400 Personen unterzeichnet.
Garlinghouse selbst sieht die Inflationsthematik naturgemäß diametral konträr:
2/ XRP sales are about helping expand XRP's utility – building RippleNet & supporting other biz building w/XRP ie Dharma & Forte. Reality is we DECREASED our sales by volume Q/Q and since then the inflation rate of XRP circulating supply has been lower than that of BTC and ETH.
— Brad Garlinghouse (@bgarlinghouse) August 27, 2019
Seiner Meinung nach ist die Ausgaberate sogar geringer als bei den Konkurrenten Bitcoin und Ethereum. Immerhin kann man bei BTC sagen, dass die Inflationsrate bis ins Jahr 2140 mit Sicherheit festgelegt ist.