Krypto-Steuern: ein heikles Thema. Wer sie nicht bezahlt, hat mittlerweile das Nachsehen. Denn die Zeiten der ahnungslosen Finanzämter, die mit Bitcoin und Co. nicht umzugehen wissen, sind längst vorbei. Bereits beim einfachen Bezahlen mit Kryptowährungen könnte das Thema Steuern relevant werden. Eine Tatsache, die den einen oder anderen Investor womöglich vor einige Herausforderungen stellt.
Eine neue Studie des Krypto-Steuertool-Anbieters Divly will nun herausgefunden haben, dass es sich bei der steuerlichen Unsicherheit bezüglich Kryptowährungen um ein globales Phänomen handelt. Demnach sollen nicht einmal 1 Prozent der weltweiten Krypto-Investoren ihre Abgaben an den Staat entrichtet haben.
Krypto-Steuern: So viel Krypto-Investoren erfüllen ihr Soll
Laut Studie stammen die meisten steuerzahlenden Krypto-Investoren aus Finnland. Mit lediglich 4,09 Prozent schafft es das skandinavische Land auf den ersten Platz im Ranking der weltweiten Krypto-Steuerzahlungsraten.
Mit 3,65 Prozent landet Australien demnach auf dem zweiten Platz. Österreich sichert sich mit 2,75 Prozent laut Bericht die Bronzemedaille. Deutschland hat das Siegertreppchen dabei knapp verfehlt: Mit 2,63 Prozent landet die Bundesrepublik auf Platz Nummer vier.
Von den insgesamt 24 untersuchten Ländern landen die USA (1,62 Prozent) auf dem zehnten Platz. Die Schlusslichter im Ranking bilden derweil Indien (0,07 Prozent), Indonesien (0,04 Prozent) und die Philippinen (0,03 Prozent).
Schaut man sich die Krypto-Steuerzahlungsrate pro Kontinent an, liegt Ozeanien mit durchschnittlich 3,25 Prozent auf dem ersten Platz. Nordamerika erreicht im Schnitt 1,62 Prozent. Den dritthöchsten Wert kann Europa vorweisen (1,52 Prozent), gefolgt von Asien (0,20 Prozent). Global entspricht das laut Studie einer Krypto-Steuerzahlungsrate von 0,53 Prozent.
Dennoch seien in den USA die meisten Steuererklärungen eingereicht worden, die Krypto-Assets beinhalteten.
Methodik
Ein Blick auf die Methodik reicht aus, um festzustellen: Es handelt sich bei den Daten um grobe Schätzungen. Divly zufolge seien für die Untersuchung "eine Kombination aus offiziellen Regierungszahlen und Daten zum Suchvolumen" zum Einsatz gekommen, "um die Anzahl der Krypto-Investoren zu schätzen, die ihre Aktivitäten bei ihren lokalen Steuerbehörden gemeldet haben".
Dabei setzt der Steuertool-Anbieter beispielsweise eine Beziehung zwischen der Anzahl der Personen, die ihre Krypto-Assets in ihrer Steuererklärung angeben, und dem Suchvolumen von Krypto-Steuer-Begriffen voraus.
Ob diese Methoden zu repräsentativen Ergebnissen führt, bleibt deshalb fraglich.