Im Gegensatz zu den USA gibt es in Südkorea bisher keine Bitcoin-Derivate wie Futures oder Optionen. Nach Meinung der sogenannten 4th Industrial Revolution Commission, einer Regierungskommission, die sich mit den Implikationen der „vierten industriellen Revolution“ beschäftigt, sollte sich das aber bald ändern. Denn wie aus einem kürzlich veröffentlichten Dokument hervorgeht, das dem Branchenmagazin Business Korea vorliegt, empfiehlt die Kommission Koreas Regierung ausdrücklich, zu einer Professionalisierung des Sektors beizutragen.
Finanzdienstleister sollen etwa die Erlaubnis erhalten, Futures auf Kryptowährungen wie Bitcoin anbieten zu dürfen. Außerdem soll Bitcoin in Zukunft zu einem börslich gehandelten Asset werden. Dadurch soll er seinen Weg aus dem unregulierten Marktumfeld finden, in dem sich die Kryptowährung Nr. 1 dieser Tage noch befindet.
Vereinheitlichung und Klassifizierung
Ferner gibt die Kommission Standardisierungsvorschläge für die Nomenklatur der Branche. „Kryptowährungen“ und „virtuelle Währungen“ sollen demnach zukünftig im Sammelbegriff „Krypto-Assets“ zusammengefasst werden.
Bei den Empfehlungen beruft sich besagte Kommission ausdrücklich auf Vorbilder aus den USA und Europa. Schließlich gibt es in den Vereinigten Staaten bereits seit geraumer Zeit Krypto-Derivate wie Futures. Großes Aufsehen erregte etwa der Start der Bakkt Bitcoin Futures, dabei handelt es sich um physische Bitcoin Futures, also solche, die nicht in US-Dollar, sondern in BTC abgewickelt werden. Mittlerweile bietet Bakkt jedoch auch den Barausgleich an.
Auch in der Schweiz gibt es mit dem Bitcoin ETP seit Dezember letzten Jahres ein reguliertes BTC-Finanzprodukt an der Börse zu erwerben. Ähnliches stellt sich die 4th Industrial Revolution Commission auch für die koreanische Halbinsel vor.
Krypto-Handel ist „unaufhaltsam“
Nach Inhalt des Schriftstücks setzt die Kommission auf faire Regulierungen anstatt auf Verbotsforderungen. Schließlich sei der Fortschritt des Finanzsektors ohnehin nicht aufzuhalten.
Im Mai 2019 erreichte der tägliche Krypto-Asset-Handel weltweit mehr als 69 Mrd. US-Dollar. Es ist nicht mehr möglich, den Handel mit Krypto-Assets zu stoppen,
heißt es in dem Bericht. Damit es in Zukunft seltener zu Unglücken wie Hacks oder verlorenen Passwörtern kommt, empfiehlt das Papier explizit die Förderung von Custody-Lösungen.