Seit Anfang des Jahres 2019 läuft ein entssprechendes Projekt mit 200 Landwirten in Sri Lanka. Die Reisbauern konnten dabei eine blockchainbasierte Mikroversicherung testen. Diese sollte sie im Falle von extremen Witterungsbedingungen und damit verbundenen Ernteausfällen versichern. Bereits in der ersten Phase hat sich das System bereits für die Landwirte ausgezahlt. Angeführt wird das Projekt von Oxfam, dem Tech-Unternehmen Etherisc und dem Versicherungskonzern Aon Plc. Nun suchen die Beteiligten nach einer neuen Lösung, denn in der nächsten Projektphase steht die Erntesaison an. Dies könnte noch einmal ganz andere Herausforderungen mit sich bringen.
Die Mikroversicherungen scheinen ihre Aufgabe zu erfüllen
In einer Pressemitteilung von Etherisc kommt Michiel Berende, Chief Inclusive Officer bei Etherisc, zu Wort:
Wir sind stolz darauf, mit einer Blockchain-Lösung für Mikroversicherungen einen echten Erfolg vor Ort zu haben. Wir sind begeistert von den Ergebnissen der ersten Phase und freuen uns, weitere Landwirte anzutreiben und ihnen zu helfen.
Entstanden ist die Idee der blockchainbasierten Mikroversicherungen im Rahmen eines OiSL-Inklusivversicherungsprojekts. OiSL (Oxam in Sri Lanka) setzt sich schon viele Jahre mit großem Engagement für die lokale Bauerngemeinschaft ein. Um die Landwirte vor Ort zu stärken, hat OiSL zusammen mit Aon und Etherisc das neue Projekt gestartet. Dabei bringt Aon fundiertes Wissen im Bereich der Rückversicherung mit. Etherisc ist bei den Mikroversicherungen für die Blockchain-Lösung verantwortlich. Zusätzlich hilft Sanasa Insurance mit lokalem Fachwissen, Netzwerken und tatkräftiger Unterstützung.
Der Klimawandel und die fehlenden finanziellen Ressourcen
Die steigenden Temperaturen machen es den Bauern in Sri Lanka schwer, langfristig erfolgreich zu wirtschaften. Erschwingliche Versicherungen in diesem Bereich sind bisher Mangelware. Auch fehlte vielen potentiellen Versicherungsnehmern grundlegendes Wissen darüber, wie eine solche Versicherung überhaupt funktionieren könnte. Das hat sich nun mit den Mikroversicherungen von Oxfam geändert. In der Pressemitteilung heißt es dazu:
Diese neue Blockchain-Technologie spricht diese Probleme direkt an, da der Versicherungsprozess die Automatisierung umfasst. Dies kann den Schadenprozess transformieren und vereinfachen, sodass ein Landwirt keinen Schaden geltend machen muss und gleichzeitig der Versicherer keinen Schadenregulierer ins Feld schicken muss. Darüber hinaus werden durch diesen Vorgang die Verwaltungskosten gesenkt und anschließend ein höherer Prozentsatz der Prämien für die Schadenszahlung und die sofortige, voll vertrauenswürdige Auszahlung verwendet.
Noch gibt es allerdings einige Bereiche, die die Initiative verbessern möchte. Da wäre zum einen der fehlende Internetzugang der Bauern in manchen Regionen. Auch möchten die Verantwortlichen in der Zukunft die Daten von Wetterstationen, automatisch bereitgestellt, miteinbeziehen. Zudem gilt es, das Problem zu lösen, dass die Landwirte vorrangig mit Bargeld oder Schecks bezahlen. Automatisierte Auszahlungen sind entsprechend noch ein Knackpunkt.