Ordinals: Wird Bitcoin zur größten NFT-Plattform im Kryptospace?

Vor einem Jahr ging das Ordinals-Protokoll auf Bitcoin live. Jetzt werden bereits Inscriptions in Millionenhöhe auf der Blockchain verschickt. Zeit für eine Bestandsaufnahme. Kaum eine technologische Entwicklung bei Bitcoin hat für so viel Furore gesorgt wie die Ordinals. Der Ordinals-Standard erlaubt es Künstlerinnen, Kreativen oder Scherzkeksen, allerlei Kram auf der Bitcoin-Blockchain zu parken, der mit Finanzen so gar nichts zu tun hat. Bei diesen sogenannten Inscriptions kommt manchmal Schönes heraus und manchmal sinnentleerter Murks. Eines haben die "Bitcoin NFTs" jedoch gemeinsam: Sie besetzen wertvollen Platz auf der Blockchain. Ist das gerechtfertigt? Wie nachhaltig ist der Trend? Und lohnt sich das Investment in eine der gehypten Ordinals-Kollektionen? Ordinals: So viele Inscriptions kommen täglich hinzu Zum Zeitpunkt des Schreibens zählt die BTC Blockchain beachtliche 56 Millionen Inscriptions. Das geht aus Daten von Dune Analytics hervor. Eine fluktuative aber stetig wachsende Menge an Ordinals gelang auf die Bitcoin-Blockchain | Quelle: Dune Analytics Der Trend scheint derweil nicht abzubrechen. Täglich kommen zwischen 100.000 und 200.000 neue Bitcoin NFTs dazu. Tatsächlich sind die Inscriptions damit längst kein Randphänomen mehr, sondern machen bisweilen 20 Prozent und mehr des Blockspace aus. So verteilt sich der Blockspace. Braun: Monetäre Transaktionen, grün: Inscriptions, blau: BRC-20-Transaktionen | Quelle: Dune Die gesteigerte Nachfrage nach Platz auf der Blockchain führt indes zu höheren Transaktionsgebühren. Schließlich passen auf einen Bitcoin-Block nicht mehr als 1 MB an Daten. Wenn mehr Nachfrage als Platz auf der Blockchain besteht, erhält derjenige den Vortritt, der am meisten bezahlt – das treibt die Transaktionsgebühren in die Höhe. Im Dezember bezahlte man im Median rund 20 US-Dollar pro Transaktion. Seitdem gehen die Gebühren leicht zurück, verharren aber nach wie vor auf einem hohen Niveau. Bitcoin-Transaktionsgebühren (Median) / Quelle: Glassnode Auch im Vergleich zu althergebrachten NFT-Plattformen wie Ethereum und Solana macht Bitcoin immer mehr Boden gut. Mithin prägt gut die Hälfte aller User ihren NFT auf Bitcoin. Noch vor einem Jahr wäre es undenkbar gewesen, dass BTC sich anschickt, zur größten NFT-Blockchain der Welt zu werden. Das NFT-Handelsvolumen nimmt wieder Gestalt an / Quelle: Electric Capital Kann man mit Ordinals reich werden? Der Run auf die Ordinals ist gewaltig. Kein Wunder also, dass hinter den Inscriptions ordentlich Kapital steckt. So manche Pixelkunst wechselt für mehrere zehntausend, gelegentlich sogar für mehrere hunderttausend US-Dollar die Besitzerin. Nummer 153 aus der OCM-Dimensions-Serie etwa kostet aktuell auf dem Gamma-Marketplace 21 BTC (825.990 US-Dollar). Zu sehen ist: ein rotierendes Rendering eines stupsnasigen Comicgesichts. Mit Blick auf vergangene Einbrüche von NFT-Hypes – das NFT-Handelsvolumen auf OpenSea beträgt nur noch einen Bruchteil von dem von vor zwei Jahren – muss man die Preise, die so manche Inscription aufruft, als hanebüchen bezeichnen. OCM Dimensions #153 Wie kann ich Ordinals kaufen? Handeln kann man die Pixelkunst auf Marktplätzen wie gamma.io oder ordinals.market. Wer Ordinals speichern will, benötigt dazu ein geeignetes Wallet, wie das Leather Wallet oder das Unisat Wallt. Hier findest du eine Auswahl mit weiteren Ordinals-kompatiblen BTC Wallets. Vergleicht man die Aufstiege der verschiedenen NFT-Plattformen, muss man konstatieren: Bitcoin schlägt die Konkurrenz um Längen. In den ersten 200 Tagen wurden auf der BTC Blockchain rund 1,1 Millionen Ordinals gemintet. Der Zweitplatzierte, Ethereum, brachte es auf weniger als die Hälfte. State of Bitcoin: 2023 Innerhalb der letzten 30 Tage konnte Bitcoin zudem das Gros des NFT-Handelsvolumens auf sich vereinigen – mit einem Abstand von rund 100 Millionen US-Dollar vor dem Zweitplatzierten Ethereum. NFT-Handelsvolumen / Quelle: Cryptoslam Es zeichnet sich ab, dass die Ordinals gekommen sind, um zu bleiben. Ob sie angesichts der exorbitanten Transaktionsgebühren aber weiterhin große Mengen an Kapital binden können, bleibt abzuwarten. Es wäre immerhin nicht der erste Crash eines NFT-Hypes.

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