Die Krypto-Leitwährung befindet sich seit Wochen im Krisenmodus, aber einen stört das überhaupt nicht: Peter Schiff, bekennender Bitcoin-Gegner seit 2013, läuft zur Hochform auf. Kein Wunder: Der Goldanhänger klassifizierte Bitcoin noch vor wenigen Wochen als einen Memecoin ohne intrinsischen Wert, der sich von hochspekulativen Krypto-Projekten wie $TRUMP nicht unterscheide. Während der BTC-Kurs in der Nacht auf 77.000 US-Dollar fällt, betont Schiff sarkastisch die Wichtigkeit der Rückholung von Produktionsstätten in die Vereinigten Staaten, weil viele Krypto-Millionäre nun bald “Jobs brauchen werden.”
Der jüngste Bitcoin-Abverkauf setzte ausgerechnet ein, nachdem Donald Trump die strategische BTC-Reserve bestätigte. Viele Krypto-Investoren hatten seit Monaten auf genau diese Neuigkeit gehofft, aber offenbar waren ihre kurzfristigen Erwartungen zu hoch. Zwar beschloss der Präsident die Überführung der etwa 198.000 BTC in Besitz der US-Regierung in eine Reserve und erteilte Verkäufen eine klare Absage. Vom Lummis-Plan, welcher den Kauf von 1.000.000 BTC binnen fünf Jahren vorsah, war das aber weit entfernt.
Im Moment des Schreibens handelt Bitcoin bei 80.800 US-Dollar, was einem Kursverlust von 26 Prozent seit dem Allzeithoch am 20. Januar entspricht. Dagegen konnte das von Peter Schiff bevorzugte Gold um 8 Prozent zulegen, sodass eine Unze aktuell 2.910 US-Dollar kostet. Auch auf Jahressicht liegt der traditionelle Wertspeicher vorne. Während der Bitcoin-Kurs nur noch 12 Prozent höher steht als im März des vergangenen Jahres, verzeichnete Gold einen 33-prozentigen Kurszuwachs.

Ist die Bitcoin-Reserve doch ein Reinfall?
Nach der starken Korrektur der Krypto-Leitwährung in den vergangenen Wochen findet der BTC-Kritiker der ersten Stunde, dass die Beweggründe der Trump-Administration für eine Bitcoin-Reserve fragwürdiger Natur seien. In einem X-Post meint Schiff: “Es ist schwer nachzuvollziehen, warum die US-Regierung Bitcoin als Reservewährung hält, wenn es so schnell an Marktwert verlieren kann. Die Begründung wird noch schwieriger zu erkennen sein, wenn die Bewertung um 50 Prozent gesunken ist.”
Sich selbst bleibt er damit jedenfalls treu, schließlich verglich der Ökonom und Investor die Kryptowährung schon vor zwölf Jahren mit der berüchtigten Tulpenmanie im Holland des 17. Jahrhunderts. Und weil er nun schon mal dabei ist, nutzt Peter Schiff die Gelegenheit gleich auch noch für einen Seitenhieb gegen Strategy, das Bitcoin-Entwicklungsunternehmen von Michael Saylor. Die Firma brauche jetzt dringend eine “neue Strategie” und sollte den Bitcoin-Permabullen lieber feuern, weil der MSTR-Aktienkurs seit November 2024 um 55 Prozent eingebrochen ist.
Seine Unwissenheit darüber, dass Michael Saylor zwar Gründer des Unternehmens und Vorreiter der Bitcoin-Strategie ist, aber der CEO seit August 2022 Phong Le heißt, sei ihm verziehen. Immerhin wurde Schiff noch im Dezember des vergangenen Jahres selbst mit Häme übergossen, als die Fans des digitalen Goldes ihn mit einem seiner alten Tweets konfrontierten, in welchem er einen Bitcoin-Kurs von 100.000 US-Dollar ausschloss. Nun ist sie da, die Rache des Peter Schiff. Wer zuletzt lacht, lacht am besten?
Geht es nach BitMEX Co-Founder Arthur Hayes, könnte es mit der Schadenfreude des Bitcoin-Kritikers schon bald wieder vorbei sein. Er spricht von einer “normalen Korrektur” innerhalb eines Bullenmarktes und fordert Krypto-Anleger dazu auf, nicht die Geduld zu verlieren. Tatsächlich sind es gerade die schwierigen Marktphasen, in welchen sich immer wieder spannende Einstiegschancen für langfristig orientierte Investoren boten. Wie vorteilhaft das für die persönliche Rendite sein kann, erfahrt ihr in diesem Artikel: “Bitcoin-Blutbad: So stark können Krypto-Anleger jetzt profitieren“.