Meilenstein Parachain-Auktionen beflügeln Polkadot (DOT) – das steckt dahinter

Mit dem Start der ersten Parachain-Auktionen wird Polkadot-Geschichte geschrieben. Tausende Projekte konkurrieren jetzt um einen Parachain Slot auf Polkadot – warum das bullish ist.

Leon Waidmann
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Polkadot

Beitragsbild: Shutterstock

| Polkadot

Polkadot ist ein Netzwerk, auf dem sich verschiedene Blockchains aufbauen lassen, die miteinander kommunizieren können. Diese Netzwerke nennen sich Parachains. Eine Parachain kann eine einfache Form einer Blockchain sein, die sich an die Sicherheit einer Relay Chain (“Polkadot Mainchain”) hängt, statt eine eigene bereitzustellen. Abgesehen davon sind Parachains vollkommen unabhängig von der Relay Chain. Sie können deshalb auf verschiedene Dinge spezialisiert sein, wie beispielsweise auf Non-fungible Tokens (NFTs) oder die Sparte der Decentralized Finance (DeFi).

Nach fast fünf Jahren der Entwicklung ist es nun endlich so weit – seit dem 4. November 2021 laufen die ersten Auktionen für einen Parachain Slot auf Polkadot.

Was sind Parachain-Auktionen und Crowdloans?

Wenn man einen der 100 Parachain Slots im Polkadot-Ökosystem nutzen will, dann muss man dafür an einer Parachain-Auktion teilnehmen. Die erste dieser Auktionsrunden beginnen am morgen 11. November und die Gewinner werden am 18. November bekannt gegeben.

Parachain Auktion Polkadot
Quelle: https://parachains.info/auctions

In den Auktionen bieten verschiedene Teams mit DOT um einen Parachain-Platz. Projekte haben zwei Optionen, um an den Parachain-Auktionen teilzunehmen. Sie können ihre eigenen DOT zum Bieten nutzen oder sie greifen auf sogenannte Crowdloans zurück.

Crowdloans ermöglichen es Krypto-Projekten, DOT von der Community zu sammeln, um damit in Parachain-Auktionen zu bieten.

Dabei werden die bereitgestellten Token von den Projekten, die Crowdloans ausgeben, für einen bestimmten Zeitraum einbehalten. Bei den derzeitigen Top-Kandidaten beläuft sich diese Frist auf zwei Jahre.

Im Gegenzug für die bereitgestellten DOT-Token erhalten die Unterstützer Token des Projektes, das eine Parachain aufsetzen möchte. Diese erhalten die Investoren je nach Projekt zu einem bestimmten im Vorhinhein festgelegten Zeitpunkt. In der obigen Grafik könnt ihr sehen, wie viele Token ihr pro zur Verfügung gestellten DOT-Token erhaltet. Beispielsweise erhalten Unterstützer des Acala Crowdloans pro DOT 3 ACA-Token. Von diesen werden knapp 20 Prozent unmittelbar nach dem Ende der Parachain-Auktion ausgezahlt. Die restlichen 80 Prozent werden kontinuierlich über einen Zeitraum von 96 Wochen freigegeben.

Wie viel kann man als Crowdloan-Teilnehmer verdienen?

Um eine grobe Vorstellung darüber zu erhalten, wie viel die jeweiligen Token wert sein könnten, sollte man sich die Marktkapitalisierung der Brüder-Netzwerke der verschiedenen Parachain-Anwärter anschauen. Alle der derzeitigen Anwärter haben nämlich ein Bruder-Netzwerk, das bereits auf Kusama, dem “Test-Netzwerk” von Polkadot, läuft. Bei Acala nennt sich dieses Karura (KAR) und das Gegenstück zu Moonbeam nennt sich Moonriver (MOVR).

Sowohl Karura als auch Moonriver sind schon jetzt Multimilliarden-Projekte. Es ist daher davon auszugehen, dass ihre Gegenstücke sogar noch höhere Marktkapitalisierungen erzielen werden.

Würde man beispielsweise die derzeitige, vollständig verwässerte Marktkapitalisierung von Moonriver (vier Milliarden US-Dollar) auf die Anzahl aller nach dem Crowdloan existierenden Moonbeam (GLMR)-Token (1.000.000.000) umrechnen, ergibt sich derzeit ein Token-Preis von etwa vier US-Dollar pro GLMR. Das heißt, dass man nach dieser pessimistischen Rechnung knapp vier US-Dollar für jeden im Crowdloan zur Verfügung gestellten DOT-Token erhält. Möglicherweise kein schlechter Deal, wenn man bedenkt, dass man nach zwei Jahren all seine DOT zurückerhält und es wahrscheinlich ist, dass GLMR eine deutlich höhere Marktkapitalisierung als sein kleiner Bruder Moonriver haben könnte.

Darüber hinaus ist es wichtig, zu wissen, dass die verschiedenen Parachain-Anwärter zu keinem Zeitpunkt in der Lage dazu sind, die durch den Crowdloan eingesammelten DOT zu verkaufen.

In einem Smart Contract wird zuvor nämlich festgelegt, dass ein Projekt die Token ausschließlich für die Parachain-Auktion einsetzen darf. Zudem erhält jeder Investor nach dem Ablauf der Zweijahresfrist all seine DOT-Token zurück – zusätzlich zu den Token des Projektes.

Warum Crowdloans bullish für Polkadot sind

Durch Crowdloans lassen sich Teams von Krypto-Projekten automatisch dazu motivieren, ihren Projekt-eigenen Token einen Wert zu verleihen. Sollte dies nämlich nicht ihr Ziel sein, dann ist es äußerst unwahrscheinlich, dass sie bei Parachain-Auktion dauerhaft gewinnen. Außerdem können sie sich, anders als bei Initial Coin Offerings (ICOs), nicht einfach so mit den eingesammelten Token aus dem Staub machen. Jedes Projekt, das an einer Parachain-Auktion teilnimmt, hat daher auch wirklich ein Interesse daran, erfolgreich zu sein.

Darüber hinaus es nicht möglich, mit anderen Kryptowährungen an den Parachain-Auktionen teilzunehmen. Es ist daher wahrscheinlich, dass die Einführung von Parachain-Auktionen die Nachfrage nach DOT deutlich erhöht. Gleichzeitig senken die Auktionen das Gesamtangebot an DOT, da immer mehr DOT für Crowdloans in Smart Contracts gesperrt werden.

Rechnet man alle der im Moment in Crowdloans gebundenen DOT zusammen (121.449.272 DOT), dann entsprechen diese schon jetzt etwas mehr als 10 Prozent des gesamten Polkadot-Angebots.

Wenn auch du an einer Parachain-Auktion teilnehmen möchtest, dann kann du das über etablierte Krypto-Börsen wie Binance oder Kraken tun.

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