Einem Bericht von Bloomberg zufolge plant die amtierende Regierung der USA in ihrem neuen Haushaltsplan eine Reihe von Steuererhöhungen für Milliardäre, Unternehmen und wohlhabende Investoren. US-Präsident Joe Biden möchte demnach eine Mindeststeuer von 25 Prozent für Milliardäre einführen und schlägt vor, die Kapitalertragssteuer, von der auch Krypto betroffen ist, von 20 Prozent auf 39,6 Prozent fast zu verdoppeln. Außerdem soll der Körperschaftssteuersatz von 21 Prozent auf 28 Prozent angehoben werden.
Darüber hinaus soll die sogenannte Wash-Sale-Regelung auf Krypto ausgeweitet werden. Ziel der Wash-Sale-Regelung ist es, eine Strategie zu unterbinden, bei der Investoren Assets mit Verlust verkaufen, um Steuern zu sparen, bekannt als Tax-Loss Harvesting, um sie sofort danach zurückzukaufen. In den USA ist ein solches Vorgehen bei Aktien und Anleihen verboten, während es sich in Deutschland sowohl bei Aktien als auch bei Kryptowährungen um einen Graubereich handelt, bei dem man sich aufgrund von Marktmanipulation schnell im strafbaren Bereich befindet.
Da Kryptowährungen in den USA jedoch nicht eindeutig als Wertpapiere klassifiziert sind, fallen sie im Moment noch nicht unter diese Regelung – Biden will das jetzt ändern. Für viele US-Investoren könnte eine solche Änderung weitreichende Folgen haben, da sie aufgrund des Krypto-Bärenmarkts schwere Verluste hinnehmen mussten und diese bei Erfolg von Bidens Vorschlag nicht mehr steuerlich geltend machen können.
Wenig Chancen für Bidens Steueränderungen
Ziel der Biden-Administration ist es, durch die Steueränderungen unter anderem das Haushaltsdefizit der US-Regierung zu reduzieren und in den nächsten 10 Jahren mehr als drei Billionen US-Dollar einzusparen. Zudem sollen neben der höheren Besteuerung von Reichen mehrere Steuerreformen des Ex-Präsidenten Donald Trump umgekehrt werden.
Laut Bloomberg plant Biden, die Vorschläge zu den Steueränderungen noch heute im Kongress vorzulegen. Da derzeit die Republikaner das Repräsentantenhaus kontrollieren, ist es jedoch unwahrscheinlich, dass er für sein Vorhaben eine Mehrheit bekommt.
