Angriff auf Trinity Wallet spaltet die IOTA Community
Es war eine turbulente Woche für das IOTA-Projekt. Am 12. Februar vermeldete die IOTA Foundation Probleme bei der Desktop-Variante der Trinity Wallet. Einen Tag später stand fest: Es hat handelte sich um einen koordinierten Angriff, bei dem mindestens zehn NutzerInnen neben Seed-Phrasen ihre MIOTA-Einlagen verloren haben. Um Schlimmeres zu verhindern, legte die IOTA Foundation kurzerhand das Netzwerk lahm. Der Coordinator wurde abgeschaltet; lediglich Datentransaktionen waren noch möglich.
Der Vorfall war ein gefundenes Fressen für IOTA-Kritiker, die das Netzwerk aufgrund der nach wie vor bestehenden Notwendigkeit des Coordinators für nicht hinreichend dezentralisiert halten. Und so ließ der Spott nicht lange auf sich warten:
IOTA (#MIOTA) ist so dezentralisiert und verteilt, dass sie es buchstäblich ausschalten können.
https://twitter.com/SupraBo_/status/1228014909205561344
So viel zur Sicherheit des Gesamtsystems. Die Sicherheit wird von der Polizei durchgesetzt. So soll das nicht funktionieren.
Such much about the security of the overall system.
The security is enforced by the cops. That's not how this is supposed to work.
— Carsten 🇹🇭 🇩🇪⚡ (@CarstenBKK) February 13, 2020
Andere lobten die IOTA Foundation dagegen für ihr Krisenmanagement:
Das nenne ich Transparenz! Ich habe keinen Zweifel daran, dass die IF alle Anstrengungen unternimmt, um die bösartigen Akteure in diesem unsäglichen Fall zu finden und vor Gericht zu bringen.
https://twitter.com/dantherealm4n/status/1228024309748248576
IOTA leistet eine phänomenale Arbeit, indem sie ständig aktualisiert wird. Das beweist zweifellos, dass dies ein ernsthaftes Projekt ist, in das ich gerne investiert bin.
Polarisierung auf Krypto-Twitter? Dass man das noch erleben darf.
Bitcoin: Scam Coin, der noch keine Währung ist
Professor Steve Hanke hält nicht viel von Bitcoin & Co. Nach der Lektüre des Wall Street Journal zum One Coin Scam sah sich der US-amerikanische Ökonom an der Johns-Hopkins-Hochschule dazu genötigt, dies der Welt mitzuteilen. Zu spekulativ und nur für Betrug zu gebrauchen – so lautet die Quintessenz von Hankes Krypto-Kritik.
Kryptowährungen sind nur in einem Punkt gut: Sie ermöglichen Betrug und Diebstahl. Kryptos sind unsicher, unzuverlässig und instabil. Diese hochspekulativen „Vermögenswerte“ haben noch einen langen Weg vor sich, bis sie bereit sind, als echte Währungen bezeichnet zu werden.
Cryptocurrencies are only good at one thing: enabling scams and theft. Cryptos are unsafe, unreliable, and unstable.
These highly-speculative "assets" have a long way to go until they are ready to be called real currencies.#Bitcoin #cryptocurrency https://t.co/vv18i2IJF1
— Steve Hanke (@steve_hanke) February 12, 2020
Immerhin impliziert Hanke damit, dass für ihn Bezahlungen mit Bitcoin & Co. prinzipiell vorstellbar sind.
Peter McCormack: Venezolaner wollen US-Dollar, nicht Dash
Wenn es nach dem Marketing der Dash Foundation geht, dann entscheiden sich zumindest im inflationsgeplagten Venezuela immer mehr Menschen für die Kryptowährung Dash. Der Bitcoin Podcaster Peter McCormack geht diesem Anspruch derzeit vor Ort nach und hat auf Twitter eine ernüchternde Bilanz gezogen:
Lasst uns über Dash in Venezuela sprechen und warum ihr dummer Shitcoin das Land mit Propaganda ausbeutet. Das Marketingteam und die Bag Holder sprechen blumig darüber, wie Dash den Menschen in Venezuela hilft. Das tun sie nicht,
begann McCormack, seine 15-tweetige Breitseite gegen Dash. McCormack erhebt darin schwere Vorwürfe gegen das Projekt. Dabei greift er Ryan Taylor, CEO der Dash Core Group, persönlich an:
1/ Let’s talk about Dash in Venezuela and why their stupid shitcoin is exploiting the country with propaganda.
The @Dashpay marketing team and bag holders will wax lyrical about how Dash is helping the people of Venezuela. They aren’t.
— Peter McLasso ☠️ (@PeterMcCormack) February 14, 2020
Alle Behauptungen von Dash CEO Ryan Taylor sind Schwachsinn. Er ist ein Lügner und ein Geier, der Venezuela ausbeutet. Die Menschen sind verzweifelt und es ist leicht, Adoptionen vorzutäuschen. Die Menschen wollen US-Dollar,
mimt McCormack den Botschafter für die venezolanische Bevölkerung.
Dash wehrt sich
Unterdessen hat Ryan Taylor Stellung zu McCormacks Vorwürfen bezogen. In einer umfangreichen Replik relativiert der Dash CEO die Kritik des Podcasters. Demnach stimme es zwar, dass noch verhältnismäßig wenig Venezolaner DASH verwenden; das Wachstum von Dash in Venezuela sei jedoch nicht von der Hand zu weisen, gerade im Vergleich zum Vorjahr.
Peter, Du hast im Allgemeinen Recht, was die Rahmenbedingungen in Venezuela betrifft; die Lage ist verzweifelt. Unser Head of Business Development @ernestocontrer ist Venezolaner, wir kennen die Situation also sehr viel besser als Du. […] Obwohl Dash in Venezuela noch immer nur in geringem Umfang eingesetzt wird, wächst es schnell, weil wir echte Probleme lösen. Laut Google Play-Daten haben wir in Venezuela zum Jahresende etwa 50.000 Dash Wallets auf aktiven Geräten. Dies entspricht nur 0,2 Prozent der Bevölkerung, so dass es keineswegs schockierend ist, dass Du während Deines kurzen Besuchs keine persönliche Erfahrung mit der Nutzung gemacht haben. Das ist jedoch ein Anstieg von über 500 Prozent seit dieser Zeit im letzten Jahr,
schreibt Ryan in einem offenen Brief an Peter McCormack.
Update 17.2.2020: Der Artikel wurde um 15:00 um die Replik von Ryan Taylor ergänzt.


