Not your Keys.. Millionenraub: Liquid-Exchange wird Opfer von Krypto-Hack

Abermals gelingt es Hackern, Krypto-Assets im oberen zweistelligen Millionenbereich von Hot Wallets einer Exchange abzuzweigen. Diesmal trifft es die singapurische Börse Liquid.

David Scheider
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Liquid

Beitragsbild: Shutterstock

Am gestrigen Abend, den 18. August, gelang Hackern ein Millionencoup. Wie der offizielle Account der Liquid Exchange heute früh gegen 4 Uhr via Twitter einräumte, konnten Diebe verschiedene Krypto-Assets wie Bitcoin (BTC), Ether (ETH), Tron (TRX) sowie XRP von Wallets der Exchange entwenden. Bei den betroffenen Wallets soll es sich ausschließlich um sogenannte Hot Wallets gehandelt haben, also Online Wallets, die im Gegensatz zu Cold Wallets deutlich anfälliger für Hacking-Angriffe sind.

Wie hoch der entstandene Schaden ist, gibt Liquid nicht preis. Auch auf Nachfrage nennt die Exchange keine Zahlen. Allerdings sind die Adressen bekannt, auf die die Hacker die Krypto-Assets überwiesen haben:

Es erfordert keine tiefergreifenden forensischen Künste, um so den Wert der Beute zu schätzen. Auf der Bitcoin-Adresse liegen zur Stunde insgesamt 107,4 BTC im Gesamtwert von 4,8 Millionen US-Dollar. Da der erste Eingang auf diese Adresse gestern Abend zum mutmaßlichen Zeitpunkt des Hacks stattfand, ist davon auszugehen, dass es sich um das Diebesgut handelt.

Hackern fallen 107 BTC in die Hände

Die erste eingehende Transaktion machte ferner den Großteil der Bitcoin-Beute aus. Denn wie ein Blick auf die BTC-ECHO Full Node verrät, war die Transaktion Teil von Block 696418, der 18. August um 22:04 gemint wurde. Alleine in diesem Block hatten sich die Hacker insgesamt ‎63 BTC, aufgeteilt in 51 kleineren Transaktionen, überwiesen.

Die Bitcoin-Adresse der Hacker.

Die gestohlenen BTC sind verglichen mit der Ether-Beute indes ein kleiner Posten. Denn mit 14.944 ETH konnten die Diebe sage und schreibe 44,7 Millionen US-Dollar in ETH von Adressen der Exchange abziehen. Davon stammen 24 Millionen US-Dollar aus Token wie Anchor (ANCT) oder XENO NFT HUB (XNO).

Bei den entwenden TRX und XRP gestaltet sich die Nachforschung um einiges schwieriger, da die Angreifer ihre Beute kurz nach dem Hack auf verschiedene Adressen aufgeteilt haben. Verschiedene Medien berichten aber übereinstimmend, dass XRP und TRX im Wert von rund 10 Millionen US-Dollar entwendet werden konnten.

Insgesamt beläuft sich der Schaden also auf mindestens 60 Millionen US-Dollar. Da die Krypto-Assets von Hot Wallets der Exchange gestohlen worden sind, dürfte es für einige Kund:innen beim nächsten Login ein böses Erwachen geben. Ob Geschädigte für ihren Verlust kompensiert werden, ist zu diesem Zeitpunkt noch unklar. Auch auf Nachfrage kommentierte Liquid derlei Absichten nicht.

Börsen bleiben unsicher

Da Börsen immer wieder zu Hacking-Opfern werden, ist es empfehlenswert, über eine selbstverwaltete Verwahrung, auch Self-Custody genannt, nachzudenken. Dafür bieten sich insbesondere Hardware Wallets an, da diese keine Verknüpfungspunkte mit dem Internet haben und deshalb deutlich sicherer sind als Hot Wallets. In unserem Ratgeber findet ihr Testberichte zu den gängigsten Wallets auf dem Markt.

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