Die Krypto-Trends 2024: Das sagen fünf Experten

Bitcoin bei 100.000 US-Dollar, MiCA als Entwicklungstreiber und eine einmalige Chance in 2024. So könnte das nächste Jahr im Bullenmarkt aussehen. Von David Scheider und Dominic Döllel. Für 2024 stehen die Zeichen auf Bullenmarkt. Viele Investoren spekulieren auf massive Kurssteigerungen. Grund dafür soll der lang ersehnte Bitcoin Spot ETF und das anstehende Halving im Frühjahr sein. BTC-ECHO hat mit fünf Krypto-Experten gesprochen. Was halten Philipp Sandner, Pedro Lapenta, Ulli Spankowski, Peter Grosskopf und Gracy Chen vom Krypto-Jahr 2024? Wo stecken verborgene Potenziale, wo lauern Gefahren? Die Antworten in folgendem Artikel. Blockchain-Professor Philipp Sandner: "In 2024 dürften wir 100.000 US-Dollar knacken" Im letzten Bullenmarkt 2021 war es die NFT-Technologie. Für 2024 spricht Philipp Sandner, Gründer des Frankfurt School Blockchain Centers, sogenannten Real World Assets (RWA) Potenzial zu. Gegenüber BTC-ECHO erklärt er: "Ich glaube, dass RWA im nächsten Jahr ein großes Thema sein werden. Das deutet sich bereits an und Unternehmen, Regulatorik und Anleger können langsam mit dem Thema umgehen. Gerade der Bereich CO₂ Credits auf Blockchain-Basis könnte als Real-World Asset besonders interessant sein." Auch für Bitcoin-Investoren prophezeit der Blockchain-Professor ein bullishes Jahr. Sehen wir dann schon das Cycle Top? Auch in Bezug auf die Kurse ist Sandner optimistisch. Bei Bitcoin "dürften wir in 2024 die 100.000-US-Dollar-Marke knacken", so der Professor. "Aber wo ein neues Allzeithoch zu sehen ist, vermag ich nicht zu beurteilen", erklärt er auf Anfrage. Dennoch sei mit den steigenden Kursen Vorsicht geboten. Schließlich nähme durch das Wachstum im Markt auch die Wahrscheinlichkeit von Betrügereien zu. Daher gilt es wie immer skeptisch zu sein, so Sandner. "Im Besonderen: Wenn der Bitcoin steigt, dürfte auch der Stromverbrauch steigen. Dies kann zu entsprechenden Diskussionen in der Gesellschaft führen. Das ist durchaus wichtig. Aber diese Diskussionen müssen mit Sachverstand geführt werden." Pedro Lapenta, Head of Research bei Hashdex: 2024 ist "eine einmalige Chance" Das Bild, das Pedro Lapenta, seines Zeichens Head of Research von Bitcoin 2024 zeichnet, könnte bullisher nicht sein. Im Gespräch mit BTC-ECHO sagt der Finanzanalyst: "Wir erwarten eine sehr starke Performance in den nächsten 700 Tagen. Das umfasst die 150 bis 200 Tage bis zum nächsten Halving sowie die 500 Tage danach." Grund für den Optimismus liefert das Zusammenspiel dreier Faktoren, die 2024 relevant werden: Das Bitcoin Halving, der wohl genehmigungsfähige Bitcoin Spot ETF und eine verbesserte makroökonomische Großwetterlage. All dies begünstige das BTC-Kurswachstum, so Lapenta im Gespräch mit BTC-ECHO. Aber: Wenn die Zeichen so eindeutig auf Bullenmarkt stehen, wieso ist das Kurswachstum noch nicht eingepreist? Der Markt sei einfach noch nicht so reif, wie gemeinhin angenommen, so der Analyst: "Es ist noch kein voll entwickelter Markt. Es gibt noch nicht alle Akteure: kaum Hedgefonds, wenige Spekulanten, kaum institutionelle Anleger. Bisher gibt es nur Kleinanleger und ein Minimum an institutionellen Anlegern auf diesem Markt. Deshalb sehen wir immer noch eine große Volatilität." Daraus ergebe sich aber nie dagewesene Möglichkeit, BlackRock und Co. zuvorzukommen: "Es gibt nur 300 Millionen aktive Bitcoin-Adressen – und acht Milliarden Menschen. Jetzt kommt die Wall-Street-Phase, das ist eine einmalige Chance." Gracy Chen, Managing Director bei Bitget: "Die ETF-Erwartungen sind überzogen" Weniger bullish in Bezug auf die Genehmigung des Bitcoin Spot ETFs ist Gracy Chen, ihres Zeichens Managing Director bei der Bitcoin-Exchange Bitget. Im Interview mit BTC-ECHO erklärt sie, wieso sie die Erwartungen für überzogen hält: “Ich denke, dass die Kurserwartungen in Bezug auf den Bitcoin Spot ETF kurzfristig überbewertet sind. Ich bezweifle, dass der Bitcoin-Kurs direkt nach der Zulassung steigen wird, da die Erwartungen bereits eingepreist sind.” DeFi-Experte Peter Grosskopf: "MiCA wird Katalysator für Entwicklungen" Für den Gründer und CTO der DeFi-Plattform Unstoppable Finance muss sich die Blockchain-Technologie in der Realwelt beweisen. "In meinen Augen sind Entwicklungen rund um Real World Assets und tokenisierte, klassische Finanzinstrumente sowie Stablecoins und Institutional DeFi (DeFi im regulierten Kontext beispielsweise bei einem DLT Pilot Regime Marktplatz) besonders spannend, um Mehrwerte zu zeigen." Das Inkrafttreten der MiCA-Regulierung für Euro Stablecoins Ende Juni 2024 wird der Katalysator für Entwicklungen, sagt Grosskopf gegenüber BTC-ECHO. Bestrebungen für einen solche Stablecoin kommen nicht nur von US-Firmen wie Tether oder Circle. Auch das Fondshaus der Deutschen Bank will bald einen Euro Stablecoin einführen. "Ich denke, dass 2024 ein Brückenjahr wird, in dem sich viele vorausschauende Projekte auf eine neue regulierte Realität wappnen", heißt es weiter. Während Bitcoin weiterhin den Krypto-Sektor anführt, ist Grosskopf nach wie vor von Solana begeistert. "Die Technologie hat noch mal einen Sprung gemacht und avanciert zur meistgenutzten Blockchain nach Ethereum, skaliert aber auch ohne Layer-2". Mit der hauseigenen Wallet von Unstoppable Finance setzt der DeFi-Experte ebenfalls auf Solana. BTC-ECHO hat sie getestet. Bison-CEO Dr. Ulli Spankowski: "Vorzeichen, die Investoren euphorisch stimmen" Großes Potenzial für Solana erkennt auch Dr. Ulli Spankowski. Laut dem Bison-CEO gewinnen "stakebare Coins gewinnen zunehmend an Bedeutung, und so denke ich, dass wir hier im kommenden Jahr eine starke Entwicklung sehen könnten", heißt es auf Anfrage. Auch das Bitcoin Halving erwartete Spankowski mit Spannung. Immerhin hat die Verknappung der Mining-Rendite historisch gesehen zu deutlichen Preissteigerungen geführt. "Ein weiteres positives Signal für den Krypto-Markt sind aus meiner Sicht die Bemühungen bekannter Vermögensverwalter wie BlackRock, Grayscale und Co. BTC- und ETH-Spot-ETFs anzubieten", erklärt der Krypto-Experte gegenüber BTC-ECHO. In Summe gäbe es also einige Vorzeichen, die Investoren wieder euphorisch stimmen lassen. "Das sehen wir auch am Handelsvolumen des Krypto-Handels in unserem Digitalgeschäft." Eine Herausforderung sieht Spankowski in der Umsetzung der MiCA-Verordnung zumindest für "Player aus der Krypto-Branche, die sich bisher noch nicht aktiv am "Flight to Quality" beteiligt haben." Die Entwicklung der Krypto-Native-Branche zur institutionellen Finanzindustrie erfordere Zeit, Vertrauen und Partnerschaften mit traditionellen Finanzunternehmen, so der Bison-CEO. "Die sorgfältige Bewertung von Risiken verzögert jedoch die Umsetzung und stellt besonders im Jahr 2024 eine Herausforderung dar."

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Blockchain-Professor Philipp Sandner: “In 2024 dürften wir 100.000 US-Dollar knacken”