Kein Platz für Bitcoin und Co. in Davos? WEF 2023: Die wichtigsten Krypto-Events

Auf dem Crypto Summit 2023 in der Schweiz trifft sich die Elite der Krypto-Industrie. Während Cardano und Filecoin neue Projekte vorstellen, gibt Ripple einen Zukunftsausblick.

Dominic Döllel
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World Economic Forum (WEF) 2023 in Davos

Beitragsbild: Picture Alliance

| Abseits des World Economic Forums (WEF) 2023 findet in Davos und Zürich der Crypto Summit statt

Während auf dem Weltwirtschaftsgipfel 2023 auf 1.600 Metern Höhe die wichtigsten Vertreter aus Politik und Wirtschaft zu Krieg, der Klimakrise und der prekären Inflationssituation beraten, bieten Davos und Zürich auch Tech-Chefs, Anzugträgern und Entwickler-Genies aus dem Krypto-Space eine Bühne. So findet nebenbei die “am längsten laufende hochwertige Krypto-Konferenz in Europa” statt: der Crypto Summit. Das Motto der Veranstaltung: “Vertrauen zurückgewinnen und Technologie vorantreiben”.

Charles Hoskinson leitet ein – Cardano präsentiert neues Projekt

Den ersten Konferenztag eröffnete Cardano-Gründer Charles Hoskinson. In seiner Keynote sprach der 35-Jährige über die Entwicklung von Bitcoin und Ethereum, Layer-2-Skalierungslösungen, DeFi, Web3 und Anwendungen im Bankensektor.

Cardano nutzt die Gunst der Stunde und präsentiert ein neues Projekt: das weltweit erste Automobil-Protokoll auf der hauseigenen Blockchain – eTukTuks in Sri Lanka. Die dreirädrigen Kraftfahrzeuge werden mit Strom betrieben. Entsprechende Ladestationen sollen auf der ganzen Insel installiert werden. Die kostengünstige und schnelle Cardano-Blockchain fungiert dabei als Verwalter und will die eTukTuks so ökonomisch wie möglich gestalten.

Altcoin-Dominanz und ein oranger Mercedes

Im Städtchen im Kanton Graubünden trifft sich so die Elite der Krypto-Industrie. Mitglieder von Polygon, Cirlce, aber auch Meta (Facebook) oder Zoom geben sich dabei die Klinke in die Hand. Das Datenspeicherprotokoll Filecoin meldete sich derweil mit einem Paukenschlag. Zusammen mit dem US-amerikanischen Rüstungs- und Technologiekonzern Lockheed Martin arbeite man an einer Mission zur “Bereitstellung des interplanetaren Dateisystems (IPFS) im Weltraum”. Die Mission soll 2023 an Bord des Verteidigungssatelliten LM 400 stattfinden, so die Mitteilung.

Ripple-CEO Brad Garlinghouse teilte auf dem Event seine Ansichten zum Rechtsstreit mit der SEC mit. Das Urteil könne man im Juni erwarten. Eine Einigung sei allerdings nur dann möglich, wenn Ripples Kryptowährung XRP nicht als Wertpapier (Security) reguliert werde, sagt Garlinghouse. Die US-Börsenaufsicht wirft Ripple bereits seit Dezember 2020 vor, unregistrierte Wertpapiere verkauft zu haben. Ob es tatsächlich zu einer finalen Entscheidung in den nächsten fünf Monaten kommen wird, bleibt abzuwarten.

Der orangefarbene Mercedes stand entlang der Promenade in Davos. Quelle: (CNBC).

Die Show stiehlt wie immer Bitcoin. Ein Mercedes – im BTC-orange – parkte im Schneematsch in Davos. Anstelle des ikonischen Sternabzeichens schmückt das Bitcoin-“B” die Motorhaube. Die Worte “in crypto we trust” prangen auf den Rädern des Sportwagens, den ein ukrainisches Nummernschild schmückt. Michael Chobanian, Gründer der ukrainischen Kryptobörse Kuna, outet sich gegenüber CNBC als Besitzer des Fahrzeugs.

Weltwirtschaftsforum ohne Krypto

Derweil herrscht zum Thema Krypto Stille in den Hallen des Weltwirtschaftsforums: Erst im Mai diskutierte man noch großspurig über Bitcoin und Co. Diesen Januar allerdings hat sich das Blatt gewendet. Die Turbulenzen der letzten Monate dürften wohl ein Grund für den Einbruch des vorangegangenen Euphemismus gewesen sein. Denn: Die Implosion des Terra-Ökosystems, der Untergang von Celsius und letztlich das FTX-Debakel hinterließen Kratzer im Lack. Der Ruf nach Regulierung wird lauter. Circle-CSO Dante Disparte fordert das WEF zum Handeln auf.

James Butterfill hält dagegen. Gegenüber BTC-ECHO äußert der Head of Research beim Vermögensverwalter CoinShares Bedenken:

Ich denke, dass die Davos-Teilnehmer das Thema verfehlen, wenn sie glauben, dass die Blockchain behördlich reguliert werden sollte. Das widerspricht dem ursprünglichen Sinn und Zweck, warum digitale Vermögenswerte auf der Blockchain überhaupt geschaffen wurden – um die Geldentwertung zu mildern, die Berechnung zu dezentralisieren und vor Zensur zu schützen.

Zwar könnten Kryptowährungen reguliert werden, so Butterfill weiter. Jedoch seien dabei nur die zentralisierten Komponenten von regulatorischer Wichtigkeit, da die Probleme der Vergangenheit von ihnen ausgingen. Inwieweit die zuständigen Regulierungsbehörden diese Ansicht teilen, steht auf einem anderen Blatt.

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