Kuriose Wendung PolyNetwork will 611-Millionen-USD-Hacker als Sicherheitsberater einstellen

Nach dem größten Coup der DeFi-Geschichte geht es Schlag auf Schlag. Nach einer Belohnung bekommt der ominöse Hacker Mr. White Hat nun eine Stelle angeboten.

Christian Stede
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PolyNetwork-Logo auf einem Smartphone

Beitragsbild: Shutterstock

| Zwischenzeitlich hatte der Poly-Network-Hacker einem Experten zufolge über 40 Milliarden US-Dollar in Kryptowährungen auf seiner Wallet – davongekommen ist er nur mit einem Bruchteil

Vor etwa einer Woche schlug die Nachricht wie eine Bombe ein, dass ein Hacker das DeFi-Protokoll PolyNetwork um schlappe 611 Millionen US-Dollar erleichtert hatte. Kurze Zeit später gab es jedoch schon Entwarnung und der vermeintliche Übeltäter deklarierte sich als Gutmensch. Er habe niemandem finanziellen Schaden zufügen wollen, sondern nur aus purem Ehrgeiz nach der Sicherheitslücke im PolyNetwork gesucht. 

Doch damit ist die kuriose Geschichte noch längst nicht zu Ende. Das Team von PolyNetwork wollte ihn sogar mit 500.000 USD in Krypto-Assets belohnen, für den Fall, dass er seine komplette Beute zurückzahlt. Doch dies lehnte der Hacker mit Verweis auf seinen altruistischen Standpunkt ab. Zudem können rund 33 Millionen USDT, die auch zur Beute gehören, gar nicht zurücküberwiesen werden, weil Tether diese gesperrt hat. Diese Maßnahme stößt bei vielen Krypto-Fans auf Kritik, die Tether ein zentralistisches und an das herkömmliche Finanzsystem erinnerndes Machtgehabe vorwerfen.

PolyNetwork lässt Milde im Überfluss walten

Nun gibt es in dieser ohnehin schon filmreifen Story eine neue Wendung. Und zwar hat das PolyNetwork nach seinem Belohnungsangebot noch eins draufgesetzt und dem Hacker namens Mr. White Hat eine Stelle offeriert – natürlich als Sicherheitsberater. 

Um Mr. White Hat unseren Dank auszusprechen und ihn zu ermutigen, weiterhin gemeinsam mit Poly Network zum Sicherheitsfortschritt in der Blockchain-Welt beizutragen, laden wir ihn herzlich ein, Chief Security Advisor von Poly Network zu werden,

heißt es in einer Mitteilung von PolyNetwork vom 17. August. Das Team machte noch einmal deutlich, dass es nicht die Absicht hat, Mr. White Hat strafrechtlich zur Verantwortung zu ziehen. Stattdessen ergeht sich PolyNetwork in Danksagungen an den Hacker, und spricht vom größten Coup der DeFi-Historie als “herausragendem Beitrag zu den Sicherheitsverbesserungen”.

Die Milde, die PolyNetwork als Geschädigter gegenüber Mr. White Hat walten lässt, nimmt dabei durchaus groteske Züge an. Die 500.000 US-Dollar Belohnung habe er zwar ausgeschlagen, man werde sie aber dennoch an eine von ihm genehmigte Wallet überweisen. Dann könne der Betrag für weitere Projekte zur Cybersicherheit verwendet werden. 

 

Wir hoffen aufrichtig, dass keine zukünftigen Projekte und Industrienachfolger ähnliche Vorfälle erleben müssen. Was auch immer Mr. White Hat am Ende mit der Belohnung machen will, wir haben keine Einwände,

so PolyNetwork weiter. Wie es in dieser Posse weitergeht, ist über den Twitter-Kanal zu verfolgen. 

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