Österreich leiht sich Geld – mit Ethereum

Die österreichische Bundesregierung versteigert am 2. Oktober weitere Staatsanleihen. Dabei soll erstmals eine Blockchain-Lösung zum Einsatz kommen: Den technischen Kern der 1,12-Milliarden-Euro-Auktion bildet die Ethereum-Plattform.

Christopher Klee
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Beitragsbild: PR

Österreich plant am kommenden Dienstag, den 2. Oktober, eine weitere Auktionsrunde für Bundesanleihen. So sollen Anleihen in Höhe von 1,12 Milliarden Euro verkauft werden. Für die Durchführung der Auktion wird dabei zum ersten Mal auf die Ethereum-Blockchain gesetzt.

Premiere für Ethereum

Bei dem Auktionsverfahren greift man auf die bewährte Software ADAS (Austrian Direct Auction System) zurück. Das von der Oesterreichischen Kontrollbank (OeKB) entwickelte Programm ist bereits seit 1998 im Einsatz. Die Software wurde im Laufe der Jahre stets weiterentwickelt und ist für zugelassene Institute seit 2008 als Online-Service verfügbar. Nun hat das Programm seinen Weg auf die Ethereum-Blockchain gefunden. Dies geht aus Informationen hervor, die der Kleinen Zeitung vorliegen. Die Software wirbt mit hoher Geschwindigkeit bei Gebotabgabe und Ergebnisverkündung sowie mit gr0ßer Transparenz. Für die technische Umsetzung zeichnet die IT-Abteilung von OeKB verantwortlich.

Die Österreichsiche Bundesfinanzagentur OeBFA hat die Auktion im Rahmen des Schuldenmanagements in Auftrag geben.

Nur für die Großen

An der Auktion werden nur zugelassene „Primärhändler“ teilnehmen. Dabei handelt es sich um 21 Banken, von denen 16 ihren Sitz im Ausland haben. In der Liste finden sich zudem einige Vertreter aus Deutschland. Neben Branchenprimus Deutsche Bank sind unter anderem auch die Commerzbank und die Landesbank Baden-Württemberg unter den zugelassenen Instituten vertreten.

Tatsächlich sind die Primärhändler zu der Teilnahme an der Auktion von Bundesanleihen verpflichtet. Darüber hinaus müssen sie aktiv am Sekundärmarkthandel für Bundesanleihen teilnehmen. Über ihre Tätigkeiten am Primär- und Sekundärmarkt für Bundesanleihen haben die 21 Institute dem österreichischen Staat gegenüber monatlich Rechenschaft abzulegen

Die Gebote müssen in Schritten von einer Million Euro erfolgen. Außerdem müssen sie den Kurs enthalten, den der Bieter bereit ist, zu zahlen. Das Mindestgebot errechnet sich aus dem gesamten Emissionsvolumen (1,12 Milliarden Euro), geteilt durch die Zahl der teilnehmenden Finanzinstitute.

Österreich hat schon häufiger Blockchain- und Krypto-affine Tendenzen erkennen lassen. So ist es in der Alpenrepublik beispielsweise möglich, Altcoins in Postfilialen zu erwerben.

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